Gibt´s was Neues aus der Ukraine?“, fragte Dr. Gniffke jüngst in die ARD-aktuell-Runde. „Ich weiß was", meldete sich Udo Lielischkies, in der Ukraine haben sich die Eliten durchgesetzt!“ - Darauf Gniffke: „Ach Udo, das haben wird doch schon am 16. 02. getitelt.“ Meldet sich Birgit Virnich: „Putin-Fragestunde: Unangenehme Fragen sind nicht gekommen“. Als Gniffke dann fragt, was das mit der Ukraine zu tun hat, weiß Frau Virnich: „Ich habe getextet, dass in der Fragestunde keine Fragen zur Ukraine zugelassen waren.“ Bedeutungsvoll sieht man sich an. Da ist er wieder, der russische Schweigeterror.

Meldet sich der Volontär: „Der neue Präsident des Kiewer Parlamentes ist ein Nazi, das ist doch der Hammer!“ Verlegenes Schweigen in der Runde. „Also Nazi, das kann man so nicht sagen, eher ein rechter Demokrat, nicht so sehr wie Rechts, eher wie soll mir doch recht sein.“ meldet sich Frau Golnineh Atai zu Wort. Dann Lielischkies: „Wir wollen doch keine Falschmeldung bringen. Ich hab den Namen mal in die Suchmaske der TAGESSCHAU-Website gegeben. Die sagt: Das Suchergebnis war leider erfolglos. Und wer bei uns nicht stattfindet, den gibt es nicht, ist das klar?“ Die Runde verfiel in andächtiges Stille. Der Volontär verschwand. Und Udo Lielischkies kann sich prima Karriere-Chancen ausrechnen.

Programmbeschwerde:
Unterdrücken von Nachrichten
Die Wahl des ukrainischen
Faschisten Parubij zum Parlamentspräsidenten
 
Sehr geehrte Frau Vorsitzende, 
 
das Kiewer Parlament hat Andrij Parubij am Donnerstag zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Die Mehrheit für ihn fiel deutlich größer aus als die für den neuen Ministerpräsidenten Wladimir Groisman. Hierüber hat ARD-aktuell nicht berichtet. Politisch ist Parubijs Wahl etwa so zu beurteilen, als werde ein für die AfD in den Bundestag eingezogener Kameradschaftsführer zum Präsidenten des Hohen Hauses erkoren. Mit Parubijs Wahl wird der Marsch ukrainischer Nazis durch die Institutionen mit einem der höchsten Staatsämter gekrönt. Parubij ist sozusagen der Hermann Göring der Ukraine. 
https://www.jungewelt.de/2016/04-15/038.php 
Über die Wahl berichtete von den Mainstream-Medien nur Spiegel-online und das bezeichnender Weise in seiner englisch-sprachigen Ausgabe. 
http://www.spiegel.de/international/europe/ukraine-sliding-towards-civil-war-in-wake-of-tough-new-laws-a-945742.html 

ARD-aktuell schweigt und zeigt damit, dass nicht nur die Verharmlosung islamistischer Terroristen in Syrien, sondern auch die mediale Begünstigung faschistischer Kräfte in der Ukraine zum integralen Bestandteil der Auslandsberichterstattung zählt. Der 43 Jahre alte Historiker Parubij stammt wie Oleg Tjagnibok aus dem Gebiet Lwiw (Lemberg). Als Student führte er bereits eine nationalistische Jugendorganisation an. Während der demokratischen Orangenen Revolution 2004 war er Befehlshaber eines wichtigen Stützpunkts der Demonstranten. Beim Kiew-Putsch 2014 leitete der meist in Uniform gekleidete "Kommandant des Maidan" auf dem Unabhängigkeitsplatz die sogenannten Selbstverteidigungskräfte - eigenen Angaben nach waren das bis zu 12 000 Mann. Parubij war außerdem Mitbegründer der paramilitärischen Schlägertruppe "Patriot der Ukraine", die lange vor dem "Euromaidan" mit dem Straßenkampftraining ihrer aus Hooligans und gewöhnlichen Faschisten rekrutierten Mitglieder begann und zum richtigen Moment zur Stelle war. 
Über die Wahl dieses ukrainischen Faschisten zum Parlamentspräsidenten der Ukraine nicht zu berichten ist zweifelsfrei ein Verstoß gegen die staatsvertragliche Verpflichtung, umfassend über wichtige Ereignisse zu informieren. Offensichtlich versucht Dr. Gniffke auch in diesem Fall dem Interesse der deutschen Regierung dienlich zu sein und Negativ-Meldungen über die Ukraine in Grenzen zu halten, um keinen Unmut über den neuerdings „befreundeten" korrupten Staat in der deutschen Öffentlichkeit aufkommen zu lassen. Außerdem wird Herr Dr. Gniffke vermeiden wollen, dass die Öffentlichkeit über das zweijährige Desaster der Ukraine-Berichterstattung von ARD-aktuell mit seiner Startruppe Atei, Virnich, Großheim, Krause und Lielischkies ernsthaft nachzudenken beginnt. Auf diese Weise allerdings setzt er ARD-aktuell berechtigten öffentlichen Vorwürfen der manipulativen Berichterstattung aus.

Mit höflichem Gruß

F. Klinkhammer + V. Bräutigam

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Unhaltbarer Zustand der öffentlich-rechtlichen Medien

Die von allen Wohnungsnutzern in dieser Republik finanzierten öffentlich-rechtlichen Medien kommen in der Tat ihrer Aufgabe, die Öffentlichkeit umfassend über wichtige Ereignisse zu...

Unhaltbarer Zustand der öffentlich-rechtlichen Medien

Die von allen Wohnungsnutzern in dieser Republik finanzierten öffentlich-rechtlichen Medien kommen in der Tat ihrer Aufgabe, die Öffentlichkeit umfassend über wichtige Ereignisse zu informieren, nicht nach.
Das ist kein Fehler, sondern Teil einer bewusst durchgeführten Desinformation des "mündigen Bürgers". Dies ist eine Verletzung der Ehre des Staatsbürgers.
Der einzelne brave Steuerbürger hat gar nicht die Zeit, durch eigene Recherche von einem solch tiefgreifenden politischen Rechtsruck in Kiew wie der Wahl Andrij Parubij´s zum Präsidenten der Werchowna Rada, zu erfahren - wenn da nicht die Rationalgalerie wäre.
Besten Dank für Ihre Leistung, Herr Gellermann

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Jürgen Heiducoff
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KURZKOMMENTAR

Unsichtbar sein und dennoch im Lande,
Altbundesdeutsch gehegt und gepflegt,
Dümmlich verwahrt unter braunem Sande:
Erstaunlich, was sich da von einst noch bewegt.

Lutz Jahoda
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Wenn doch Gniffke verschwände. Zum ukrainischen Parlamentspräsidenten würde er sicher taugen. Oder zum Pförtner bei Poroshenko.

Vera Spitzer
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Vor mir liegt Uwe Krügers "Mainstream - Warum wir den Medien nicht mehr trauen". Irgendwo im Neuland gestern aufgeschnappt, umgehend bestellt und heute schon aus dem Briefkasten geklaubt. Draußen auf dem Liegestuhl - dank der ersten vernünftigen...

Vor mir liegt Uwe Krügers "Mainstream - Warum wir den Medien nicht mehr trauen". Irgendwo im Neuland gestern aufgeschnappt, umgehend bestellt und heute schon aus dem Briefkasten geklaubt. Draußen auf dem Liegestuhl - dank der ersten vernünftigen Sonnenbestrahlung - eingelesen und alsbald erst einmal - ziemlich frustriert - beiseite gelegt. Mir kommt Krüger arg naiv blauäugig daher. Zumal er auch - unwissentlich ? - abgefahren und fixiert zu sein scheint auf die für mich mehr als flache Argumentation vom Medien-Mainstream, die es doch vor allem nur Gut mit uns meint.

Was das mit der Programmbeschwerde hier zu tun hat? Mag ja sein, das Krügers Blickwinkel, sein Ansatz via Mainstream-Analyse kein allzu großes Erkennen von Vorsatz bei Gniffkes & Co. zulässt. Durchaus möglich, dass das "Krügersche Wir" den Medien nicht mehr zu trauen vermag, weil die vorgeschobene Psychokacke, die dem "Wir" untergejubelt wird, durchaus zuzutreffen vermag. Nur - mit Verlaub - geht schon der Titel voll am "Thema" vorbei, pflanzt den sowieso den stets beliebten red herring, lenkt auf das Nebengleis und landet irgendwann - höchstwahrscheinlich - auf dem Preller: alles wird gut!

Soweit will ich gar nicht kommen. Da pflege ich lieber meine Vorurteile. Nimmt man allein die Programmbeschwerden von Bräutigam & Klinkhammer, da braucht es nicht mal die von der Konkurrenz von Maren Müller, ist auch für den einfacher gestrickten Leser leicht zu erkennen, dass all das dort Monierte immer und immer wieder nach dem selben Muster geklöppelt ist, Brüsseler NATO-Spitzen eben. Da lässt auch keiner der Gniffkes mal erkennen, er hätte doch tatsächlich etwas dazu gelernt, er hätte auch nur einen einzigen Hinweis dankend angenommen. Warum auch? Selbst nach absolut unverfrorenen Böcken, entlarvt und schallend um die Ohren gehauen bekommen, Business as usual, the same precedure as every time, Miss Sophie lässt grüßen. Dort ändert sich seit Jahrzehnten auch nichts, im Silvesterprogramm aller ÖR-Kanäle.

Krügers These - mal vereinfacht dargestellt - dass alles nur auf Grund fröhlichen Beisammenseins in der happy hour so gleichgeschaltet daher kommen dürfte, ist ein schnöder Versuch uns auch noch für dumm verkaufen zu wollen. Ich zitiere vom Einband: "Uwe Krüger geht dem Mainstream-Effekt auf den Grund und zeigt, wie Lobbynetzweke, vertrauliche Hintergrundkreise, die soziale Herkunft der Journalisten sowie die dramatisch verschlechterten Arbeitsbedingungen der Branche das Meinungsspektrum einengen."

Mein allertiefstes Mitgefühl! Schönen Gruß auch an die wohlwollenden Hintergrundkreise. Ich traue euch nicht über den Weg, ich kenne meine Pappenheimer. Bedenke ich dann noch den herausgebenden Verlag nebst ein paar Wikipedia-Eintragungen zur Geschichte desselben, tue ich mich verdammt schwer selbst Krüger ein objektives Ansinnen abzunehmen. Wenn dann noch der Oberwarner Frank Walter Steinmeir aufgerufen ist, festzustellen ?er wundere sich über den Konformitätsdruck in den Köpfen von Journalisten? ist der Ofen aus bei mir. Einfach dümmlich, so etwas auch noch als Aufhänger und Fliegenfänger zu erwähnen.

All die transatlantischen Freicorps, schwadronierenden Fähnleins, think-tanks und Medienarmeen global mit ihren offenen Umtrieben berücksichtigt und den Restteil des Eisberges unter Wasser als Zuschlag angesetzt, bleibt nicht mehr viel Gelegenheit über um vernünftige Verschwörungstheorien zu backen. Soll mir einer weismachen wollen, die mit der ganz großen Portokasse - die Soros und wie sie alle heißen mögen - hätten kein Interesse daran, dass ihre Stiftunen und Organisationen auch zielorientiert prosperieren. Allein in Briefkästen in Panama und anderswo wächst nichts. Und wenn man och Hunderttausende von Briefkastenfirmen weltweit "managen" kann, dürfte es doch ein Leichtes sein, die paar Tausend Hohlköpfe in Redaktionsstuben am geeigneten Nasenring durch die Manege zu ziehen. Wo soll da ein Problem sein?

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Michael Kohle
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Ich habe mal versucht, über diese Ernennung von Parubij etwas in der Presse zu finden und wurde auch in der ZEIT fündig, allerdings erst im letzten Absatz als ganz beiläufige Information.
Ich lese die ZEIT gerne, weil bei ihr die...

Ich habe mal versucht, über diese Ernennung von Parubij etwas in der Presse zu finden und wurde auch in der ZEIT fündig, allerdings erst im letzten Absatz als ganz beiläufige Information.
Ich lese die ZEIT gerne, weil bei ihr die Kommentarfunktion noch nicht geschlossen wurde und die Leserkommentare oft interessanter als der eigentliche Artikel sind. So berichtete die ZEIT über die Beschwerde von Reporter ohne Grenzen und deren Kritik an der Türkei und Polen http://www.zeit.de/gesellschaft/2016-04/reporter-ohne-grenzen-pressefreiheit-medien-verschlechterung?sort=desc#comments.
Heute habe ich Ihren Artikel zum Anlass genommen, noch einen Kommentar über das Thema Pressefreiheit in die ZEIT zu setzen, gehe aber davon aus, dass dieser Beitrag bald wieder aus der Kommentarfunktion verschwindet.

Mein Kommentar:
Was ist das eigentlich, Pressefreiheit? Ist das nun die Freiheit, über kritische Themen zu berichten, oder gehört dazu auch, Informationen zu unterschlagen, wenn sonst ein gewünschtes Feindbild Risse bekommt?
Ein Beispiel. Die ZEIT berichtete über die Ernennung von Groisman zum neuen Regierungschef in der Ukraine.
http://www.zeit.de/news/2016-04/14/regierung-ukrainischer-regierungschef-jazenjuk-bekraeftigt-ruecktritt-14102005
Im letzten Abschnitt dieses Berichts informiert die ZEIT auch darüber, dass der frühere Maidan-Kommandeur Andrej Parubij zum Parlamentspräsidenten, einem der höchsten Ämter, gewählt wurde.
Kein Wort über die Vita von Andrej Parubij. Auf Wikipedia lese ich:
Er war Mitbegründer der rechtsextremen Sozial-Nationalen Partei der Ukraine, des Vorläufers der heutigen Swoboda-Partei und war zeitweise auch in der Führung der nationalistischen Organisation Patriot der Ukraine aktiv.
In seiner politischen Laufbahn wechselte er mehrfach die Parteizugehörigkeit, bei den Parlamentswahlen 2012 kandidierte er auf der Liste von Julija Tymoschenkos Vaterlandspartei und wurde erneut in die Werchowna Rada gewählt. Während der Euromaidan-Proteste galt Parubij als ?Kommandeur des Maidan?, wobei er eng mit dem Führer des Rechten Sektors, Dmytro Jarosch, kooperierte.
Andrej Parubij war und ist also ein strammer Nazi, ob das wohl der Grund war, dass im obigen ZEIT-Artikel die Kommentarfunktion blitzschnell geschlossen wurde, weil Lesern Andrej Parubij ein Begriff war?

Zum Thema ARD möchte ich allerdings doch noch darauf verweisen, dass dort trotz allem noch immer wieder mal kritische Beiträge gesendet werden (vermutlich hat darauf Gniffke keinen Einfluss). Aktuell ist der Bericht Akte D - Das Comeback der Rüstungsindustrie (2) http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Geschichte-im-Ersten-Akte-D-Das-Comeb/Das-Erste/Video?bcastId=799280&documentId=34759614 wirklich sehenswert, weil er ein wenig das demokratische Getue mancher politische Führungspersonen als Heuchelei entlarvt.

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Gert Flegelskamp
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An Michael Kohle, lieber mal Udo Ulfkotte "Gekaufte Journalisten" lesen.
Lieber Uli, schön wär´s wenn die Runde bei Gniffke so verlaufen wäre. Vielleicht war es so im Geiste.
Richtig, Jürgen Heiducoff, die ÖRM kommen genau ihrer Pflicht zur...

An Michael Kohle, lieber mal Udo Ulfkotte "Gekaufte Journalisten" lesen.
Lieber Uli, schön wär´s wenn die Runde bei Gniffke so verlaufen wäre. Vielleicht war es so im Geiste.
Richtig, Jürgen Heiducoff, die ÖRM kommen genau ihrer Pflicht zur Desinformation der Bürger nach. Wer das nicht will, darf nicht mitschreibseln.

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Uschi Peter
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Lieber Herr Kohle,

Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam sind keine Konkurrenz. Sie sind Partner, Mitstreiter und Freunde. Und Herrn Gellermanns Intros sind die Sahnehäubchen auf der Buttercremtorte. Danke für die fröhlichen Momente.

Maren Müller
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