Das arme Israel: Seit ein paar Jahren schon gibt es eine multinationale Kampagne, die den israelischen Staat auffordert, seinen arabisch-palästinensischen Bürgern volle Gleichberechtigung zu gewähren. Die Unterstützer der "Boycott, Divestment and Sanctions- Kampagne (BDS)“ stützen sich dabei auch auf einen UN-Bericht aus dem Jahr 2017, der festhält, dass das palästinensische Volk insgesamt Opfer rassistischer Diskriminierung ist. Und der weiter berichtet, dass innerhalb Israels eine Marginalisierung der arabischen Staatsbürger stattfindet. Solche Formen der Herrschaft nennt man seit der weißen Minderheits-Diktatur über die farbige Mehrheit in der Republik Südafrika Apartheid. Das arme Israel verfügt über die schlagkräftigste Armee im Nahen Osten und setzt sie auch ein. Gern immer wieder gegen die Palästinenser. Aber das arme Israel fürchtet sich vor einer Boykott-Bewegung

Nach wie vor gibt es die Zwangsumsiedlungen von Palästinensern, um illegalen israelischen Siedlungen Platz zu machen. Immer noch verhindert die israelische Administration, dass Palästinenser in ihre Häuser und Ländereien zurückkehren. Weiterhin wird den Palästinensern das Recht auf Freizügigkeit und Aufenthalt verweigert, das für die jüdischen Israelis selbstverständlich ist. Selbst die israelische Zeitung "Haaretz", ein Leitmedium des Landes, titelte jüngst: "Israel wählt Apartheid". Und begründete: "Fast alle Israelis wollen, dass die Apartheid weitergeht. Auf dem Höhepunkt der Chuzpe nennen sie dies Demokratie, obwohl mehr als 4 Millionen Menschen, die an ihrer Seite leben und unter ihrer Kontrolle stehen, kein Stimmrecht bei den Wahlen haben. . . . Natürlich spricht niemand darüber, aber in keinem anderen Regime auf der Welt gibt es eine Gemeinde neben der anderen, in der die Bewohner einer Siedlung, die als Westjordanland - Siedlung bezeichnet wird, das Wahlrecht haben, während die Bewohner der anderen, in einem palästinensisches Dorf, nicht. Dies ist Apartheid in all ihrer Pracht, deren Existenz fast alle jüdischen Bürger des Landes fortsetzen wollen."

Der Kampf gegen die Apartheid in Südafrika war auch deshalb erfolgreich, weil der Freiheitskampf der farbigen Afrikaner international von einer großen Boykottbewegung gegen das Apartheids-Regime unterstützt wurde. Im Fall Israel helfen keine U-Boote aus Deutschland, nicht einmal die eigene Atombombe schützt vor der unbewaffneten Macht des kulturellen und wirtschaftlichen Boykotts. Wahrscheinlich deshalb musste jüngst im deutschen Bundestag eine übergroße Koalition für die keineswegs wehrlosen, aber ehrlosen Israelis in die gefährliche Bresche springen: Allen voran sprang die AfD, ihr zur Seite grätschte eine CDU-CSU-SPD-GRÜNE-FDP-Gemeinschaft mit einem Anti-Boykott-Aufruf; selbst die Linkspartei hüpfte mit einem eigenen Antrag in das gemachte Bett namens Anti-Antisemitismus. Haben die Israelis aber Glück! Das ist genau jenes Glück, das sie zur Zeit brauchen können. Immerhin drohen die USA dem Iran mit Krieg. Einem Krieg, der den unliebsamen Konkurrenten der Israelis ausschalten könnte. Ein Krieg, den der israelische Premier Netanyahu vor dem US-Kongress gefordert hat. Ein Krieg, in dem die Israelis dringend internationale Rückendeckung brauchen werden. Die liefert ihm jetzt der Bundestag schon vorbeugend.

Natürlich wurzelt der unbedingte Pro-Israel-Reflex in der deutschen Geschichte: Die schweren deutschen Verbrechen an den europäischen Juden geben diesem Reflex den Anstrich der ehrbaren Wiedergutmachung. Dass hier nichts anderes bedient wird als israelische Politik, dass sich der Bundestag zum moralischen Büttel der Unterdrückung der Palästinenser macht, fällt schnell auf, wenn man den Gründungsaufruf der BDS-Kampagne kennt: Dort wird gefordert, Israel müsse gemäß internationalem Recht die „Besatzung und Kolonisierung allen besetzten arabischen Landes seit Juni 1967 einschließlich Ost-Jerusalems“ beenden, das „Grundrecht der arabisch-palästinensischen BürgerInnen Israels auf völlige Gleichheit“ anerkennen, und die illegalen israelischen Siedlungen auf Palästinensergebieten aufgeben. Das soll, glaubt man dem Chor der Anti-BDS-Beschliesser, antisemitisch sein? Dieser inflationäre Missbrauch des Begriffes antisemitisch führt zu nichts anderem als zur Verwischung des deutschen Alltags-Rassismus und nutzt zudem der AfD im Versuch, sich vom Gaulandschen Fliegenschiss deutscher Geschichte reinzuwaschen.

Tatsächlich ist der AfD-Antrag zum BDS der Höhepunkt an Servilität, wenn in ihm gefordert wird, die deutsche Bundesregierung solle „mit der israelischen Regierung Konsultationen zur gemeinsamen Bekämpfung des Antisemitismus jedweder Ausprägung . . . initiieren“. Wie die offenkundige Preisgabe nationaler Souveränität zum nationalen Geklingel der AfD passt, wird sicher bald von den links angestrichenen Antideutschen erklärt werden. – „Sadistisch. Bösartig. Mörderisch“. So beschrieb Noam Chomsky eine 29-tägige Offensive Israels in Gaza, bei der fast 1.900 Menschen getötet und fast 10.000 verletzt wurden. Dass der US-Linguist Chomsky als Sohn jüdischer Eltern geboren wurde, wird die deutschen Philosemiten nicht daran hindern, das Zitat als antisemitisch zu verfluchen, wie sie den Kampf gegen die israelische Apartheid in diesen Tagen bundesamtlich zu verbieten versuchen. Verbote der Realität sind auf Dauer zum Scheitern verurteilt.

Kommentare (49)

Einen Kommentar verfassen

0 Zeichen
Leserbriefe dürfen nicht länger sein als der Artikel
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen
Gib den Text aus dem Bild ein. Nicht zu erkennen?
This comment was minimized by the moderator on the site

Das ist ja das ganze Leid mit den Humanisten und Menschenrechtlern in den deutschen Parteien und auch in der Gesellschaft, dass
die Menschenrechte nur selektiv gelten und angewandt werden sollen, wie immer es gerade passt..
Sie können doch von...

Das ist ja das ganze Leid mit den Humanisten und Menschenrechtlern in den deutschen Parteien und auch in der Gesellschaft, dass
die Menschenrechte nur selektiv gelten und angewandt werden sollen, wie immer es gerade passt..
Sie können doch von einem aufrechten Deutschen der Haltung zeigen will nicht verlangen, dass er sich dem Vorwurf des Antisemitismus aussetzt und Partei für die Palästinenser ergreift. Die Gefahr an den Pranger gestellt zu werden und ggfls seinen Job, den Listenplatz in der Partei zu verlieren oder als Partei eine Pressekampagne an den Hals zu bekommen ist enorm. Als Rentner geht es mir da etwas besser denn ich habe weder berufliche noch politische Ambitionen, obwohl es mir doch unangenehm wäre, wenn sich die Antifa um mich kümmern würde. Ich versuche die Palästinenser soweit mir möglich in ihrem Kampf für ihre Rechte zu unterstützen, öffentlich und im privaten Kreis.

Weiterlesen
Alexander Kocks
This comment was minimized by the moderator on the site

Das Parlament nutzt den Antisemitismus nur als Vorwand für seinen Pro-Israel-Politik. Danke für den klugen und kühlen Artikel.

Vera Gräber
This comment was minimized by the moderator on the site

Indem sie BDS als "antisemitisch" abstempeln, stellen sich die deutschen Antisemiten und Israels Herrenmenschen aller Schattierungen - auch diejenigen der "antideutschen" Variante - einen Persilschein aus. Es geht ihnen aber nicht um Moral,...

Indem sie BDS als "antisemitisch" abstempeln, stellen sich die deutschen Antisemiten und Israels Herrenmenschen aller Schattierungen - auch diejenigen der "antideutschen" Variante - einen Persilschein aus. Es geht ihnen aber nicht um Moral, sondern um Eroberung und die Ausübung von Herrschaft ... wie schon die Alten sungen. Am 26. Mai: Bei der Europawahl BDS wählen! In Bremen BDS wählen!

Weiterlesen
Paulo H. Bruder
This comment was minimized by the moderator on the site

Ein Jammer, dass sich die LINKE für so ein Fake hergibt.

Rena Krüger
This comment was minimized by the moderator on the site

Die Abstimmung gegen die BDS-Kampagne im Bundestag ist eine Rückversicherung für Israel. Wenn der Krieg mit dem Iran losgeht - und man darf sicher sein, dass die Israelis dabei sind - wird der Bundestag zumindest gebraucht, um Israel von aller...

Die Abstimmung gegen die BDS-Kampagne im Bundestag ist eine Rückversicherung für Israel. Wenn der Krieg mit dem Iran losgeht - und man darf sicher sein, dass die Israelis dabei sind - wird der Bundestag zumindest gebraucht, um Israel von aller Schuld freizusprechen.

Weiterlesen
Rob Gärtner
This comment was minimized by the moderator on the site

@r.krüger und den galeristen
könnte jemand auch etwas zum entschließungsantrag (ziel, begründung, folgen) im BT, dessen diskussion mit den unterschiedlichen bis konträren standpunkten und zum abstimmungsverhalten erklären??
hat von der PdL ein...

@r.krüger und den galeristen
könnte jemand auch etwas zum entschließungsantrag (ziel, begründung, folgen) im BT, dessen diskussion mit den unterschiedlichen bis konträren standpunkten und zum abstimmungsverhalten erklären??
hat von der PdL ein einziger abgeordneter der vorlage zugestimmt?? kennt jemand deren entschließungsentwurf?

natürlich ist der BT-beschluss als persilschein für die israelische apartheidpolitik und die kriminalisierung derer kritik zu verstehen!
aber die bds-leute sollten ihre aufrufe auch so überdenken und formulieren, dass nicht die losung "kauft nicht beim juden" rausklingt!

hier die bt-debatte:
https://www.youtube.com/watch?v=gkYMkfGnyic

Weiterlesen
altes Fachbuch
This comment was minimized by the moderator on the site

Kein Abgeordneter der LINKEN hat dem CDU-SPD-GRÜNE-FDP-Antrag zugestimmt. Die LINKE hatte einen eigenen Antrag. Daraus folgenden Zitate: „Aufrufe aus Deutschland zum Boykott israelischer Waren müssen klar verurteilt werden." Dann, etwas sanfter:...

Kein Abgeordneter der LINKEN hat dem CDU-SPD-GRÜNE-FDP-Antrag zugestimmt. Die LINKE hatte einen eigenen Antrag. Daraus folgenden Zitate: „Aufrufe aus Deutschland zum Boykott israelischer Waren müssen klar verurteilt werden." Dann, etwas sanfter: "jeden Antisemitismus in BDS-Aufrufen zum Boykott von israelischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Künstlerinnen und Künstlern oder Sportlerinnen und Sportlern, sowie von israelischen Waren und Unternehmen zu verurteilen." Das ist zwar nicht identisch mit dem CDU-SPD-Antrag, aber es ist nah dran.

Weiterlesen
Uli Gellermann
This comment was minimized by the moderator on the site

Teutonien fest am Halfter des radikalzionistischen Apartheid Regimes.

joe bildstein
This comment was minimized by the moderator on the site

Tarnen, tricksen,täuschen im Deutschen Bundestag in der "Aktuellen Stunde."
Der Strick um den Hals des Volkes wird enger gezogen und so übernehmen die Parteien die Arbeit der "Gedankenpolizei," Sie bestimmen, was man zu denken, zu fühlen und zu...

Tarnen, tricksen,täuschen im Deutschen Bundestag in der "Aktuellen Stunde."
Der Strick um den Hals des Volkes wird enger gezogen und so übernehmen die Parteien die Arbeit der "Gedankenpolizei," Sie bestimmen, was man zu denken, zu fühlen und zu sprechen hat mit ihren subtilen Vorgaben. Wer ein Antisemit ist bestimmen wir ist die Botschaft der überbezahlten am Tropf der noch überbezahlteren Berater hängenden Politiker und wehe wer selbständig denkt, der wird aber flugs reglementiert und in der rechten Schublade verortet.
Ein wichtiger Artikel in heutiger Zeit, wo die Moralapostel, die ewig Gestrigen, die Wortsortierer, die Bestimmer ihr Unwesen treiben und der Antisemitismus wird so zur Waffe der Herrschenden um das Volk auf Linie zu bringen und letztendlich ist es die nicht aufgearbeitete dunkle Geschichte des Faschismus, die Spekulationen und Interpretationen Tür und Tor öffnen. beliebig, wer was und wie darüber denkt und das bietet eine ungeheueren Zündstoff in den jeweiligen Bewertungen und deshalb günstig für Kapital und Politik.
Vielen Dank für den interessanten, wichtigen, nachdenklichen und sauber recherierten Artkel. Um dem Artikel so einigermaßen gerecht zu werden müßte z.B. das heutige Bildungssystem auf den Prüfstand.
Besorgnisserregend mit wieviel Härte und Eisekälte seit Jahren ein ganzes Volk versucht wird unsichtbar zu sprechen, wie es die ÖR tun, wie es die Politik und der MSM mit plappert und seltsam unwirklich meist halb berichten, einseitig, mit einem schlechten Gewissen im Rucksack und die Nähe zur Politik und Kapital ist erbärmlich und armselig, auf jeden Fall aber ein lukratives Geschäft.
Der Michel spricht im Deutschen Bundestag.
Ob der Oberfaschist Globke noch im Kanzleramt hängt ? Und wenn ja, wo bleibt der Aufschrei der jüdischen Gemeinden ?
Henryk M. Broder: Die BDS-Anhänger bereiten die Endlösung der Judenfrage vor - diesmal im Nahen Osten
Er weiß ganz genau was er spricht, dieser Hetzer !
Israel ist ein imperialistischer Staat, der die Atombombe besitzt und die entscheidenden Produktionsmittel befinden sich in den Händen von Konzernen und ihrer Lobbyisten und Aktionäre. In Israel, dass einzige Land der Welt, in dem die allgemeine Wehrpflicht sowohl für Männer als auch für Frauen besteht.
"Gefängnis mit Meerblick" so nennen die Palästinenser ihr trauriges Leben ohne Perspektiven, wo die Morde an der Bevölkerung kein Ende nehmen, wo es den Schießbefehl von seiten Israels gibt, was nur noch fassungslos macht. Wo bleibt das Aufheulen und der Aufschrei der "Menschenrechtler" der Moralapostel, der "Werteverteidiger ?" Nichts. Das Schweigen im Walde, wenn es um die Fakten eines gedemütigten und gequälten Volkes geht. Mangelnde Gesundheitsversorgung, Unterdrückung ihrer Rechte, Not und Elend und dieses Volk braucht jede Unterstützung in der Welt, dass ihnen zu ihrem Recht verhilft, nämlich zu ihrem Selbestimmungsrecht für den Aufbau einer friedlichen und selbstbesimmten Gesellschaft.
Die BDS arbeitet vorbildlich mit ganz vielen Organisationen zusammen und weil viele Künstler, wie auch Roger Waters konsequent dem am Boden liegenden Volk beim Aufstehen helfen und ihnen so, wie auch andere, die Würde und das Recht auf Leben beschwören an ihrer Seite sind, sind sie nicht aus der Öffentlichkeit wegzudenken. Danke, BDS !
Esther Berajano soll noch zu Wort kommen:
"Es ist ganz besonders wichtig, dass alle in Deutschland, in denen ein menschliches Herz pocht, endlich erkennen, dass Kritik an der Politik Israels nicht mit Antisemitismus gleichzusetzen ist.
Ich habe nicht das Vernichtungslager Ausschwitz, das KZ Ravensbrück und den Todesmarsch überlebt, um von so genannten "Antideutschen" und Konsorten als "Antisemitin" beschimpft zu werden."
Esther Berajano, Jüdin, eine der letzten Überlebenden von Ausschwitz ist eine Unterstützerin des BDS. Sie setzt sich entschieden und unnachgiebig mit jeder Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie Kriege, Völkermorde, Rassismus und Antisemitismus auseinander, um diese zurückzudrängen.

Weiterlesen
Ulrike Spurgat
This comment was minimized by the moderator on the site

Die LINKE im Bundestag hat bei dieser widerlichen Posse mitgemischt.
Die Gründung des Staates Israel sei eine „weltgeschichtliche Emanzipation", so steht es im Antrag der Linken zu BDS. Eine Emanzipation also, die auf der Entrechtung, Vertreibung...

Die LINKE im Bundestag hat bei dieser widerlichen Posse mitgemischt.
Die Gründung des Staates Israel sei eine „weltgeschichtliche Emanzipation", so steht es im Antrag der Linken zu BDS. Eine Emanzipation also, die auf der Entrechtung, Vertreibung und Ermordung eines anderen kleinen Volkes fußt. Angeleitet und unterstützt von den Schutzmächten USA und Großbritannien, die mit der Gründung dieses Staates durchaus eigene Ziele verfolgten: den Aufbau eines hochgerüsteten westlichen Brückenkopfes im Nahen Osten. Der neue Staat Israel setzt so die widersprüchliche Emanzipationsgeschichte Europas (dessen Teil er ist) fort, indem die eigene Emanzipation die Versklavung anderer nicht nur zulässt, sondern einschließt. All dessen ist die Linke, der vor über 150 Jahren ein gewisser Marx ein theoretisches Instrumentarium zur Analyse der Welt zur Verfügung stellte, nicht gewahr. Schlimm genug, aber es kommt viel schlimmer. Der Antrag der Linken ist eine wahnsinnige Unterwerfungsgeste, wahnsinnig, dabei durchaus auch wörtlich gemeint. Er wiederholt nicht nur die lügenhaften Gründungsmythen, er lügt eigenständig und kreativ, wenn er darlegt, BDS rufe zum Boykott „gegen israelische Künstlerinnen und Künstler, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Sportlerinnen und Sportler" auf und nennt ganz zum Schluss (der Vollständigkeit halber?) auch noch „gegen israelische Waren und Dienstleistungen". Haben wir alle da was falsch verstanden? Haben wir uns nur eingebildet, dass wir mit israelischen Wissenschaftlern und Künstlern, Soziologen, Malern, Musikern - gegen die Apartheit zusammen gearbeitet haben? Dass wir auf ihrer Seite standen? Auf der Seite derer, die in Israel zu unserem Kummer immer mehr zur Minderheit wurden? Nein, das war keine Einbildung. Denn BDS richtet sich nicht gegen Personen, nicht gegen Israelis und schon gar nicht gegen Juden, es richtet sich gegen eine Politik, die Menschenrechte und Völkerrecht verhöhnt. BDS ist solidarisch mit einem Volk, das auf dieser Welt kaum noch Fürsprecher hat, dessen Interessen geopfert werden. Es richtet sich nicht gegen Israel, sondern gegen einen Apartheitsstaat Israel. BDS wird es so lange geben, wie es die israelische Apartheit gibt. Da zu vermuten ist, dass die Meisten in der Fraktion DIE LINKE das wissen, lügen sie also. Aber auch hier kommt es noch schlimmer, sie hetzen. Es ist üble Hetze, wenn im Antrag steht: „Wo Boykottaufrufe in der Bundesrepublik Deutschland an antisemitische Positionen des Nazifaschismus erinnern, sind sie inakzeptabel und scharf zu verurteilen." Dass Linke uns (gemeinsam mit der AfD) in die Nähe des Faschismus rücken, ist uns noch nicht passiert und wir werden es auch nicht vergessen.

Bei anderer Gelegenheit hörte man noch den einen oder anderen Widerspruch aus der Fraktion. Jetzt herrscht Totenstille. Mit der Linken sind wir fertig.

Christel Buchinger und Thomas Hohnerlein

Weiterlesen
Christel Buchinger
This comment was minimized by the moderator on the site

DIE ZUSCHRIFT IST EINE WICHTIGE ERGÄNZUNG DES ARTIKELS! DANKE!

Uli Gellermann
This comment was minimized by the moderator on the site

Besten Dank für den Artikel und die klare und mutige Haltung!
Hier kann ein Jeder mit seinem Namen dagegen halten, so er nicht die Positionierung fast des gesamten Bundestages teilt:
https://www.openpetition.de/petition/online/wir-sagen-der-fdp-eins...

Besten Dank für den Artikel und die klare und mutige Haltung!
Hier kann ein Jeder mit seinem Namen dagegen halten, so er nicht die Positionierung fast des gesamten Bundestages teilt:
https://www.openpetition.de/petition/online/wir-sagen-der-fdp-einsatz-fuer-menschenrechte-ist-nicht-antisemitisch
Bisher sind erst knapp über 2100 Unterschriften zusammen gekommen. Das mag daran liegen, dass die Petition, die von jüdischen Erstunterzeichnern initiiert wurde, nur wenig publik gemacht und verbreitet wird - was nicht weiter verwundert, wo einschlägige Kritik doch umgehend als antisemitisch diffamiert wird.
Es ist ein Graus zu sehen, was uns fortwährend von der etablierten Politik (einschliesslich der Partei Die LINKE) geboten und zugemutet wird.

Weiterlesen
Gabriel Müller-Huelss
Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht
Lade weitere Kommentare