Neulich, in der Republik Moldau: Petro Poroschenko hat mal dort vorbeigeschaut. Moldau? Das ist ebenfalls eine ehemalige Sowjetrepublik, auch Moldawien oder Moldova genannt. Der Staat ist von der Ukraine und Rumänien umschlossen. Hat Poroschenko nichts besseres zu tun, als ausgerechnet ein Tag vor dem Besuch des US-Vizepräsidenten Biden, mitten im andauernden Bürgerkrieg, kurz vor der ukrainischen Staatspleite, die Nachbar-Republik zu besuchen? Ob er wohl den "totalen Krieg" mit den tapferen Truppen Moldawiens gemeinsam vorbereitet? "Ich habe keine Angst vor einem Krieg mit russischen Truppen und wir haben uns auf das Szenario für einen totalen Krieg vorbereitet", tönte der Kiewer Präsident jüngst gegenüber der BILD-Zeitung. Merkels Mann in Kiew, der in Deutschland gern als von den Russen bedrohtes Unschuldslamm verkauft wird, ist zwar noch angeleint, aber es scheint eine lange Leine zu sein.

Im Windschatten ukrainischer Konflikte wurde im Juni 2014 in Brüssel das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Republik Moldau unterzeichnet. Zwar schreibt die moldawische Verfassung die bündnispolitische Neutralität des Landes vor. Aber was interessiert die EU irgendeine Verfassung, wenn sie im Wege steht. Auch die NATO, deren Partner die Republik Moldau seit 1994 ist, juckt doch irgendsoein Fetzen Papier nicht. Moldawische Soldaten verteidigen als Teil der von der NATO kommandierten KFOR-Truppen das Kosovo. Gegen wen? Wer den durchschnittlichen deutschen Medienkonsumenten fragt, kennt die Antwort: Es kann nur der Russe sein. Zwar wurde dort in den letzten 200 Jahren kein russischer Soldat gesehen, macht aber nichts, wird schon noch kommen, der Russe.

An einer Moldawischen Grenze ist der Russe schon: In der Republik Transnistrien. Die hatte sich 1991, im Zerfallsprozess der Sowjetunion, für unabhängig von Moldawien erklärt. Nur weil die in dieser Gegend lebenden Russen Russisch als Amtssprache behalten wollten. Das konnte die NATO und die ihr angeschlossenen Subsysteme natürlich nicht dulden. Bis heute wird Transnistrien vom Westen nicht anerkannt. Als es im März 1992 zu Gefechten zwischen moldawischen und transnistrischen Truppen kam, kämpften auf der Seite der Moldawier "Freiwillige" aus Rumänien. Dieser frühe Einsatz der Rumänen gegen den Russen wurde später reich belohnt: 2004 wurde Rumänien Mitglied der NATO, wenige Jahre später auch der EU. Rumänien streitet sich mit Bulgarien um den Titele "Ärmstes Land der EU". Gegenüber den Roma - etwa 10 Prozent der rumänischen Bevölkerung - herrscht offener Rassismus. Macht nix, Hauptsache der Rumäne ist gegen den Russen.

Poroschenko wird in Moldawien gewesen sein, weil das Land eine Art ukrainischer Blaupause ist: Zwar lebt auch Moldawiens Wirtschaft wesentlich von russischem Gas, zwar gibt es, wie in der Ukraine, jede Menge moldawischer Gastarbeiter in Russland, aber der Russe ist trotzdem der Feind. Zumal jede Menge Moldawier immer noch Russisch sprechen. Und wahrscheinlich deshalb, so erklärte der Vorsitzende der Sozialdemokraten in Moldawien Anfang August in einem Interview, sind US-Militärs in Moldawien eingetroffen, um Moldawien auf einen Krieg vorzubereiten. Die amerikanischen Militärberater hätten auf vielen Truppenübungsplätzen der Republik Moldawien moldawische Offiziere und Soldaten auf kriegerische Handlungen vorbereitet. Damit die Ukraine nicht neidisch wird, hatte der amerikanische Vizepräsident Joe Biden ein Geschenk mit nach Kiew gebracht: Drei Radargeräte, mit denen Mörserbeschuss geortet werden kann. Einem Pentagon-Sprecher zufolge sollen in den kommenden Wochen insgesamt 20 solcher Radargeräte in die Ukraine geliefert werden. Biden wurde von der im US-Außenministerium für Europa und Eurasien zuständigen Abteilungsleiterin Victoria -Fuck-The-EU-Nuland begleitet. Wahrscheinlich musste die Europäische Union mal wieder gefickt werden.

Ist nicht nötig, Victoria. Angela Merkel hat doch schon vor dem Lowy-Institut für internationale Politik in Sydney, dem russischen Präsidenten den Marsch geblasen: Er trete "internationales Recht mit Füßen“, verweigere sich "einer Konfliktlösung mit demokratischen und rechtsstaatlichen Mitteln“, setze auf das "Recht des Stärkeren“ und stelle "nach den Schrecken zweier Weltkriege und dem Ende des Kalten Krieges die europäische Friedensordnung insgesamt infrage“. Das darf man ruhig als letzte Stufe vor der Kriegserklärung begreifen. Der Russe könnte dem noch aus dem Wege gehen, wenn er sich endlich als Staatsgebilde auflöst. Immerhin gibt es in der russischen Föderation 21 relativ autonome Republiken. Da könnte doch diese oder jene mal der NATO beitreten. Oder einen EU-Assoziationsvertrag unterschreiben. Für den "Jüdischen Autonomen Oblast", am Rande der Grenze zu China, bietet sich allerdings eher eine Partnerschaft mit Israel an. Zwar sind die Juden dort mit nur einem Prozent Anteil an der Bevölkerung inzwischen eine Minderheit, die Mehrheit stellen mit 90 Prozent die Russen, aber genau das ist ja der Skandal.

Die NATO-Mitgliedstaaten haben in Afghanistan, im Irak und in Libyen unter Beweis gestellt, dass die NATO ein extremes Instrument des Friedens, wenn nicht gar der Befriedung ist. Auch wenn sie in diesen Ländern "internationales Recht mit Füßen" getreten hat, sich "einer Konfliktlösung mit demokratischen und rechtsstaatlichen Mitteln" regelmäßig verweigerte und mit dem "Recht des Stärkeren" jede "Friedensordnung" infrage stellt, ist die NATO doch die endgültige Lösung der staatlichen Existenz Russlands. Deshalb braucht die Welt die NATO. Überall und über alles.

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Die NATOd-Aktivitäten haben vielerorts mit Verteidigung überhaupt nichts zu tun, sondern mit imperialer Expansion und Rohstoff-Beschaffung für die Machthaber der anglo-amerikanischen Streitkräfte und Finanz-Oligarchien.
Willy Wimmer spricht in...

Die NATOd-Aktivitäten haben vielerorts mit Verteidigung überhaupt nichts zu tun, sondern mit imperialer Expansion und Rohstoff-Beschaffung für die Machthaber der anglo-amerikanischen Streitkräfte und Finanz-Oligarchien.
Willy Wimmer spricht in diesem Zusammenhang von "angelsächsischen Brandstiftern".
Medien wie Blöd, Welt, Speigel... arbeiten an der Fehlinformation der Bevölkerung, in trautem Einklang mit den öffentlich-rechtlichen Parteien-Proporz-Anstalten.
Zum einen durch verdrehte, einseitige Darstellung von Sachverhalten. Zum anderen durch Verschweigen wesentlicher Fakten. Und dazu auch noch durch die Unterdrückung und Zensur von Leser-Beiträgen. Während die privaten Online-Medien mal einfach die Kommentar-Funktion abschalten, findet bei den öffentlich-rechlichen Sendern, z.B. bei der Online-Ausgabe der ARD-Tagesschau, eine massive Gesinnungs-Zensur der Leserzuschriften statt. "Eine Zensur findet nicht statt." Gilt eigentlich das Grundgesetz noch?
Eine Dokumentation von etwa 40 von der Redaktion der tagesschau.de totalzensierten Leserbriefen gibt es auf der Seite des gemeinnützigen Vereins "Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V." - Da kann sich jeder ein Bild machen, was da so wegzensiert wird.
Link:
http://www.publikumskonferenz.de/forum/viewforum.php?f=34&sid=dc502cb29d9b83288bf34bb21c5660c7

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I. Merika
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Vieles in Ihrem Artikel war für mich völlig neu. Ihr Blog ist immer eine Info-Quelle der bessern Sorte: Brillant formuliert und mit jeder Menge Fakten angereichert. Danke.

Rena Markowitz
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Sie glauben offensichtlich, dass Sie mit ihren NATO-Informationen vom Unrecht der Russen ablenken können. Aber genau wegen der russischen Verletzungen des Völkerrechts brauchen wir die NATO als Garant unserer Sicherheit.

Jürgen Hannemann
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Herr Hannemann, 


zunächst sollten Sie sich überlegen, wen Sie mit "Russen" meinen: sind es die Bewohner der Russischen Föderation oder etwa alle ethnischen Russen, die innerhalb und außerhalb der Russischen Föderation, auch in Deutschland leben?...

Herr Hannemann, 


zunächst sollten Sie sich überlegen, wen Sie mit "Russen" meinen: sind es die Bewohner der Russischen Föderation oder etwa alle ethnischen Russen, die innerhalb und außerhalb der Russischen Föderation, auch in Deutschland leben? Gehört dazu auch die vom Leben gezeichnete Frau in irgend einem Dorf an der Wolga, die im Kindesalter das Unrecht der Deutschen Wehrmacht kennen lernte? 
Wenn das klar ist, dann sollten Sie uns mitteilen, welches Unrecht und welche Völkerrechtsverletzungen all diese vielen Millionen Russen begangen haben sollen. 
Sollten Sie jedoch die Politik der Moskauer Regierung meinen, die Sie als Unrecht empfinden, dann müssen Sie dies auch sagen und begründen. Die Russen in und außerhalb der Grenzen Russlands haben nämlich wenig Einfluss auf die Politik. Das ist da nicht anders als bei uns.
Sollte Ihnen klar sein, dass für die Innen- und Außenpolitik der Russischen Föderation nicht das russische Volk die Verantwortung trägt, sondern nur ein kleiner Zirkel einflussreicher Personen,
dann betrachte ich Ihre Bemerkung als Beitrag zur Volksverhetzung. In diesem Fall tragen Sie bewusst zur Diffamierung der Russen bei. 
Aber das würde bestens in die derzeitige Medienkampagne passen, die das Ziel verfolgt, den Völkern Westeuropas Unverständnis und Hass gegen die Russen einzuimpfen.
Dies wäre nicht neu in der Geschichte und wohin es geführt hat, ist uns allen bestens bekannt.
Erlauben Sie noch ein Wort zu Moldau: dort habe ich mich zu Beginn der 1990er Jahre hin und wieder aufgehalten. Interessant ist, dass ich in den Kasernen der jungen Republik keine russischen, sondern amerikanische Offiziere als "Berater" angetroffen habe. 
 

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Jürgen Heiducoff
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Danke Uli, danke Merika für den NAhTOd.



Zum Thema die sinngemäße Wiedergabe einer aufklärenden Einschätzung eines Ukrainers von diesem Wochenende, der hier zeitweilig arbeitet:


- die Ukraine ist ein typisch europäisches Land,

- die Ukrainer...

Danke Uli, danke Merika für den NAhTOd.



Zum Thema die sinngemäße Wiedergabe einer aufklärenden Einschätzung eines Ukrainers von diesem Wochenende, der hier zeitweilig arbeitet:


- die Ukraine ist ein typisch europäisches Land,

- die Ukrainer sind fleißig und saufen nicht,
- die Russen sind faul, schlafen viel und saufen noch mehr,

- Ukrainisch als Sprache ist eine entwickelte reiche Sprache; Russisch nicht;
- Ukrainer verstehen Russen, Russen verstehen Ukrainer nicht,
u.s.w.


Den Rest kann sich jeder zusammenreimen. Das Schema ist sehr beliebt. Die Guten sind immer intelligent, fleißig, erfindungsreich, ehrlich, redlich, treu, ... - die anderen immer die Untermenschen, faul, versoffen und hoffnungslos verblödet, eben unwert und gehören eigentlich in die Steinzeit zurückgebombt.

Die Guten sind natürlich immer `wir´.

Nicht wahr Hannemann?

Das muss doch mal gesagt werden. Ihre Rede seit `33!
Hannemann, dies hier ist ein Forum für denkende Menschen. Gehirn anschalten oder Maul zu!
 

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Manfred Ebel
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Herr Hannemann,
zum Bruch des Völkerrechts ein paar Fakten, seit dem 21. Februar 2014 eskalierte die Gewalt in der Ukraine und Europa schickt im selben Monat eigene Polizeitruppen mit Einheiten aus Polen, Schweden und England, nur um den...

Herr Hannemann,
zum Bruch des Völkerrechts ein paar Fakten, seit dem 21. Februar 2014 eskalierte die Gewalt in der Ukraine und Europa schickt im selben Monat eigene Polizeitruppen mit Einheiten aus Polen, Schweden und England, nur um den Demokratisch gewählten Präsidenten Janukowitsch zu stürzen, ein klarer Bruch des Völkerrechts und wir können hier die Formulierung eines Zitats in abgewandelter Form anwenden, "was früher Unrecht war kann heute Recht sein" in Anlehnung an unseren dritten Bundeskanzler und NSDAP Mitglied Kurt Georg Kiesinger. Nachdem russische Separatisten für jede Schandtat in der Ukraine zur Verantwortung gezogen werden, die Ursache die zum Flugzeugabsturz (MH17) geführt hat immer noch vom Westen verheimlicht wird, die Regierung in Kiew den Einsatz von Streubomben bestreitet, diese Regierung die Massenmorde die durch Scharfschützen begangen wurden nicht aufklären möchte, die vielen Toten im Gewerkschaftshaus in Odessa ebenso ungesühnt bleiben. Doch all das ist für den Westen kein Grund für eine Kurskorrektur denn das Ziel war die bedingungslose Unterzeichnung des Assoziierungsabkommen der Ukraine mit der EU, was uns zu einem bedingungslosen Krieg führen wird der Völkerrechtswidrig, schon in Jugoslawien tobte, was soll man da noch sagen?

Aber zurück zur Nato, deren Aufklärungs-Satelliten machten so schlechte Aufnahmen über die angeblichen russischen Invasionen, das ein Foto mit einem Panzer drauf, der 20 Kilometer von der Ukrainischen Grenze entfernt auf russischem Boden stand genügte, um als Invasion in unseren Medien die Runde zu machen, was sagt das Völkerrecht zum Schüren von Krieg oder Bürgerkrieg und das Genfer Forschungsprojekt "Small Arms Survey" kommt zu dem Schluss, das über den NATO-Partner Türkei kämpfende Gruppen nach Syrien eingeschleust werden und unsere Freunde und Verbündeten wie Saudi Arabien, Katar usw. den Terroristen in Syrien völkerrechtswidrige Gehälter zahlen, das spielt dabei für unsere Presse aber auch keine Rolle mehr denn Frankreich als NATO-Mitglied, will sogar ohne UN-Resolution einen Angriff auf Syrien wagen und in Afghanistan muss die NATO bis in das Jahr 2024 bleiben weil die Talibans sonst die Überhand gewinnen. Im befriedeten Irak werfen NATO-Hubschrauber Waffen und Rüstzeug ab weil eine Landung zu Gefährlich wäre, nicht auszudenken jemand wird von einer Waffe am Kopf getroffen.

Man kann der NATO ja fast alles nachsagen, das durch deren Einsatz aber irgendwo der Friede ausgebrochen ist, das nicht! Wie oben schon beschrieben machen Nato-Satelliten grottenschlechte Bilder oder die gemachten Bilder werden nicht veröffentlicht wie bei Flug MH17 geschehen, - aber es gibt ein Geheimabkommen wie vor 3 Tagen zu erfahren war, einfach googeln nach: "H17: Geheimer Deal verhindert Wahrheit" und die Wahrheit soll es doch sein?

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Ulrich Fiege
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Auch wenn sich "international" geächtete "Bösewichte" wie Putin oder Assad - um nur zwei Beispiele zu nennen - selbst immer wieder erstaunlich moderat, sachlich und umgänglich darstellen können und sich dabei auffallend angenehm von den "Guten"...

Auch wenn sich "international" geächtete "Bösewichte" wie Putin oder Assad - um nur zwei Beispiele zu nennen - selbst immer wieder erstaunlich moderat, sachlich und umgänglich darstellen können und sich dabei auffallend angenehm von den "Guten" auf der Weltbühne unterscheiden - wir sollten uns weder so noch so täuschen lassen:

Die wirklichen Konflikte dieser Zeit liegen nicht zwischen USA/Nato und Rußland, nicht zwischen freiheitlich-säkularer westlicher Welt und den totalitären Ansprüchen eines (so verstandenen) Islam, eines postkommunistischen China oder sonstiger neoimperialer Bestrebungen. Sie entstehen an den Widersprüchen zwischen den Bedürfnissen nach und den konstituierten Werten von Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Emanzipation und einem solidarischen Miteinander einerseits, sowie den Vorstellungen einer wie auch immer gearteten herrschaftsförmigen Gesellschaftsordnung andererseits.

Auch wenn es notwendig ist, die Pflege von Feindbildern und damit die Herabwürdigung ausgewählter Protagonisten zu beenden, dient die Kritik der Mächtigen nicht der Aufwertung ihrer Konkurrenten, sondern der Aufdeckung eben dieser Widersprüche und der Lügen und Propaganda, die zu ihrer Vertuschung und auch zur Selbsttäuschung in die Welt gesetzt werden. Daran sollte man hin und wieder erinnern. Ansonsten erfüllt die Rationalgalerie diese Aufgabe ziemlich gut.

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Detlev Matthias Daniel
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Herr Daniel,
der wirkliche Konflikt besteht zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten, Besitzern an Produktionsmitteln und doppelt freien Lohnarbeitern - nicht nur in dieser Zeit. An diesem Feindbild wird sich objektiv nichts ändern, solange dieser...

Herr Daniel,
der wirkliche Konflikt besteht zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten, Besitzern an Produktionsmitteln und doppelt freien Lohnarbeitern - nicht nur in dieser Zeit. An diesem Feindbild wird sich objektiv nichts ändern, solange dieser antagonistische Widerspruch besteht.
Dieser Artikel Herrn Gellermanns und die meisten Kommentare sind nur einige der überaus vielen und treffenden Illustrationen in seiner Rationalgalerie.

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Manfred Ebel
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Herrn Jürgen Hannemann ins Stammbuch:

Tdd geht wieder um -
gehegt, gepflegt, gezüchtet.
Es ist ein Analeptikum,
erregt und hält verlässlich dumm,
weshalb kaum einer flüchtet.

Tdd heißt Treudeutschdoof
und fühlt sich wohl im Lande.
Der Zustand wird...

Herrn Jürgen Hannemann ins Stammbuch:

Tdd geht wieder um -
gehegt, gepflegt, gezüchtet.
Es ist ein Analeptikum,
erregt und hält verlässlich dumm,
weshalb kaum einer flüchtet.

Tdd heißt Treudeutschdoof
und fühlt sich wohl im Lande.
Der Zustand wird geschätzt bei Hof,
genutzt im Fernsehen, auch beim Schwof.
Dies kurz erwähnt am Rande.

Dass der von RTL und ARD wohlversorgte Günther Jauch gestern erst wieder dem festgefahrenen NATO-Kriegskarren Bewegung verschaffen wollte, misslang dank eines keineswegs treudeutschdoofen Publikums und dank der sachkundigen Journalistin und ehemaligen Moskau-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz.
Selbst der parteidisziplinär zurückgepfiffene Matthias Platzek (SPD) schlug sich als Vertreter des deutsch-russischen Forums hervorragend an diesem Abend. Auch er erhielt vielfach Publikumsapplaus, speziell für den Satz, dass es für Deutschland niemals wieder ein "gegen Russland" geben dürfe. Der ebenfalls geladenen Graf Lambsdorff hatte es schwer. Außer einem häufigen Kopfwackeln, hatte er wenig entgegenzusetzen.
Prof. Bruno Simma wurde noch bemüht, der die Causa Krim und Ukraine als Paradefall eines eklatanten Völkerrechtsbruchs darstellte, aber den USA zu attestieren vergaß, dass diese völkerrechtsverletzende Ausübung doch längst zum Alltagsverfahren konzerngelenkter US-Politik gehöre.
Es wird halt immer schwieriger, das deutsche Volk für dumm zu verkaufen.
Dass Günther Jauch glaubte, mit dem ebenfalls geladenen Wolf Biermann einen bewährten Heckenschützen in der Runde zu haben, entwickelte sich auch nicht gerade konzeptfördernd erfreulich, jedoch für ein Millionenpublikum immerhin erhellend, als Biermann (fishing for compliments) von sich sagte, er sei eben "heiß im Herzen, aber zu schwach im Verstand" und zur Kopfschwäche beweisführend hinzufügte, dass Putin bislang nicht einmal, wie Hitler, in der Lage gewesen sei, eine Autobahn von Moskau bis Wladiwostok zu bauen.
Sie sehen, Herr Hannemann: Es gibt doch noch Sternstunden im Öffentlich rechtlichen Fernsehen!

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Lutz Jahoda
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Herr Ebel,
der Konflikt, wie Sie ihn schildern, ist genau der gleiche, nur daß aus dieser Sicht noch nicht ganz klar wird, inwieweit die Ausgebeuteten selbst das System stützen. Aber grundsätzlich stimme ich Ihnen zu.

Detlev Matthias Daniel
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