Glaubte man den TV-Spots der Parteien und der allgemeinen Mediendebatte, dann hätten wir eine spannende Bundestagswahl am 24. September 2017 vor uns. Doch auch der Laie kann an den routinierten Stellungnahmen der Spitzenkandidaten ablesen, dass die Wahl längst gelaufen ist. Professionelle Wahlbeobachter wissen: Höchstwahrscheinlich gibt es wieder eine GroKo aus CDU und SPD: 63,3 Prozent der Wähler sind heute schon dafür. Wenn für die Wahlmanager in den etablierten Parteien und den Medienzentralen wirklich noch was schief gegen sollte, dann wäre da noch die Jamaika-Koalition (CDU + FDP + Grüne), dafür könnten sich zur Zeit 55,3 Prozent der Wähler erwärmen. Angela Merkel, Winfried Kretschmann und Christian Lindner wären die Gesichter einer Koalition, in der dann die Frage ventiliert würde, ob es denn ein Bisschen mehr asoziale Marktwirtschaft sein dürfte. Während die pure GroKo diese Frage mit „mal sehen, äh“ beantworten würde, könnte man von den Jamaikanern ein eindeutiges „na klar“ erwarten. Welch eine einschläfernde Perspektive. Im Notfall stünde die AfD noch bereit. Um in den Schoß der CDU zurück zu kriechen aus der die Mehrheit ihrer Kader gekrochen war.

Während der Kanzlerschaft von Frau Merkel – gefühlte 30 Jahre – gab es nur zwei echte Überraschungen: Das war zum einen die Wende in der Atompolitik nach dem GAU in Fukushima. Und es war zum anderen das berühmte „wir schaffen das“ am Beginn der Flüchtlingskrise. Beide Entscheidungen hatten mit Wahlen wenig zu tun.

Nun könnte man ja auf die Idee kommen, die Physikerin Merkel hätte lange nachgedacht und ihr sei dann plötzlich die Idee gekommen, dass Atomkraft irgendwie gefährlich sein könnte. Weit gefehlt. Sowohl Merkel als auch die Atomkraft gab es zur Zeit des Paradigmen-Wechsels schon länger. Neu waren, im Ergebnis der Fukushima-Katastrophe, ernstzunehmende Volksbewegungen: Am 26. März 2011 kam es zu den größten Anti-AKW-Demonstrationen überhaupt mit deutschlandweit 250.000 Teilnehmern. Allein in Berlin gingen 120.000 Atomkraftgegner auf die Straße, in Hamburg folgten 50.000 Menschen den Protestaufrufen, in Köln und München jeweils 40.000. Und ein Ende war nicht abzusehen. Und es drohten Wahlen: In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sahen die Umfragewerte für die CDU mies aus. Und zum ersten und bisher letzten Mal ging die Merkel einen Schritt ohne vorher mit der Industrie zu reden.

Als die Kanzlerin im Dezember 2015 ohne jeden Plan ihren berühmten Satz „wir schaffen das“ in die Welt setzte, waren die Volksbewegungen in anderen Ländern unterwegs: Im Jahr 2015 beantragten 1.322.825 Menschen in den Ländern der Europäischen Union Asyl. Weltweit befanden sich nach Angaben des UNHCR 65,3 Millionen Menschen auf der Flucht. Im selben Jahr flüchteten mehr als eine Million Menschen über das Mittelmeer in die EU. Dabei starben etwa 3.735 Menschen. Selbst der nicht sonderlich begabten Eurokratie war klar, dass diese Völkerwanderung nur mit Waffengewalt hätte aufgehalten werden können. Doch in dieser Zeit war der AfD-Schießbefehl noch nicht konsensfähig. Wahlen, das wird an diesen Beispielen überdeutlich, bewegen wenig. Nur Bewegungen bewegen viel.

Aber das Kostüm demokratischer Wahlentscheidungen muss unbedingt fleckenlos zur Aufführung der nächsten Bundestagswahlen getragen werden können. Für solche Schnellreinigungen gibt es unter anderem den „Wal-O-Mat“. Eine Einrichtung der Bundeszentrale für Politische Bildung im Netz, die vor der letzten Wahl immerhin 13,3 Millionen Mal aufgerufen wurde. Was aussieht wie ein freundlicher Themen-Abgleich: Sage mir was Du gern hättest und der Automat sagt Dir, welche Partei Deinen Wünschen am nächsten kommt, ist eine knallharte Ideologie-Maschine. Denn wer die Fragen macht, der bestimmt die Skala der Antworten. Zum Beispiel wird zum beliebten Diesel-Thema nach der Besteuerung von Pkw-Diesel gefragt, also bereits in der Frage die Verantwortung dem Konsumenten zugeschoben. Die Autokonzerne in die Verantwortung für ihren umweltschädlichen Betrug zu nehmen, ist gar nicht erst im Angebot.
Auch die Abgleich-Position „Der Bund soll mehr Mittel für den sozialen Wohnungsbau bereitstellen“ wird vom Gesamt-Etat abgekoppelt. Möglich wäre die Suche nach dieser Partei-Meinung: „Der Bund soll weniger für die Rüstung und mehr für den Wohnungsbau (die Bildung, das Gesundheitswesen) ausgeben“. Bloss nicht anbieten, der Wähler könnte ja ins Denken geraten. Besonders aktuell und putzig ist dieser Abgleich: „Betreiber von Internetseiten sollen gesetzlich dazu verpflichtet sein, Falschinformationen ("Fake News") zu löschen, auf die sie hingewiesen wurden“. Fake-Produzenten wie der Innenminister, der einen Waffenfund fälscht, um eine Internetseite zu verbieten und die Medien, die diese Fälschung verbreiten, sind in der streng begrenzten Fantasie der Bundeszentrale für Politische Bildung einfach nicht vorgesehen.

Uns so verlässt der User den Wahl-O-Mat nach Gebrauch mit der seligen Vorstellung, der Computer habe zutiefst demokratisch seine Meinung ermittelt und sie mit den Programmen diverser Parteien verglichen, um ihm einen echten Überblick zu verschaffen. Nicht einmal Frauen mit Hochschulbildung – drei Viertel aller Wahl-O-Mat-Nutzer besitzen einen Universitäts-/Hochschulabschluss, Abitur oder die Fachhochschulreife – soll bei folgendem Unterschlagungs-Abgleich das Kotzen gekommen sein: „Die Frauenquote für die Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen soll abgeschafft werden“. Dass dieser Posten für eine elitäre Minderheit nur die gravierende Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit überspielt, macht erneut den völlig asozialen Charakter des Wahlbeeinflussungs-Automaten deutlich.

Dringend angeraten wäre, die elektronische Wähler-Führerscheinprüfung einzuführen: Nur wer Fragen wie „Halten Sie Auslandseinsätze der Bundeswehr für verfassungswidrig? - Verstösst die Politik der Bundesregierung in der Ukraine gegen das Friedensgebot des Grundgesetzes? - Sollte die Rettung der Banken und anderer Konzerne auf Staatskosten verboten werden? - Müssen die öffentlich-rechtlichen Medien einer demokratischen Kontrolle unterworfen werden?“ mit einem klaren JA beantwortet, dürfte dann zu Wahlen zugelassen werden.

Und während der Abfrage sollte aus dem Off eine dröhnende Stimme diese Merksätze mehrfach wiederholen: „Gib Deine Stimme nicht ab, erhebe sie laut und nachdrücklich, sonst bekommst Du sie nie wieder. Nur wer sich erhebt bleibt nicht sitzen!“

DAS WAHRE WORT ZUM WAHLTAG
WER SIND SPRINGERS ERBEN?

Rund 50 Jahre nach der Kampagne gegen den Springer-Verlag wollen Arnulf Rating (Kabarettist), Albrecht von Lucke (Blätter für deutsche und internationale Politik) und Uli Gellermann (Rationalgalerie) die Frage nach den Erben des Springer-Verlags beantworten.

Am Dienstag, 19. September 2017, 20.30 Uhr

Berliner Buchhändlerkeller

Carmerstraße 1, 10623 Berlin


Es kann eng werden

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passt vielleicht hierher, Uli. Was war das gestern Abend?

ein Duell in Sachen wichtiger Angelegenheiten oder ein Duett der Nichtigkeiten, der Spielereien, der Verunglimpfung der Wähler ???

marie becker
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Ein Duell unter Freunden: Schiesst Du nicht schiess ich auch nicht, lass uns lieber die Wähler erschiessen.

Uli Gellermann
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Das haben Sie sehr sauber analysiert. Die "Bundeszentrale für politische Bildung" macht sich nachweislich zum Handlanger des Establishments. Nichts Neues wird es geben, das ist das Ziel und dafür ist gesorgt.
Der Wahl-o-mat, den der...

Das haben Sie sehr sauber analysiert. Die "Bundeszentrale für politische Bildung" macht sich nachweislich zum Handlanger des Establishments. Nichts Neues wird es geben, das ist das Ziel und dafür ist gesorgt.
Der Wahl-o-mat, den der ach-so-gestresste, Deutsche zum Feinschliff seiner Wahlentscheidung nützt, nennt alle Parteien. Es kommen aber nur ein Paar der Parteien in Frage, und wer der Feind ist, ist klar. Die anderen werden von vorne herein vom zwangsgeführten Nutzer selbst (!) aus der Analyse getilgt. Die kleinen Parteien, deren Angebot man mit einem solchen Tool kennenlernen könnte, werden ausgeschlossen. Man darf sich nur acht aussuchen (vergleiche die riesigen Wahlzettel).Das ist statistisch und logisch alles andere als sauber. Dazu stellt der "endliche Automat" knappe vierzig Fragen, die im öffentlichen Diskurs zugelassen sind.
Diese Fragen sind nicht relevant für das Leben der Reichen. Gewichten darf der abhängig Beschäftigte Verbraucher entlang seiner politischne Bildung, die vom Staatsfunk über Jahre sauber präpariert wurde. Der Wahl-o-mat trifft dann mit einer Scheingenauigkeit von zwei Nachkommastellen eine Entscheidung, die der Benutzer bestenfalls als Bestätigung seiner bereits vorgefassten Meinung erfährt. Die Leere, die man als kritischer Mensch nach der Benutzung der Software empfindet, verfliegt wieder. Vergeben ist die Chance, sich mit dem Angebot des Parteienspektrums auseinanderzusetzen. Vergeben ist auch noch eine viel wichtigere Chance. Wichtige, zukunftsrelevante Fragen gehen im Rauschen unter. Der Wahl-o-mat macht ein gutes Gewissen, und es ist nicht mal klar, wer denn da rüstet, Waffen exportieren wird, Flüchtlinge ins Meer treibt und sie dort verrecken lässt, die Energiewende verzögert, die Bundeswehr in ferne Länder schickt, der Jugend die Bildung verweigert und den Auto- Energie- Waffen- und Pharma- Lobbyisten Büros und rote Teppiche statt einer zünftigen Tracht Prügel anbietet.
Wir wählen also Merkel. Die zugelassene Alternative (AfD) ist trotz des Namens keine, und von den kleinen Parteien war nicht mehr die Rede.
Die Inder und Chinesen werden unser schräges Völkchen überleben, und wenn keiner ein Backup unserer Kulturbeigaben auf YouTube (i.d.R. Konsumempfehlungen) macht, auch vergessen.

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Andreas Schell
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Alle schreiben über das völlig blöde Gespräch zwischen Mulz und Scherkel. Sie liefern statt dessen eine messerscharfe Analayse der politischen Realität. Und wie immer: Super formuliert. Danke!

Vera Bender
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Den Wahlführerschein hat schon länger der sehr gute Arnulf Rating gefordert:
https://www.youtube.com/watch?v=UE-VKTINhLk
Aber mit dem sitzen Sie ja bald auf einem Podium. Viel Glück bei "Springers Erben".

Britta Schneidereit
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Bester Enthüllungs-Journalismus durch schlichtes Nachdenken. Ein publizistischer Leckerbissen. Aber was soll ich nur wählen?

Bob Hansmann
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Zähneknirschend Linkspartei.

Uli Gellermann
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Hallo Uli,auch ich möchte mich bei Dir für diese messerscharfe Analyse bedanken. Da fragt marie becker "Was war das denn "?
Für mich ist der Vergleich von gleichgeschalteten Hütchenspielern passend.
Hier ein Klops und dort ein Hütchen und dann...

Hallo Uli,auch ich möchte mich bei Dir für diese messerscharfe Analyse bedanken. Da fragt marie becker "Was war das denn "?
Für mich ist der Vergleich von gleichgeschalteten Hütchenspielern passend.
Hier ein Klops und dort ein Hütchen und dann ätsch war doch der Klops doch ganz woanders gelegen ?
Wer anregungen zu unserer Politik & Zukunft finden möchte,sollte sich mal mit R.David Precht´s Ansichten beschäftigen.
Politische Hütchenspieler wie die GroKo & deren Anhängselparteien sind absolut nicht Wählbar.
Hier im Link,
© ZDF Mit Richard David Precht, Josef Kraus, Seyran Ates und Falk Stirkat.
https://www.youtube.com/watch?v=s1A-ssdU6rY

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Pat Hall
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Diese wichtige Anregung habe ich sogleich
an die Bundeszentrale für politische Bildung weiter geleitet. ;-)

Ute Plass
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ich habe mir den wahl-o-mat mal angetan:
- richtig ist, dass man sich vergleichsweise 8 parteien auswählen kann. ignoriere ich mal die npd (erstaunlich, dass die dabei sind!!!), dann war mein wahlschein abgebildet!! und die sogen. kleinen parteien...

ich habe mir den wahl-o-mat mal angetan:
- richtig ist, dass man sich vergleichsweise 8 parteien auswählen kann. ignoriere ich mal die npd (erstaunlich, dass die dabei sind!!!), dann war mein wahlschein abgebildet!! und die sogen. kleinen parteien sind dabei!
- richtig ist, dass die fragestellungen/thesen alternativ formuliert werden: ja/nein/neutral
- selbst wenn keine systemfrage oder die welt erklärende oder in zweifel stellende gefragt werden, kommt man dennoch zu eindeutigen empfehlungen. und genau das soll der wahl-o-mat! entscheidend ist, dass der teilnehmende bei der parteienauswahl seine favoriten kennt/ahnt
- sorgen mache ich mir um den datenschutz?? (ergebnis+IP=feind)
- in den berufsvorbereitenden bildungsmaßnahmen haben wir die jungwähler den wahl-o-mat durchaus nutzen lassen: deren testergebnisse und ihr sonstiges geschreie unterschieden sich frappierend. außerdem konnten wir unsererseits auf die "richtigen" kleinen hinweisen;)

die kritik an den "abgleich-positionen" teile ich nur eingeschränkt. einmal kann man "neutral" anklicken, wenn einem die frage zu blöd ist. und zweitens ist mir wurscht, ob einer sachzusammenhänge kennt: hauptsache er geht wählen, und wählt gegen krieg und für soziales!

dann stimmt zwar das ergebnis, und dennoch wird nix anders;)

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altes Fachbuch
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Aber ,aber mein lieber Uli ,da haben Sie sich aber gewaltig vertan :
"Nur wer Fragen wie .....? mit einem klaren JA beantwortet, dürfte dann zu Wahlen zugelassen werde."
Nur wer diese Fragen mit einem eindeutigen NEIN beantwortet kann zu Wahlen...

Aber ,aber mein lieber Uli ,da haben Sie sich aber gewaltig vertan :
"Nur wer Fragen wie .....? mit einem klaren JA beantwortet, dürfte dann zu Wahlen zugelassen werde."
Nur wer diese Fragen mit einem eindeutigen NEIN beantwortet kann zu Wahlen zugelassen werden.Alle anderen sind systemschädlich.Das sind sogar mögliche Umstürzler. Diese müssen sogar sorgfältig unter Kontrolle gehalten werden.Wir hatten das schon zweimal.
Daß ein Wahlführerschein kommt halte ich für ziemlich wahrscheinlich, denn nur wer richtig wählt kann zur Wahl zugelassen werden.Falschwähler verlieren dann vielleicht sogar ihren Autoführerschein.

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Manfred Caesar
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Da ist aus dem Kaugummiautomaten sinnvolleres rausgekommen...... Das es noch möglich ist, den Schwachsinn differenziert und nachdenklich zu präsentieren, und die Wichtigkeit der schleichenden Verdummung und Verblödung dem Leser und Schreiber...

Da ist aus dem Kaugummiautomaten sinnvolleres rausgekommen...... Das es noch möglich ist, den Schwachsinn differenziert und nachdenklich zu präsentieren, und die Wichtigkeit der schleichenden Verdummung und Verblödung dem Leser und Schreiber näher zu bringen, und zwar so, dass das womit man sich eigentlich nicht beschäftigen will, ratz fatz im Oberstübchen landet, und der Verstand sich in Bewegung setzt, macht den Inhalt des Artikels aus.
Uli Gellermann ist ein Ausnahmejournalist, und die GALERIE ist unverzichtbar.
Zum Thema:
Wir leben in Zeiten, die nach Veränderung schreien. Das Land der Dichter und Denker, ist wohl ein frommer Gedanke in neoliberaler Zeit.
Individualisierung marschiert immer weiter in die Herzen und Köpfe des Volkes, und der Verstand soll ausgeschaltet werden, weil die Gewinnung an Erkenntnis für ein solches System bedrohlich werden kann. Der Automat mit O soll es richten. Nur nicht selbständig denken, und die Fragen stellen. die gestellt werden müssen: Welche Partei ist wählbar ? Eine Partei, die die Interessen gesamtgesellschaftlich vertritt kann aus meiner Sicht nur eine kommunistische Partei sein.
Das Niveau saust in den Keller, und der Gedanke von Mitgefühl, Solidarität, von Humanität und der Würde des Menschen, aller Menschen muss vernichtet werden im Neoliberalismus, weil Konkurrenz und Wettbewerb der übelsten Sorte dieses System am Leben erhält. Und die Verflachung und Oberflächlichkeit trägt seltsame Blüten, und das, was viele Menschen im Land bewegt, soll unter dem roten Teppich, auf dem wandelt lustwandelt verschwinden:
Altersarmut, Niedriglohnsektor, katastrophale Zustände in nicht wenigen Pflegeheimen, vereinsamte alte, und oftmals kranke Menschen, die alleine leben und wohnen. Personalmangel, die Qualität der Ausbildung ist runtergefahren worden, unbegleitete geflüchtete Kinder- und Jugendliche, die in Deutschland Menschenhändlern u.a. ausgesetzt sind. Die Politik ist dafür verantwortlich. Ganz verlässliche Zahlen über obdachlose Menschen indm Land gibt es nicht, weil sie nicht gezählt werden. Den Schätzungen waren es 2010 250 000. 2016 335 000. Im Jahr 2017 sollen es annähernd 1 Million sein. Und sie reden wirklich davon, dass es Deutschland gut geht. Das es Deutschland gut geht, mag ja sein, nur ob es einem nicht unbeträchtlichem Teil der Mitmenschen gut geht sei mehr als dahin gestellt.-- Vor einigen Jahren wurde das Tafelsilber verschleudert, und das was die Nachkriegsgeneration aufgebaut hat, hat man ihnen gestohlen, um den Spekulanten zu dienen, und um zu verschleiern, dass sie durch katastrophale Fehlentscheidungen von seiten der Politk, sich von den Banken haben düber den Tisch ziehen lassen, und um jetzt wieder fast bei Null anzufangen. Wie oft soll das Volk denn noch bezahlen, wofür es schon bezahlt hat ?
Heute fehlen Hundertausende Wohnungen, die bezahlbar sein müssen, und nicht solche, die für den "traurigen Kapitalisten" gebaut, saniert, umgebaut werden müssen, damit die Schmarotzer und Parasiten die gestohlene Knete noch investieren können. Ncht Wenige werden oftmals mit mafiosen Methoden aus ihrer Bleibe, wo sie viele Jahre sich ein Zuhause aufgebaut und eingerichtet haben, herausgeekelt. So kann es weiter gehen, und das sogenannte Duell war die Vorbereitung, für die Groko. Was für ein langweiliger Haufen, der sich da präsentiert hat. Merkel in Europa blau, aalglatt, einstudiert, peinlich undifferenziert und mechanisch. Schulz das Würseler Würstchen machte auf staatsmännisch, allerdings nur so, dass Merkel durchaus zufrieden war, mit seiner schauspielerischen Leistung. Armes Deutschland. "Denk ich an Deutschland in der Nacht....." (Heinrich Heine)

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Ulrike Spurgat
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