„In der Fundamentalopposition erreicht man mehr als in einer Regierung. Das Ziel ist eine andere Republik“, sagte der Parteifunktionär dem Berliner Inforadio. Ja, ist denn die Linkspartei zurück zu ihren revolutionären Wurzeln? Ach Gottchen, nein. Es ist Alexander Gauland, der nach der Wahl in Mecklenburg frech und unbekümmert die „nationale“ Revolution rauslässt wie andere die Sau. Und während die spitzen Schreie des Entsetzens noch den gesellschaftlichen Raum erfüllen, lauern im Hinterzimmer schon die Strategen: Klar, mit der Merkel an der Spitze ist eine Koalition mit der AfD nicht möglich. Aber ohne sie? Würde sich der Seehofer-Horst wirklich schwer tun mit dem alten CDU-Parteifreund Gauland ein Koalitiönchen einzugehen? Nur aus staatsmännischer Verantwortung versteht sich. Man kann das Land ja nicht unregiert lassen. Wir wollen doch keine spanischen Verhältnisse.

Seit langen Jahren leben Innen-und Aussenpolitik der Bundesrepublik vom Terror: Im Rahmen des Krieges gegen den Terror haben Regierung und Medien jeden noch so widerlichen Krieg der USA zumindest gebilligt, gern auch unterstützt. Im Land wurde jeder dumme Furz eines Nachwuchs-Salafisten zum Kurz-Vor-Anschlag-Alarm aufgeblasen: Das stank zwar nach Sensationsmache, erzeugte aber ordentlich Angst. Und rechtfertigte die nächste Überwachungsmaßnahme. Das Wort Burka wurde mit drei R geschrieben. Die Innere Sicherheit wurde im offiziellen Berliner Mund der Hauptspeichelspender. Man arbeitete tapfer an der von Gauland gewünschten anderen Republik. Und als dann die Fremden kamen, in großen Mengen, als sie ohne Sinn und Plan, als pure Bedrohung im Land erschienen, da ging die Saat der Angst auf. Man musste schon stark sein, wenn man nicht ins Zittern geraten und AfD wählen wollte.

Auf dem Land, in Mecklenburg, ist die Zahl der Fremden klein. Aber die Angst, noch weiter abgehängt zu werden, ist groß: Der nächste Arzt ist weit, weiter noch die Apotheke. Wo ist die nächste Einkaufsmöglichkeit? Die Busverbindungen sind schlecht, wer kein Auto hat, ist arm dran. Arm dran: Wer wenig hat, fürchtet noch weniger zu bekommen. Die Fremden sind für Arbeitslose keine kulturelle Bereicherung, sie sind Konkurrenz um die Sozial-Töpfe, sie erscheinen als Bedrohung. Der typische AfD-Wähler in Mecklenburg-Vorpommern ist Arbeiter oder arbeitslos. Das galt schon für das scheinbar wohlhabende Baden-Württemberg: Da erzielte die AfD bei Arbeitern 30 und bei Arbeitslosen sogar 32 Prozent. Das sind die Zeiten für das Feindbild: Einer muss doch schuld sein an der Misere. Der Jude ist weg, da kommt der Muslim gerade recht. Das passt den Kadern der AfD in den Kram. Leute wie Gauland haben bei der CDU in Hessen gelernt, wie man aus Ausländerfurcht Wählerstimmen macht.

Die Unzufriedenheit einer wachsenden Zahl von Menschen mit den politischen Verhältnissen nennt der Historiker Paul Nolte in der TAGESSCHAU „Das Problem eines eingebildeten Kranken“. Bilden sich die Leute ein, ihre Arbeitsverhältnisse seien nur noch solche auf Zeit? Bilden sie sich ein, dass ihre Meinung nicht viel zählt? Hört einer auf die deutsche Umfrage-Mehrheit gegen Auslandseinsätze? Ist die neue Mobilität, das Arbeitsplatz-Hopping, das Parken in einer sozialen Massnahme, die Angst vor einer Armutsrente – ist das alles nur Einbildung? Die Leute in Ost und West kamen aus vergleichbar behüteten Verhältnissen: Die im Osten waren in der DDR wohl verwahrt: Man kann sich in Mecklenburg noch an Zeiten erinnern, da gab es in fast jedem Dorf einen Konsum-Laden und in jedem zweiten Ort ein Kulturhaus. Im Westen kannte man zwar Arbeitslosigkeit, aber immerhin auch die festgefügten sozialdemokratischen Milieus, mit Vereinen, den kleinen Gärten, der gewerkschaftlichen Organisation, dem altmodischen Begriff der Solidarität. Vorbei. Auch und gerade mit der Schröder-Agenda 20/10 von der schönen Markt-Modernität.

Der Spitzenkandidat der Linkspartei in Mecklenburg-Vorpommern, Helmut Holter, hat mal der Zeitschrift STERN, mit Blick auf die Schröder-Agenda-Politik, gesagt: „Die Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe war ein völlig richtiger Schritt.“ Fern aller sozialer Probleme war Holter jahrelang Minister in SPD-geführten Landesregierungen. – „Fast 75 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Mecklenburg-Vorpommern haben etablierte Parteien gewählt“, erzählt uns der TAGESSCHAU-Historiker und rechnet die LINKE mit zu den Etablierten. So wie es zunehmend mehr Wähler auch tun. Ein prägender Linkspartei-Mann, Gregor Gysi, will sich angesichts der Rechts-Entwicklung unter die Röcke von Mutti Merkel flüchten. Ein Bündnis mit der CDU sei reif: Wenn man den Rechts-Trend nicht gemeinsam verhindere, "dann begehen wir historisch einen schweren Fehler“. In Mecklenburg sind 16.000 Wähler von der LINKEN zur AfD gewandert.

Alle etablierten Parteien haben tapfer an den Gewinnen der AfD gearbeitet. Die einen durch Angstmache und Sozialabbau, die anderen durch Anpassung an die Dienstwagen-Verhältnisse. Kommt sie nun, die „nationale“ Revolution? Noch ist das offene Diktat der rechten Rechten in Deutschland schwer zu verkaufen. Noch pflegen die Herrschenden mit einer Großen Koalition von CDU bis GRÜN ihre politische Landschaft mit wenig Mühe. Es kostet sie ein Lächeln, das auch mit einer Partei zu machen, die „für eine Westbindung Deutschlands eintritt. Die Mitgliedschaft in der NATO gewährleistet sicherheitspolitisch unsere Freiheit und verschafft uns die Möglichkeit, außenpolitisch unsere eigenen Interessen zu wahren.“ So steht es im Programm der AfD. Solange auch dieser programmatische Satz FREIER WETTBEWERB SICHERT UNSEREN WOHLSTAND aus dem AfD-Programm Bestand hat, müssen die Milliardäre nichts befürchten. So ein paar brennende Flüchtlingsheime stören die Geschäfte nicht. Solange die Arbeitslosen brav die Verteidiger der Markt-Freiheit wählen.

Eine Stimme aus Mecklenburg-Vorpommern in der Rubrik Gelesen-Gesehen-Gehört: Schafft sich die LINKE selber ab ?

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Sonst sind doch eher locker drauf. Ihr ernster Ton macht mir wirklich Sorgen.

Rena Winter
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Geschichte wiederholt sich NICHT! ! ! Das ist eine Binsenweisheit. Das Leben ist kein Kreis, an dem mensch nach gewisser Zeit wieder an den gleichen Ausgangspunkt zurück kehrt, sondern eine Spirale mit wachsender Dynamik. Dennoch erinnert die...

Geschichte wiederholt sich NICHT! ! ! Das ist eine Binsenweisheit. Das Leben ist kein Kreis, an dem mensch nach gewisser Zeit wieder an den gleichen Ausgangspunkt zurück kehrt, sondern eine Spirale mit wachsender Dynamik. Dennoch erinnert die aktuelle, politische Entwicklung der Bananen Republik stark an die Vor-Faschismus-Zeit zwischen 1930 und 1933. Woran liegt das? Nun ganz einfach, die Kapitalinteressen der wirklich Herrschenden haben sich NICHT verändert. Im Gegenteil: Die Gier nach Maximal-Profit und vollkommener Macht wird immer mehr ins Unendliche gesteigert. Was sollte diese Verbrecher daran hindern, den weiteren Aufstieg der neuen NSDAP, der AfD zu finanzieren. Der Düsseldorfer Industrie-Club im Park-Hotel existiert immer noch. Ein traditionsreicher Treffpunkt für entsprechende Vereinbarungen zwischen Kapital und der wild gewordenen Kleinbürgerpartei! Aber leider gibt es auch Unterschiede. Die LINKSpartei ist kein Ersatz für die damals starke KPD und längst im Lotterbett einer Prostituierten des Opportunismus versunken, bei wenigen Ausnahmen. Ansonsten ließen sich die damaliegen Fehler (Sozialfaschismustheorie) vielleicht vermeiden- Und die alte Tante SPD ist auch keine mehr nur opportunistische Partei, sondern längst (spätestens seit Schröder) eine klassisch-neoliberale Partei, also keine Geliebte, sondern längst Ehefrau des Kapitals. Also wie so viele Ehefrauen, nur eine feste Hure, die sich aushalten lässt.
Und da trotz all dieser Tatsachen, der deutsche Michel immer noch schläft, sind die kurzfristigen Perspektiven sehr düster. DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT, BIN ICH UM DEN SCHLAF GEBRACHT, schrieb einst mein Düsseldorfer Kumpel Heinz ! ! !

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Aleksander von Korty
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Ihr Gemälde eines drohenden Faschismus ist durch keine gesellschaftliche Realität gedeckt. Nun lassen Sie mal die Kirche im Dorf. Oder wollen Sie uns Frau Merkel als neue Fürerin verkaufen? Das kann doch nur in homerischem Gelächter enden.i

Hans-Werner Stoltenberg
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Viel "Futter" zur Auseinandersetzung mit genannter Themenvielfalt.
Ja, das Zauberwort Solidarität, war wo ich aufgewachsen bin eine Selbstverständlichkeit. Nachbarschaftshilfe, wenn jemand krank,oder die Arbeit vorübergehend verloren hatte. Alte...

Viel "Futter" zur Auseinandersetzung mit genannter Themenvielfalt.
Ja, das Zauberwort Solidarität, war wo ich aufgewachsen bin eine Selbstverständlichkeit. Nachbarschaftshilfe, wenn jemand krank,oder die Arbeit vorübergehend verloren hatte. Alte waren Teil des Lebens, und regelmäßige Einkäufe für sie gehörten zum Alltag. Wer ins Krankenhaus musste, hatte die Sicherheit, dass die Familie unter die Fittiche genommen wurde, und für Teller mehr auf dem Tisch, war immer Platz.Es wurde zusammengerückt, und dass war das, was zur Solidarität gehörte. Extra Würste gabs nicht. Jeder musste etwas für die Gemeinschaft in der Arbeitersiedlung tun. Politik spielte eine außer ordentlich große Rolle im täglichen Leben. Zum Teil gab es wirklich heftige politische Auseinandersetzungen, die aber auch ausgefochten wurden. In der Gewerkschaft zu sein, war selbstverständlich.-----, da war die Rolle der Gewerkschaften aber auch eine andere, als das Heute oftmals der Fall ist.
"Die ZUsammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe war ein völlig richtiger Schritt."
LINKSPARTEI: H: HOLTER
Die ZUsammenlegung hat die Menschen ihrer eigenen Geschichte, beraubt. Keine Ausbildung, kein Studium, keine Beruf, keine Schulausbildung hatte noch irgendeine Bedeutung. Auf dem Arbeitsmarkt war der Mensch ein "Nichts". Jeder, und sei er noch so gut ausgebildet, musste jede, und sei es eine noch so schlecht bezahlte Arbeit, annehmen. Die Zumutbarkeit wurde flugs geändert.
Arbeit ist ein elementarer Bestandteil für die Menschen, und der menschlichen Entwicklung. Partizipieren, kooperieren, mit mischen, lernen, beteiligt sein und werden. Nützlich für andere Menschen, und die Gesellschaft zu sein, um nur einiges zu nennen, macht den Menschen zum Menschen.
Isolation hat entsetzliche Folgen, nicht nur für den Menschen, sondern für das Umfeld, für die Gesellschaft. Der Begriff der Arbeit muss neu definiert werden. Der Mensch ist ein soziales Wesen, und sinnstiftend leben, kann nur der, wo die Möglichkeiten gesellschaftlich gegeben werden.
Dafür einzutreten ist die LINKE irgendwann mal vor langer Zeit angetreten. Ist das peinlich für die LINKE: 16.000 Wähler zur AfD. Schlimmer gehts nimmer, sollte man meinen. Wer weiß....
Die vermögendsten 10% verfügen über 60% des gesamten Netto-Vermögens, die untere Hälfte der Haushalte (Menschen sind gemeint) 2,5% des deutschen Netto-Vermögens.
Die Frage der Umverteilung von oben nach unten, kann doch locker von den LINKEN gestellt werden ?!?.

"Man kann nicht kämpfen, wenn die Hosen voller sind, als das Herz."
Danke Uli, dass du in guter alter Tradition informierst, inhaltlich top Recherche machst, und immer wieder aufforderst selbständig zu denken.

Carl von Ossietzky, Chefredakteur der Weltbühne, Symbolfigur des Widerstandes gegen das NS Regime, Friedensnobelpreisträger 1935, 1938 im Konzentrationslager Esterwegen, ermordet.

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Ulrike Spurgat
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altes Fachbuch und Leser, jetzt reden wir also doch über die NSDAP und idealistischen Demokratiebegriff. Lieber von Korty, jetzt reden wir doch vom Gesetz der Negation der Negation in praktischer Wirkung.
Ich erinnere mich deutlich daran, was mir...

altes Fachbuch und Leser, jetzt reden wir also doch über die NSDAP und idealistischen Demokratiebegriff. Lieber von Korty, jetzt reden wir doch vom Gesetz der Negation der Negation in praktischer Wirkung.
Ich erinnere mich deutlich daran, was mir im sozialistischen Bildungswesen meiner sozialistischen Heimat vermittelt wurde über die Spaltung der Arbeiterbewegung, die Entwicklung der "national"-"sozialistischen" Bewegung, das Abwandern so manches Linken ins rechte Lager (manchen davon trafen wir dann ungeläutert in der "demokratischen" BRD wieder), den Händedruck vom Reichspräsidenten Hindenburg an den Reichskanzler Hitler, die "Wahlen" von '33.
Nichts und niemand ist doof genug, um nicht auch die "deutsche Nation" zu führen.
"Verordnung(en) zum Schutz von Volk und Staat" haben "wir" schon wieder die Menge.
Den immerbösen Russen haben "wir" auch wieder. Und diesmal muslimische Horden, die deutsches Blut und deutsches Überlegenheitswissen sowie westliche Werte verunreinigen.
Aber diesmal haben "wir" auch die Endsiegwaffen.
Nur gelernt aus der Geschichte haben "wir" nicht.
Und es wird ja uch nichts so heiß gegessen wie's gekocht ist, nicht wahr Herr Stoltenberg? Gewiss auch haben die AfD'ler bald abgewirtschaftet.

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Manfred Ebel
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SCHÖN IST SO EIN RINGELSPIEL ...

Aleksander von Korty hat Recht: Deutschland liebt den Kreis, hockt im "Auge der Ruhe" und schaut gelassen zu, wie rings um uns der Orkan des Maximal-Profits zerstörend wütet.
Die Erinnerung an den Düsseldorfer...

SCHÖN IST SO EIN RINGELSPIEL ...

Aleksander von Korty hat Recht: Deutschland liebt den Kreis, hockt im "Auge der Ruhe" und schaut gelassen zu, wie rings um uns der Orkan des Maximal-Profits zerstörend wütet.
Die Erinnerung an den Düsseldorfer Industrieklub im Parkhotel, wo einst die "deutsche Industrie" Herrn Hitler einlud, um dessen Auferweckungsthesen zu lauschen, zeigt: Korty hat Geschichte verstanden: Erinnern hilft der Zukunft.
Über unser Parlament in Berlin hingegen hat sich herbstlich verfrüht Nebel herabgesenkt. Es ist der gefällig bequeme Amnesiedunst der in deutsche Watte Verpackten.
Wegen des Erfolges gestatte ich mir, ein Reimkonstrukt zu wiederholen:

ZUM GLEICHGEWICHT DER KRÄFTE
AN RUHENDEN KÖRPERN
(Angela und Sigmar zugeeignet)

CDU
reimt sich auf Schmu,
SPD
auf Ach und Weh.
Verdammt, wenn das nicht zündet!
Beide nennen sich Volkspartei,
regieren stramm am Volk vorbei.
Allein schon das verbindet.!

Da wird nicht lang herum gezankt,
sie tun, was das System verlangt,
sind Mammons höriges Pärchen.
Keinem gefällt es, wie zu sehen.
Muss schön sein, moralisch unterzugehen.
Schade, ist leider kein Märchen!

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Lutz Jahoda
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Jede der politischen Kräfte in diesem Land hat eine Rolle für und im Auftrag der Kapitalisten gespielt. Die "Traditionsparteien" der alten BRD waren mit der Pflege des antikommunistischen Idylls der Guten, Schaufenster der besseren Welt für die...

Jede der politischen Kräfte in diesem Land hat eine Rolle für und im Auftrag der Kapitalisten gespielt. Die "Traditionsparteien" der alten BRD waren mit der Pflege des antikommunistischen Idylls der Guten, Schaufenster der besseren Welt für die armen Brüder und Schwestern in den Klauen des Bösen Russen beauftragt. Auch die Gewerkschaften spielten dabei ihre Rolle ? immer stramm für die Mehrung des Wohlstands der "Kleinen Leute". Dass sie dabei einen faustischen Pakt mit dem eigentlichen Gegner eingegangen sind hat ihnen später das Genick gebrochen.

Dann die Wende ? die Abwende ? langsam und ganz vorsichtig leisere Töne. Schließlich der Paukenschlag: wirtschaftlicher Ruin der UDSSR. Übernahme der DDR. Zerfall der UDSSR. Und in Deutschland? Trara! Rot-Grün! Ende der Kohl-Lähmung. Und Padabumm: Die Abrissbirne des Sozialstaats. Niedriglöhne - in Davos 2005 stolz verkündet von der schusssicheren Fresse. So hat also Rot-Grün für den Kapitalismus gearbeitet, was jetzt plötzlich alle wussten und sahen.
Soweit das Bekannte.

Welche Aufgabe haben die Herren des Geldes wohl den Linken zugedacht? Immer "regierungsfähiger" werden doch die Damen und Herren der Linken. So allmählich sollten wir alle wissen, was das heißt. Aber was traut man der Linken zu, was die anderen Parteien sich nicht trauen? Ich rate mal: Ziel des Kapitals ist die Entmachtung der staatlichen Organe, soweit sie nicht zu Polizei, Militär und anderen waffentragenden Spezies gehören, die das Hab und Gut der Reichen bewachen. Aber da gibt es den Beamtenapparat. In großen Teilen sehr hinderlich für viele wichtige Interessen, denn man muss viel schmieren, und manche lassen sich gar nicht schmieren. Aber viele brave Deutschen haben von den Beamten eine schlechte Meinung, und rühre sie auch nur aus der missglückten Schulzeit her oder von schlechten Erfahrungen mit dem Finanzamt. Kurzum: Wer da die Axt anlegt, der hat erstmal was gut bei diesen Nichtsblickern, und zudem weiß man doch: Privat besser als Staat - immer! Niemand ist besser geeignet, diesen Bremsklotz des Fortschritts beiseite zu räumen, als eine Partei, in der viele auch ganz privat ein Hühnchen mit dem "Beamtenstaat" zu rupfen haben, z.B. wegen irgendwelcher "Nichtübernahmen" in den Beamtenstatus weshalb auch immer.

Nun ja. Vielleicht oder hoffentlich liege ich ja damit völlig daneben. Aber ich frage mich doch seit längerem, auf welche Weise sich dieses Land von dem Privatisierungshindernis "Beamtentum" befreien könnte und dabei gleichzeitig all denen eine Freude machen, denen die Beamtenversorgung ein Neidstachel im Fleisch ist -m wobei sie überhaupt nicht kapieren würden, dass sie selber gar nichts von dem abbekämen, was den Beamten genommen würde. Aber genug. wir werden vielleicht bald genug erleben, auf welche Weise die Linke dem Kapital dienen wird. Einzelne Beispiele im Osten der Republik gibt es ja bereits.

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Karl Heinz Bernhart
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Ja, die AFD ist Scheiße. Da sind wir wohl alle einer Meinung.
Aber ist die AFD verantwortlich für irgend etwas, das uns heute das Leben so schwer macht? Für HartzIV mit all seinem Terror? Für ein zerschossenes Rentensystem mit garantierter...

Ja, die AFD ist Scheiße. Da sind wir wohl alle einer Meinung.
Aber ist die AFD verantwortlich für irgend etwas, das uns heute das Leben so schwer macht? Für HartzIV mit all seinem Terror? Für ein zerschossenes Rentensystem mit garantierter Altersarmut? Trägt die AFD Verantwortung für die Kriege in Syrien, Afghanistan, Libyen, Irak, Jemen usw.? Für anlasslose Massenüberwachung und die Abschaffung der Privatsphäre?
Ich denke, ich kann aufhören mit dem rhetorischen Wichs: Der real existierende Faschismus ist eine Frucht der "etablierten Parteien"®, Duweißtschonwer.
Ich sehe hier Parallelen in der Diskussion von Rechten wie von Nichtrechten: In der rechten Einwanderungsdebatte werden allein die Migranten problematisiert, nicht die Ursachen der Migration. Beim Thema "AFD" wird ständig mit dem Finger auf diese Partei gezeigt: "Stoppen, Verhindern, Blockieren" steht in den Demo- bzw. Aktionsaufrufen. Irgendwie geht mir das an den eigentlichen Ursachen vorbei und bindet meine Aktivität weg vom Kern.
Klar, die Torte im Storchgesicht hatte echten Unterhaltungswert. Mehr aber auch nicht. Lieber hätte ich sie im Gesicht eines Verantwortlichen gesehen.

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Hans Guckindieluft
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Es ist zum Weinen, wie auch die "Linke" aus einem falsch verstandenen Antifaschismus unter den Mantel der Herrschenden (in Politik, Wirtschaft und Medien) schlüpft und es den Gauländern überlässt, mit rechten Melodien die Verhältnisse zum Tanzen...

Es ist zum Weinen, wie auch die "Linke" aus einem falsch verstandenen Antifaschismus unter den Mantel der Herrschenden (in Politik, Wirtschaft und Medien) schlüpft und es den Gauländern überlässt, mit rechten Melodien die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen, um auf diese Weise den Neoliberalismus zu konservieren. Die ökonomischen Verhältnisse und ihre Hilfstruppen (Parteien, Medien, Militär) sind das grundlegende Übel, nicht die nach Europa gebombten und als billige Arbeitskräfte, Steuerzahler und Konsumenten willkommen geheißen Flüchtlinge, Burkaträgerinnen und Islamgläubigen. Das über sie angestimmte Gezeter soll ablenken. Und tut es auch. Doch auch das durchaus gut begründete Zetern über "die AfD-Helfer" "von CDU bis LINKE" droht an der Oberfläche zu bleiben. Gellermann, schürf tiefer!
Gut finde ich den Hinweis, wie dreckig es den Leuten in M-V geht (eine Folge der Neolib-Politik) und dass keiner beispielsweis auf die deutsche Umfrage-Mehrheit gegen Auslandseinsätze hört (weil "wir" global Verantwortung tragen - für den "freien" Zugang zu Rohstoffen). Die Regierung ruiniert systematisch die Demokratie, und ihre Vertreter zeigen mit dem Stinkefinger und "antifaschistischer" Unschuldsmiene auf die Kleinbürger-Mafia AfD.

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Paulo H. Bruder
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Die Partei die LINKE bleibt die Antwort schuldig, wie sie verhindern will in den vorherrschenden Machtverhältnissen aufzugehen und was sie dazu beitragen will, damit Menschen nicht regiert werden, sondern selbstbestimmt mit gestalten und...

Die Partei die LINKE bleibt die Antwort schuldig, wie sie verhindern will in den vorherrschenden Machtverhältnissen aufzugehen und was sie dazu beitragen will, damit Menschen nicht regiert werden, sondern selbstbestimmt mit gestalten und entscheiden.

http://courage-magazin.de/2012/08/26/uber-die-abschaffung-von-parteien/

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Ute Plass
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