Neulich im Kanzlerin-Amt: „Wer hat sich um das Amt des Pressesprechers beworben? Eine Frau Schmickler? Das macht doch schon der Seibert.“ Die große Frau im zu kleinen Kostüm schweigt für einen Moment ihren Mitarbeiter an, dann weiter: „Außerdem hat die in der TAGESSCHAU gesagt, ich hätte keine Visionen. - Das meinte sie positiv? Ich sei eine echte Krisenmanagerin? Da hat sie natürlich Recht. Immerhin, die macht bei der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) die Begabtenförderung, da steht doch auf der KAS-Site: Profis üben mit euch in den Kursen der KAS-Medienwerkstatt das journalistische Einmaleins. Und die ist ein Profi!“

Hektisch fummelt die Frau an ihrem Handy: Ach hier hab ich ihn ja, Gniffke, Chef der TAGESSCHAU. „Tach Gniffke, ham se doch mal ein Auge auf die Schmickler, die hat bei Ihnen ganz ordentlich über mich geredet. In ihrem Fragebogen von der Konrad Adenauer Stiftung schreibt sie, sie will die Spatzen pfeifen lassen. Ja wo denn? Von den Dächern? Aber wenn, dann gefälligst nur mein Lob. Aus der kann noch was werden. Nu machen se mal, Gniffke, das ist ne Begabte, die muss in ihrem Laden gefördert werden. Son bisschen journalistisches Einmaleins kann Ihnen nicht schaden.“ Legt auf, starrt auf die Spree und ist mit sich zufrieden.

Eingabe zum Beitrag:
Krisenmanagerin ohne Vision- Tagesschau.de 28.6.2016

http://www.tagesschau.de/inland/merkel-regierungserklaerung-127.html

Sehr geehrte Damen und Herren,
Begabten-Expertin ist sie, die Tagesschau-Autorin Barbara Schmickler. Bei der Konrad-Adenauer-Stiftung hat sie als Trainerin in der KAS-Medienwerkstatt die Aufgabe, Journalistennachwuchs zu erschließen und zu schulen.
http://www.kas.de/wf/de/71.11797/
Für Dr. Gniffkes "Tagesschau" schreibt sie jetzt Beiträge, z.B. über Kanzlerin Angelika Merkel (Vorstandsmitglied der Konrad-Adenauerstiftung). Welch schöner Zufall. Hat sich der "Inner Circle“ der CDU wegen des Abrutschens  der Chefin auf der demoskopischen Beliebtheitsskala Sorgen gemacht? Platz 4 für eine Regierungschefin ist nicht gerade standesgemäß zu nennen. Im nächsten Jahr sind schließlich Wahlen.
Doch wozu hält sich die Regierung die TV-Nachrichtensendung ARD-aktuell? Der Kanzlerin wird zur Imagepolitur ein Sendeplatz auf Tagesschau.de zur Verfügung gestellt. Immerhin, so Dr. Gniffke, hat die Website über zwei Millionen Zugriffe pro Tag. Ein publizistisches Pfund, mit dem die CDU wuchern kann.
Barbara Schmickler bekommt den Auftrag und den verbalen Polierlappen in die Hand gedrückt. Es ist ja kein Muss, zu offenbaren, dass sie "Konrad-Adenauer-Teamerin für Begabte“ ist. Sie wird einfach als Tagesschau.de-Autorin vorgestellt. Und serviert warme, anerkennende Worte: "Die Kanzlerin präsentierte sich heute im Bundestag mal wieder als Krisenmanagerin." "Sie erntete Applaus"
Schmickler weiß selbstverständlich. dass es sich für eine richtige Journalistin nicht schickt, selbst allzu dick aufzutragen. Dafür benützt man fachkundige Image-Pflegekräfte. Barbara Schmickler hat gleich drei Politologen aufgeboten: Gero Neugebauer, wissenschaftlich in der SPD-Problematik zuhause, durfte einen (nichtssagenden) Satz von sich geben, quasi als Prise Salz, eingerührt in die Suppe von Josef Janning, Ex-Senior Director des internationalen Bereichs der Bertelsmann Stiftung und Mitglied des "European Policy Centre“, der konservativen „Denkfabrik" der EU. Der griff auf die üblichen einprägsamen harmonie-betonten Merkel-Stereotype zurück: "Eine typische Merkel-Rede: „Sie will zusammenführen". "Sie setzt auf die abschreckende Wirkung für andere Staaten, die dieses Kuddelmuddel in Großbritannien vermeiden wollen“. Selbstverständlich vermeidet ein dermaßen parteiischer Experte peinlichst jeden Hinweis auf Fakten, z.B. auf das von Kanzlerin Merkel angerichtete und für den BREXIT mitverantwortliche Chaos in der Flüchtlingspolitik. Kein Wort über inhumane Merkel-Politik wie die Wirtschaftssanktionen gegen Syrien, den dreckigen Deal mit Erdogan zur Flüchtlingsabwehr...
Den Imagepfleger Werner Patzelt, nach der „Wende" an der TU Dresden untergekommenes CDU-Mitglied, Burschenschaftstags-Redner in Eisenach und Vertrauensdozent der Konrad-Adenauer-Stiftung, lässt Barbara Schmickler ebenfalls nur lobende Worte über seine Parteichefin verlieren:
„Abgewogen, sachlich, prozessorientiert" - so beschreibt er Merkels Regierungserklärung. Mit ihren Worten habe die Kanzlerin gezeigt, dass unnötige Hysterie zu vermeiden sei. Ihre ausgeglichene und auf Konstruktivität ausgelegte Art sei jetzt genau richtig.
 
Es versteht sich, dass ein solches orgiastisches CDU-Festival auf dem zur parteipolitischen Unabhängigkeit verpflichteten und im Ruf der Objektivität stehenden ARD-aktuell-Forum seine Wirkung beim Publikum entfaltet. Eine Image-Aufpoliererin und KAS-Teamerin, zugange mit zwei parteipolitisch vorsortierten „Wissenschaftlern“, das hat doch kräftige Würze: Qualitätsjournalismus nach Art des auses. "Parteipolitisch völlig unabhängig", wie dessen Chef zu lügen pflegt. 
Der Beitrag verstößt gegen das Gebot der Neutralität und Ausgewogenheit. Beide Zielvorstellungen verbieten es, übliche Public-Relations-Aufträge einer Partei in einer Nachrichtenredaktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auszuführen. Unzulässig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die parteipolitische Funktion der Frau Schmickler und die parteipolitische Herkunft bzw. Verbundenheit ihrer Gesprächspartner verschwiegen wurden. Den falschen Anschein neutraler Wissenschaftlichkeit zu erzeugen, ist für sich genommen bereits eine üble Manipulation der Zuschauer und Zuschauerinnen; mit parteiischen Protagonisten die Regierungschefin publizistisch zu begünstigen weckt den Verdacht der politischen Korrumpiertheit
Mit höflichem Gruß, speziell an den CDU-„Freundeskreis“ im Rundfunkrat
F. Klinkhammer und V. Bräutigam

Kommentare (8)

Einen Kommentar verfassen

0 Zeichen
Leserbriefe dürfen nicht länger sein als der Artikel
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen
Gib den Text aus dem Bild ein. Nicht zu erkennen?
This comment was minimized by the moderator on the site

Wahrscheinlich hat die Tagesschau eine Direktleitung ins Kanzleramt. So kann man sich dann schnell abstimmen, wen Gniffke mal nicht die Meinung des Amtes komplett verinnerlicht hat.

Rolf Weiden
This comment was minimized by the moderator on the site

Staatsrundfunk vom Feinsten.

Rena Holzer
This comment was minimized by the moderator on the site

AN DEN QUELLEN
DER UNWORTSCHÖPFUNG

Noch ist die Frau nicht bekannt genug,
Um aus ihrem Namen ein Fachwort zu prägen.
Doch wie sie sich anschickt, mit Unrecht und Fug,
An ihrem Persönlichkeitsbild zu sägen,
Wäre der Unfall durchaus zu erwägen.

So wird...

AN DEN QUELLEN
DER UNWORTSCHÖPFUNG

Noch ist die Frau nicht bekannt genug,
Um aus ihrem Namen ein Fachwort zu prägen.
Doch wie sie sich anschickt, mit Unrecht und Fug,
An ihrem Persönlichkeitsbild zu sägen,
Wäre der Unfall durchaus zu erwägen.

So wird vielleicht bald schon den Unwortentwicklern
Der Terminus zufallen: "Lasst uns das schmicklern!"

Weiterlesen
Lutz Jahoda
This comment was minimized by the moderator on the site

Heute aus der verwirrenden Welt der Rundfunkräte wird der CDU Freundeskreis präsentiert.
Vorhang auf.

Für Helge Kahnert, sie wird auf der Homepage der Rundfunkräte als irgendwas mit Senioren vorgestellt, im Internet erfährt man das die Ost- und...

Heute aus der verwirrenden Welt der Rundfunkräte wird der CDU Freundeskreis präsentiert.
Vorhang auf.

Für Helge Kahnert, sie wird auf der Homepage der Rundfunkräte als irgendwas mit Senioren vorgestellt, im Internet erfährt man das die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung (OMV) des CDU-Landesverbandes Oldenburg Helge Kahnert aus Edewecht 2012 zur Landesvorsitzenden wiedergewählt hat.
http://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/rundfunkrat/Helge-Kahnert,kahnert100.html

Für Dr. Koralia Sekler, wird nach außen als Niedersächsischer Integrationsrat vorgestellt ohne darauf hin zu weisen wo, genau in der der CDU-Ratsfraktion im Internationalen Ausschuss.
http://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/rundfunkrat/Dr-Koralia-Sekler,selkler100.html

Für Tim Brockmann offiziell als Vertreter des Handwerks Schleswig-Holstein e.V. im Rundfunkrat schaffte der 38-jährige Preetzer die Kür zum CDU-Landtagskandidaten für den Wahlkreis Plön/Ostholstein. Glückwunsch jubelt der Freundeskreis.
http://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/rundfunkrat/Tim-Brockmann,brockmann130.html

Für die Juristin Dagmar Pohl-Laukamp, die von 1988 bis 2000 Innensenatorin (CDU)der Stadt Lübeck war. Heute engagiert sie sich bar jeglicher Parteiinteressen für den Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein e.V im Rundfunkrat.
http://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/rundfunkrat/Dagmar-Pohl-Laukamp,pohllauenkamp100.html

Für die römisch-katholisch verheiratete Elisabeth Heister-Neumann mit dem persönlichen Anspruch: Recht und Gerechtigkeit nah beieinander, darum ist sie auch Mitglied im Allgemeinen Beirat der Norddeutschen Landesbank Hannover und in der CDU.
http://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/rundfunkrat/Elisabeth-Heister-Neumann,heisterneumann134.html

Für Ilka Lochner-Borst von der CDU.
http://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/rundfunkrat/Ilka-Lochner-Borst,lochnerborst106.html

Dr. Johann Wadephul, CDU-Landesverband Schleswig-Holstein
http://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/rundfunkrat/Dr-Johann-Wadephul,wadephul136.html

Für Fritz Güntzler Mitglied des Bundestages, er präsentiert sich auf seine Homepage mit Angela Merkel und in der Muckibude.
http://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/rundfunkrat/Fritz-Guentzler,guentzler100.html

Weiterlesen
Anke Zimmermann
This comment was minimized by the moderator on the site

Der aufmerksame Mensch der ein wenig interessiert oder auch belesen ist,lässt sich nicht mehr auf plumpes Gequatsche im TV,Talkshow´s oder Mainstreamblätter ein,sondern benutzt seinen gesunden Menschenverstand.
Vielen dank an die unermüdlichen...

Der aufmerksame Mensch der ein wenig interessiert oder auch belesen ist,lässt sich nicht mehr auf plumpes Gequatsche im TV,Talkshow´s oder Mainstreamblätter ein,sondern benutzt seinen gesunden Menschenverstand.
Vielen dank an die unermüdlichen Arbeiten des Herr F. Klinkhammer und V. Bräutigam

Weiterlesen
Pat Hall
This comment was minimized by the moderator on the site

Lisa und die Propaganda

Zu: http://www.tagesschau.de/ausland/russland-medien-101.html

Unsere Qualitätsmedien scheinen ziemlich verzweifelt bemüht zu sein, uns den Spin von der russischen Propaganda einzuhämmern. So müssen sie den Fall Lisa vom...

Lisa und die Propaganda

Zu: http://www.tagesschau.de/ausland/russland-medien-101.html

Unsere Qualitätsmedien scheinen ziemlich verzweifelt bemüht zu sein, uns den Spin von der russischen Propaganda einzuhämmern. So müssen sie den Fall Lisa vom Januar wieder aus dem Keller holen, ohne neue Fakten zu haben.
Wir erinnern uns:
Die 13-jährige russischstämmige Lisa behauptete, sie sei von "einem Mann arabischen Aussehens und zwei Komplizen entführt und vergewaltigt worden". Die russischen Medien berichteten darüber und der russische Außenminister Lawrow schaltete sich ein. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass sie die Geschichte erfunden hatte. (Tatsächlich hatte sie einvernehmlichen sexuellen Kontakt, was angesichts des Alters des Mädchens dennoch eine Straftat darstellt.)
Mein folgender Kommentar dazu wurde von tagesschau.de nicht freigeschaltet:
"Unser täglich Russland-Bashing gib uns heute
Ja klar, Lisa wurde sicher von Putin persönlich instruiert, zu behaupten, dass sie vergewaltigt wurde. (Dabei wurde die 13-jährige in Wirklichkeit nur sexuell missbraucht.)
Vergleichen wir das z.B. mit der Brutkastenlüge, mit der die USA Stimmung für den Irak-Krieg gemacht haben. Das war natürlich keine Propaganda, sondern freie Meinungsäußerung zur Verteidigung der westlichen Werte."

Unsere westlichen Qualitätsmedien würden natürlich nie über eine behauptete Vergewaltigung berichten und damit Stimmung gegen Ausländer machen, ohne vorher genau zu überprüfen, ob die Geschichte auch stimmt. Naja, außer manchmal.
http://derstandard.at/2000040349222/Sexuelle-Belaestigung-im-Freibad-Mistelbach-war-erfunden
(Irgendwie peinlich, dass diese Meldung über einen sehr ähnlichen Fall am selben Tag wie die Propaganda-Meldung der Tagesschau kommt.)

Weiterlesen
Wolfgang Schwarz
This comment was minimized by the moderator on the site

ich schreibe es immer und immer wieder, reichen all die hier in der Beitragsreihe aufgezählten Fakten nicht endlich aus, dem Gesetz über "Rundfunkgebühren" den Boden zu entziehen, weil die "öffentlich - rechtlichen Medien" den Anspruch immer...

ich schreibe es immer und immer wieder, reichen all die hier in der Beitragsreihe aufgezählten Fakten nicht endlich aus, dem Gesetz über "Rundfunkgebühren" den Boden zu entziehen, weil die "öffentlich - rechtlichen Medien" den Anspruch immer wieder und wieder verletzen, Flaschmeldungen, Verzerrungen, Verschweigen und ein Filz an üblen Verstrickungen - gegen ein Gesetz darf man nicht verstoßen, aber ein Gesetz zu Fall bringen, da darf man wohl aktiv mitarbeiten, sich einbringen.

Weiterlesen
Andreas Krödel
This comment was minimized by the moderator on the site

Letzte Nacht war es wieder soweit. Eine halbe Stunde "Spiel im Schatten - Putins unerklärter Krieg gegen den Westen!“ bei Gniffkes - wie bestellt passend zum anstehenden NATO-Gipfel in Warschau. Hatte man in der NATO-Manufaktur nicht eben gerade...

Letzte Nacht war es wieder soweit. Eine halbe Stunde "Spiel im Schatten - Putins unerklärter Krieg gegen den Westen!“ bei Gniffkes - wie bestellt passend zum anstehenden NATO-Gipfel in Warschau. Hatte man in der NATO-Manufaktur nicht eben gerade jedwede Cyber-Attacke als Grund für den Bündnisfall erkoren? Nein, eine Programmbeschwerde ist m.E. deswegen nicht fällig, nutzlos wäre sie allemal. Schließlich war es nur eine weitere „Perle" in der aktuellen Themenserie Zerberus Putin - weiche Satanas.

Neulich erst ein gewisser Hajo Seppelt, der eigens für das Projekt "Russland raus aus Olympia" seit 30 Jahren im Dopingsumpf fischen darf, jetzt also ein gewisser Stefan Meister. Stefan Meister?
Der Russland-Experte! Dank Wikipedia dürfen wir zur Kenntnis nehmen: Ein Experte ist ein Experte ist ein Experte, meist aus dem Lager einer privat oder einer öffentlich geförderten oder einer gemischten Stiftung oder sonstigen Organisation. Ein think-tank eben, eigens für sinnvolle Projekte von wohlwollenden Gönnern ins Leben gerufen. Ob der vielen derzeit bei ARD und ZDF in der ersten Reihe vagabundierenden Keksperten verliert man leicht den Überblick, welche Denkfabrik in Deutschland und NATO-Land momentan die Nase vorne haben könnte. Die Deutschen liegen naturgemäß gut im Rennen. Egal ob bei Russland, Terrorismus, Doping, egal was!
Und da habe ich mich nicht mal an die Polit-Stiftungen zu denken getraut, die pole position von KAS und Hermann-Böll-Stiftung (der arme Mann!) fest im Griff.

Wollen wir den Stoff oder den Inhalt solcherlei Machwerke oder Beiträge von den genannten „Experten" mal ausnahmsweise links oder rechts liegen lassen. Nehmen wir doch nur mal ihre „Finanzierung" ins Visier. Auf Basis von Erfahrungen mit Protagonisten wie Jauch, Will, Gottschalk und unzähligen Anderen, sollten wir doch davon ausgehen dürfen, dass unsere vorgenannten Experten nicht mit einem Butterbrot abgespeist werden. Als Richtlinie können wir - mit Fug und Recht - bestimmt das karge Entgelt für den Titanen im aktuell laufenden Spektakel zur EM-Berichterstattung heranziehen. Vom Hörensagen sollen es fünfzig Riesen sein, pro Auftritt natürlich. Da Gniffke und der Lerchenberg kaum und immer mit den gleichen Figuren auf der Mattscheibe antanzen wollen, ergibt sich da dann doch ein einträgliches Geschäftsmodell zur Drittfinanzierung profitorientierter Organisationen. Das Modell hat sich aber auch längst zu notleidenden Köpfen der Nation rumgesprochen. Ein Herr Brok, Elmar z.B. von der Bertelsmannstiftung - im Nebenjob Europaparlamentarier - oder seine Kollegin eben dort - Frau Harms von den olivgrünen Ukrainerettern - kommen in den letzten Tagen etwas arg oft, dafür um nicht nachdenklich zu werden.

Mir stellt sich nun die Frage, ob bei den ganzen staatsbürgerlich finanzierten „Anstalten" überhaupt eine Controlling-Abteilung (nebst Revision) existiert, die sich wenigstens mal ein paar Gedanken darüber macht, ob die Performance der internen und externen Investigativ-Abteilungen nicht dramatisch zu wünschen übrig lässt. Bedenkt man beispielsweise die jämmerliche Halbwertszeit die solch ein Jahrhundertprojekt wie die „panamapapers" gezeitigt hat (weiß noch irgendjemand um was es da ging?), jeder echte Controller müsste doch bitterlich weinend über dem Schreibtisch zusammenbrechen. Auch hier scheinen die "Aufsichtsgremien" völlig zu versagen, dass sie etwas nicht mitbekommen haben könnten, können sie jedenfalls nicht behaupten. Schließlich sollen da Hunderte von Mascolos über ein Jahr tätig bzw. umtriebig gewesen sein, des Öfteren um die Kugel geflogen sein (ob der Wichtigkeit wegen bestimmt nicht Economy), die erforderlichen Nobelhotels vor Ort der erschütternden Ermittlungen nicht zu vergessen, ganz zu schweigen von den Bakschischs für John Doe u.a. Und dann das? Ausser Spesen nichts gewesen? Aber, aber, die ganzen gemalten Bildchen mit Putin und seinen Bösen, die waren doch trefflich gelungen, oder vielleicht nicht? Ein bleibender künstlerischer Wert, der muß doch auch berücksichtigt werden.

Gut, es gibt auch B-Produktionen (B für billig), so wie die Ziegenficker-Story oder der von der Wade-der-Nation in der Nachbarschaft. Sowas lässt sich natürlich prima auch von der unterbeschäftigten, ansonsten bildzeitungslesenden Klofrau bei Gniffke oder sonstwo im Keller erledigen lassen. Andererseits, so manche horrenden Aussendienst-Kosten konnten zwischenzeitlich drastisch zurückgefahren werden. Mit diversen Outsorcings (à la Beobachtungsstellen nicht vor Ort, wie SOHR, wie Bellingcat) lassen sich die Kosten von breaking-news halbwegs deckeln. Dann gibt es auch noch jenes offen verdeckte Zuarbeiten von "Stellen" die meist nicht genannt werden wollen, mit oder ohne Schlapphut aus Berlin, Langley, Kiew und sonstwo. Dabei könnte es auch durchaus sein, dass diese "Kooperationen" sich als Auftragsarbeiten entpuppen und es vielleicht sogar noch die ein oder andere Handvoll Dollars dafür gibt. Ob die Auftraggeber wissen, dass es als ein verlorener Zuschuss abzubuchen sein wird?

Bedenkt man das alles - und es gäbe noch reichlich mehr aus dieser Pandora-Büchse zu berichten, so kommt man ganz schön in die Bredouille. Als was soll man denn die gut getarnten Agitprop-Klitschen des ÖR jetzt noch bezeichnen dürfen? Als Selbstbedienungsladen einer Elite-Mafia, als Versorgungswerk darbender Atlantikbrückler und verarmten Landadels?
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk - quo vadis!

Weiterlesen
Michael Kohle
Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht