Schon die erste virtuelle Begegnung Obamas mit Nelson Mandela war eine Inszenierung: Bei einem studentischen Protest 1981 hielt der junge Obama eine Rede gegen das Apartheidregime in Südafrika. Und um die Sache wirklich spannend zu machen, ließ er sich, kurz nach Beginn der Rede, von schauspielernden Paramilitärs "abräumen". In seiner Autobiographie "Dreams from my Father" kommentiert er das Schauspiel: "Ich wollte wirklich da oben stehen bleiben".

Das ist das Obama-Problem: Er steht nicht. Statt dessen fährt er schwarz. Mit dem biologistischen Ticket der Hautfarbe. Seht her, ruft er in seiner Rede zum Tode Mandelas: "Ich kann mir mein eigenes Leben ohne sein Beispiel nicht vorstellen." Beinahe hätte er noch ein Marketing-Foto mit Mandela an seinem Krankenlager hingekriegt. Obama sitzt im Mandela-Sympathie-Zug, aber er zahlt nicht: Im Gefängnis-System der USA sind mehr als 40 Prozent der Insassen Schwarze. Obwohl deren Bevölkerungsanteil nur bei etwa 13 Prozent liegt. Das darf man getrost Apartheid nennen. Dazu kein Wort von Obama.

Stattdessen behauptet er in seiner Rede, er sei einer der "ungezählten Millionen, die sich von Nelson Mandelas Leben haben inspirieren lassen". Wo? In Guantanamo? In Afghanistan? Statt wirklicher Taten im Gefolge von Mandela wirft er lieber die Propaganda-Maschine an und lässt Rick Stengel, einen Mitarbeiter im US-Außenministerium behaupten: "Obama ist aus vieler Sicht der wahre Nachfolger Mandelas auf der Weltbühne". Der tote Mandela kann sich nicht mehr wehren. Nicht ein einziges Wort in der Obama-Rede dazu, dass die USA das Rassisten-Regime in Südafrika bis zuletzt unterstützt haben. Keine Entschuldigung im Namen der amerikanischen Nation. Das hätte ja vielleicht Punkte beim US-Mainstream kosten können. So weit geht die Mandela-Verehrung dann doch nicht.

Doch es sitzen noch andere Schwarzfahrer im Mandela-Sympathie-Zug. Angela Merkel hat der Einfachheit halber gleich bei Obama abgeschrieben: "Mandelas Erbe bleibt eine Inspiration". Genau da soll das Erbe bleiben. Im Museum der Inspiration für Sonntagsreden. Auch der Fälscher im Amt des Bundespräsidenten, Joachim Gauck, sitzt im Zug und zahlt mit Lügen. Im Brief an Mandelas Witwe, Graça Machel, wagt er zu schreiben: "Trotz der demütigenden Erfahrung von 27 Jahren Haft fand er den Mut und die Kraft, sein Land gewaltlos in die Demokratie zu führen."

Kein Wort bei Gauck und anderen über "Umkhonto we Sizwe", den "Speer der Nation", der 1961 nach dem Verbot von Mandelas ANC, dem African National Congress und der kommunistischen Partei Südafrikas als bewaffneter Arm gegründet wurde. Als Sabotage-Organisation und zum Angriff auf die Apartheid-Polizei. Bis zur Befreiung Südafrikas war der "Speer" jene Formation, die mit der Gewalt der Unterdrückten die Unterdrücker das Fürchten lehrte. Dass der ANC deshalb auch und gerade in der Bundesrepublik bis zum Ende des weißen Rassisten-Regimes als "Terror-Organisation" gehandelt wurde und dass die Bundesrepublik das Apartheid-System bis zuletzt unterstützte: Davon kein Wort. Auch keines der Entschuldigung.

Wohin man auch liest: Alle, alle waren eigentlich immer schon Freunde des großen Revolutionärs aus Südafrika. Mit ihren Trauer-Reden versuchen sie dem großen Mann ein zweites Grab zu schaufeln, eines, das ihn um seine eigene Geschichte bringt. Zu diesen Freunden wußte Thejiwe Mtintso, die Botschafterin Südafrikas in Cuba zu sagen: "Heute hat Südafrika viele neue Freunde. Gestern haben diese Freunde unsere Führer und Kämpfer noch Terroristen genannt und jagten uns von ihren Ländern aus und unterstützten zur gleichen Zeit das Südafrika der Apartheid. Diese gleichen Freunde wollen heute, dass wir Kuba denunzieren und es isolieren. Unsere Antwort ist sehr einfach, es ist das Blut der kubanischen Märtyrer und nicht das dieser Freunde, das tief in der afrikanischen Erde fließt und den Baum der Freiheit und unser Vaterland nährt."

Lieber Nelson Rolihlahla Mandela, falls Du im Stimmengewirr der Heuchler und der scheinheiligen Lobredner noch etwas hören kannst, rufen wir, die wir überall in der Welt in den Jahren des Kampfes gegen die Apartheid an Deiner Seite waren: AMANDLA!

GELLERMANNS NEUES BUCH: Der Schmock das bekannte Unwesen!

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Ich muss Dir doch mal wieder danke sagen,
für alle die guten Artikel der letzten Zeit!!
Der heutige berührt mich besonders: "Heute hat Südafrika viele neue Freunde. Gestern haben diese Freunde unsere Führer und Kämpfer noch Terroristen genannt...

Ich muss Dir doch mal wieder danke sagen,
für alle die guten Artikel der letzten Zeit!!
Der heutige berührt mich besonders: "Heute hat Südafrika viele neue Freunde. Gestern haben diese Freunde unsere Führer und Kämpfer noch Terroristen genannt und jagten uns von ihren Ländern aus und unterstützten zur gleichen Zeit das Südafrika der Apartheid."
Die "neuen Freunde“ sind tatsächlich die alten Feinde, und sie sind Freunde, weil sie es geschafft haben, die Früchte der Kämpfe, des Mutes und der Leiden der vielen Mandelas und ihrer Freunde und Genossen zu kassieren!

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Klaus-Jürgen Bruder
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Du hast es auf den Punkt gebracht! Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man über die Parallelen zu jenen lachen, die in der Nachwendezeit in den berüchtigten Kommissionen (z.B. an der HUB) behaupteten, "schon immer" auf der "richtigen" Seite...

Du hast es auf den Punkt gebracht! Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man über die Parallelen zu jenen lachen, die in der Nachwendezeit in den berüchtigten Kommissionen (z.B. an der HUB) behaupteten, "schon immer" auf der "richtigen" Seite gestanden zu haben. Ich musste an Christa Wolf denken: Man muss Unrecht bei sich enden lassen können. Das hat Mandela getan.

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Heidemarie Salevsky
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Ich kann es nur so sagen, vielleicht weil ja auch der Artikel zu Nelson Mandela mit einem für Dich nicht alltäglichen emotionalen Apercu endet: Danke für den einzig guten und ihm gemäßen Artikel zu Nelson Mandelas Tod, den ich lesen konnte. Es...

Ich kann es nur so sagen, vielleicht weil ja auch der Artikel zu Nelson Mandela mit einem für Dich nicht alltäglichen emotionalen Apercu endet: Danke für den einzig guten und ihm gemäßen Artikel zu Nelson Mandelas Tod, den ich lesen konnte. Es tut gut, gegen die allgegenwärtige Heuchelei solche Töne zu hören!

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Cornelia Staudacher
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Schön ! Ich habe zwar noch keine Nachrufe auf Mandela gelesen, dennoch war nicht schwer zu antizipieren wie sich das heuchlerische Geseire ausnehmen würde.

Aha, Obama war also schon gegen Apartheid aktiv als er noch gekifft hat und Barry Seveso...

Schön ! Ich habe zwar noch keine Nachrufe auf Mandela gelesen, dennoch war nicht schwer zu antizipieren wie sich das heuchlerische Geseire ausnehmen würde.

Aha, Obama war also schon gegen Apartheid aktiv als er noch gekifft hat und Barry Seveso oder so hieß ? (Ach nee, Sortero hieß er. Seveso, das war ja der Ort einer Dioxin Katastrophe - aber hey passt ja auch- wo immer der Mann auftritt, greift sofort eine verheerende amerikanische Jahrhundert-Kontamination um sich - "ja, wir können" schliesslich immer.)

Angie schiesst mal wieder den Vogel ab: Die Bedeutung des Wortes "Inspiration" musste sie sich wahrscheinlich vorher erstmal näher von ihren Beratern erläutern lassen. Doch für alle Fälle gibts ja noch "Die Raute", die zieht immer !

Interessant auch, dass sich hier bislang niemand findet der via Kommentar von widerlicher Verleumdung eines Neiders spricht...naja was ist ein US-Präser ohne Fahrschein oder ein (nicht unumstrittener) südafrikanischer Volksheld schon gegen einen deutschen Fussball-Kaiser, pffff.... ? Laaangweilig !

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Gideon Rugay
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Danke, du hast mir aus der Seele gesprochen.

Jutta von Freyberg
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Oh diese elenden Heuchler. Die Zunge sollte sich denen rückwärts in den Rachen rollen, die es wagen, Nelson Mandela plötzlich als ihr Vorbild darzustellen. Es ekelt mich an das diese Bande auch nur den Namen dieses großen Mannes in ihre...

Oh diese elenden Heuchler. Die Zunge sollte sich denen rückwärts in den Rachen rollen, die es wagen, Nelson Mandela plötzlich als ihr Vorbild darzustellen. Es ekelt mich an das diese Bande auch nur den Namen dieses großen Mannes in ihre verfaulten Mäuler nimmt. Das Mandela bis 2008 noch auf der Terrorliste stand, vergaß man auch zu erwähnen. "Terrorliste" mir dreht sich der Magen um.

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Moyra Mangold
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Warum verleumden Sie denn den Bundespräsidenten Gauck als Lügner?

Heinrich Magnus
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Weil aus der Gauck-Behörde, kaum 48 Stunden bevor Stefan Heym im November 1994 als Alterspräsident und mit PDS-Mandat den 13. Deutschen Bundestag eröffnen wollte, das lügnerische Gerücht auftauchte, der Dichter und Widerstandskämpfer habe mit...

Weil aus der Gauck-Behörde, kaum 48 Stunden bevor Stefan Heym im November 1994 als Alterspräsident und mit PDS-Mandat den 13. Deutschen Bundestag eröffnen wollte, das lügnerische Gerücht auftauchte, der Dichter und Widerstandskämpfer habe mit der Stasi kooperiert. Natürlich fiel diese Gauck-Behauptung schnell in sich zusammen. Aber der Lügner wurde später befördert.

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Uli Gellermann
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Was bedeutet das Wort "Amandla"?

Inge Holstein
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Amandla ist ein Wort aus der Sprache der Xhosa und Zulu, es bedeutet "Stärke/Macht" und war bei den Demonstrationen gegen die Apartheid ein Ausruf, der von den Teilnehmern der Aktion rhythmisch beantwortet wurde.

Uli Gellermann
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ZUM LESERBRIEF VON HEINRICH MAGNUS

Als wenn Ihr Bundespräsident das Grundgesetz und unsere Verfassung je gelesen hat. Ein Mitläufer in der DDR, der alle Annehmlichkeiten der Staatssicherheit für sich beanspruchen konnte wird jetzt zum...

ZUM LESERBRIEF VON HEINRICH MAGNUS

Als wenn Ihr Bundespräsident das Grundgesetz und unsere Verfassung je gelesen hat. Ein Mitläufer in der DDR, der alle Annehmlichkeiten der Staatssicherheit für sich beanspruchen konnte wird jetzt zum Friedensapostel oder Mann des Friedens und Freiheitskämpfer vor dem Herrn gekürt und als Ihr Bundespräsident beschrieben. Die Menschen die durch Gauck und seine Behörde Schaden und Leben gelassen haben durch seinen pers. Umgang (Gutsherrenart) mit den Stasi-Akten, wurden und werden vielleicht nie wieder erwähnt werden! Erwähnt werden muss aber das Gauck mit seinen Akten unbeobachtet und alleine gelassen wurde, ok, - nur 2-4 Minuten aber die scheinen ausgereicht zu haben. Gaucks Geschichtskittung wie auch seine Biographie wurden Medial aufbereitet, seine Abneigung zum Kommunismus speist sich aus anderen Quellen, Gaucks Eltern sind 1931/32 in die NSDAP eingetreten, sein Vater wurde von den Russen wegen Kriegsverbrechen nach dem zweiten Weltkrieg in Abwesenheit zu 2 x Lebenslänglich bzw. 2 x 25 Jahren Haft verurteilt und der Gauck, der mit engem Kontakt bis in die 70ger Jahre zu seinem Onkel, (West Berlin) bei voller Reisefreiheit für Gauck, ebenso strammes NSDAP Mitglied war um sich als Pastor im 2 WK zu den Erschießungskommandos und dahin Freiwillig zu melden? Der Gauck der an den Montagsdemos erst zu finden war als die Sache (Vereinigung beider Deutscher Staaten) gelaufen war, der Gauck der als "Operativer Vorgang Larve" in den Akten des MfS zu finden ist und der die selben Gesellen des MfS in seiner (Gauck) Behörde als dort Unabkömmlich beschäftigte?

Der Gauck der mit "IM-Erika" alias Angela Merkel mit der Stasi kooperierte, der Gauck der sich dafür schämt, dass er seine Kinder nicht zum Bleiben in der DDR überreden konnte, den Gauck der mit dem de Misere Clan, die als letztes (wortwörtlich) DDR Politbüro Mitglied in der Volkskammer jetzt die Regierung der Bundesrepublik übernommen haben? Meine Abneigung gegen Menschen dieser Art sind zwingend aus demokratischer Sicht, er ist nicht mein Bundespräsident.

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Ulrich Fiege
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Sehr schöne Deutung der Ereignisse! Natürlich beutet die Mediendreckschleuder jeden Prominenten passend zur Agenda und Zielgruppe aus, ob als Held, Feindbild, oder Trottelprommi und besonders toll sind oskarverdächtige geheime Liebesbeziehungen...

Sehr schöne Deutung der Ereignisse! Natürlich beutet die Mediendreckschleuder jeden Prominenten passend zur Agenda und Zielgruppe aus, ob als Held, Feindbild, oder Trottelprommi und besonders toll sind oskarverdächtige geheime Liebesbeziehungen verfeindeter Ideologien im nachhinein, die man erst dann feiert wenn der Feind schon entschärft ist, dann kann man auch Antihelden und Fabelwesen in die Hollywoodszene einbauen, man klaut einfach den Ruhm und regt die niederen Instinkte geschädigter Spielfilmjunkies an, die ohne Happy End nicht schlafen können. Narzisten, Psychopathen und Satanisten, die einzigen Mündigen der Weltbühne, sind ja keine Feinde! Sie nutzen nur jede Schandtat für ihren Sieg aus, ob als Bewunderer oder Gegner, je nachdem wo der Ball gerade gespielt wird. schließlich muß man viele Kreise da draußen erreichen und wie MC Doof mit Klischeefutter bedienen und die Wahrheit kontinuierlich aus geisteskranken Perspektiven aufzwingen, die aus Sicht der Hochfinanz umgedeutet werden muß, wer das anders begreifen will ist selber ein Gedankenterrorist. Die Narzisten auf dem Schachbrett kennen keine Feinde, Rassen oder Hautfarben, keine Ideologien, Ideale oder Menschenrechte, außer der Sichtweise der universellen Ausbeutung jedes Menschen, jedes Ereignisses und jeder blöden Zielgruppe, aber sie wissen das das Viehzeug das sie ausbeuten eben teils bei Laune gehalten, teils eingesperrt werden muß, je nachdem welcher Region man sich grad widmet und damit der Laden nicht ganz zusammen bricht, streut man immer den passenden Sand in die Augen Dummer, Gutsituierter und Scheinintellektueller und gerade für letztere vergewaltigt man Sympathiefiguren die sich nicht mehr wehren können, für die Heuchelei WE ARE ONE! Alle lieben sich, dont be evil! Bullshit hoch10 aber man gewinnt Zeit, je mehr Hirne man mit Action, Scheinwissen und Blindgänger-Botschaften bombardiert. Kauft! Nehmt das Leben leicht, steigt über Leichen und steht eurer Ausbeutung nicht im Weg.

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Dirculez
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Uli Gellermann
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