„Nos anciens ont su mourir / Pour la gloire de la Légion“ heißt es im Lied der französischen Fremdenlegion, „Unsere Alten wussten zu sterben / Für den Ruhm der Legion“, lautet die deutsche Übersetzung. Das wird man umtexten müssen, wenn die geplante deutsche Legion ihre mörderische Arbeit aufnimmt. Das jüngste Weißbuch der Bundeswehr schafft zwar die Voraussetzung für eine originär deutsche Fremden-Legion, aber Alte, die schon für deren Ruhm gestorben sind, hat die neue Legion noch nicht aufzuweisen. "Nicht zuletzt böte die Öffnung der Bundeswehr für Bürgerinnen und Bürger der EU nicht nur ein weitreichendes Integrations- und Regenerationspotenzial für die personelle Robustheit der Bundeswehr, sondern wäre auch ein starkes Signal für eine europäische Perspektive“, heißt es im schönsten von-der-Leyen-Deutsch des Weißbuches, dem wichtigsten Grundsatzdokument deutscher „Sicherheitspolitik“. Und das zitierte Kapitel trägt den unnachahmlichen Titel: Zur künftigen Personalstrategie der Streitkräfte.

Diese ekle Mischung aus Wehrmachts- und Unternehmensberater-Sprech meint übersetzt: Wir brauchen für Auslandseinsätze eine robuste Todesschwadron, die auch mal alle Fünfe gerade sein lässt. So geht blutige Integrationspolitik. Zur Zeit haben immer weniger junge Leute Lust auf den Dienst in der neuen deutschen Herausforderungs-Armee. Da rekrutieren wir eben das „Regenerationspotenzial“ im Ausland. Und vorläufig beschränken wir uns auf die Fremden in der Europäischen Union, so verstehen wir eine europäische Perspektive. Den Ostländern laufen doch ohnehin die Bürger weg. Rund drei Millionen junge Polen sind schon ausgewandert. Aus den prekären Ländern Bulgarien, Rumänen und den jugoslawischen Nachfolgestaaten sind ähnliche Zahlen bekannt. Der billigste deutsche Soldat bekommt zur Zeit 2.000 Euro. Da kann sich aber so ein Pole ohne Arbeit freuen, wenn er das Geld bekommt. Und wir sorgen auch noch für gesunde Konkurrenz: Das Einstiegsgehalt bei der französischen Fremdenlegion liegt bei 1.280 Euro, das toppen wir auf alle Fälle.

Allerdings ist die französische Legion nicht nur Konkurrenz sondern zugleich auch Vorbild. Wo die Legionäre schon überall waren! „Wenn man nur einmal die Epoche seit Ende des 2. Weltkrieges betrachtet, ist Frankreich seitdem ständig an Militärinterventionen irgendwo auf der Welt mit Kampftruppen / Bodentruppen beteiligt, meist an mehreren Schauplätzen gleichzeitig. Durch diese Vielzahl von Einsätzen ist natürlich die Wahrscheinlichkeit eines `scharfen Einsatzes´ für einen Angehörigen französischer Kampfeinheiten, somit natürlich auch der Fremdenlegion, weitaus höher als z.B. für einen Angehörigen der Bundeswehr.“ So steht es auf der Web-Site der Legion Etrangère. Aber da kommen wir natürlich auch noch hin. Schließlich, sagt das Weißbuch, soll die Bundeswehr "Verantwortung für Stabilität und Sicherheit des internationalen Umfelds übernehmen“. Allerdings scheint der Kriegstourismus geografisch ein wenig eingeschränkt zu sein: „Ohne eine grundlegende Kursänderung wird Russland somit auf absehbare Zeit eine Herausforderung für die Sicherheitspolitik auf unserem Kontinent darstellen.“ Und wo eine Herausforderung ist, da schlägt der Deutsche zu. Gern auch im Donezkbecken. Genauer: Er lässt demnächst zuschlagen, durch Billiglöhner aus Osteuropa. Die waren doch alle schon mal in Waffen unterwegs: Die Bulgaren, Polen, Rumänen, Slowenen, Tschechen und Ungarn, alles Mitglieder der US-Koalition der Willigen im Irak-Krieg. Da kann doch die nächste Generation junger Leute aus diesen Ländern prima in der deutschen Legion der Billigen dienen. So geht die Einheit Europas. Ruck-Zuck.

"Ich halte das für ein gutes Signal", sagte der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels (SPD) zur deutschen Femden-Legion. Es sei "durchaus vorstellbar, dass die Bundeswehr für manchen jungen Europäer eine attraktive Perspektive ist". „Trompetenfanfare“ nennen die französischen Legionäre den Refrain ihres Marschliedes, ein Signal, das auch die Toten aufwecken soll: „Ihr Helden von Camerone und vorbildlichen Kameraden / Ruhet in Frieden in euren Gräbern.“ Camerone wird der höchste Feiertag der Legion genannt, denn in der Nähe von Camarón de Tejeda in Mexiko, hatte eine französische Interventionsarmee 1861 versucht die Auslandsschulden Mexikos einzutreiben. Die Legion wurde in dieser Schlacht nahezu komplett vernichtet. Deshalb sollte die deutsche Legion eher den „Kundus-Tag“ als Feier-Datum einführen: Jenen glorreichen 4. September 2009, an dem die tapfere deutsche Armee mit Hilfe amerikanischer Bomber den Diebstahl von ein paar Litern Benzin mit dem Tod von rund 150 afghanischen Ziegenhirten bestrafte, unter ihnen auch Kinder. Auf der Seite der Bundeswehr waren keine Opfer zu beklagen. Na, wenn das keine europäische Perspektive ist!

Vielleicht ist die französische Legion doch kein so gutes Beispiel. Eigentlich eignet sich die Nazi-Legion-Condor noch besser als Vorbild. Diese angebliche Freiwilligen-Truppe der Hitler-Wehrmacht, die 1936 so unsäglich tapfer, aus der Sicherheit ihrer Luftüberlegenheit heraus, die spanische Zivilbevölkerung in Guernica und anderswo zu Tode bombardierte, um den Sieg der Franco-Faschisten über die spanische Republik zu sichern. Dann müsste auch kein französisches Lied umgetextet werden: „Wir sind deutsche Legionäre / die Bombenflieger der Legion / im Kampf um Freiheit und um Ehre / Soldaten der Nation“, hieß es im Lied der Legion Condor. Da ist schon alles drin: Die große Ehre aus großer Höhe Menschen umzubringen, gleich ob mit Drohnen oder Bombern, und auch jene Freiheit, die in den NATO-Kriegen schon in Afghanistan, im Irak, in Libyen und wieder in Syrien so gründlich durchgesetzt wurde, dass tausende und abertausende Eingeborene, vom Leben befreit, nun im ewigen Frieden ruhen dürfen.

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Die Waffen nieder!
Kooperation statt NATO-Konfrontation
Abrüstung statt Sozialabbau

Aufruf zur bundesweiten Demonstration am 8. Oktober 2016 in Berlin
Beginn 12 Uhr am Alexanderplatz

Beschluss der Aktionskonferenz der Friedensbündnisse „Kooperation für den Frieden“, „Bundesausschuss Friedensratschlag“ und „Berliner Friedenskoordination“

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Auch wenn heute der 227igste Jahrestag des Sturmes auf die Bastille ist, der Beginn der bürgerlichen, französischen Revolution, ist es doch Unsinn, dass der Galerist vorschlägt, dass die neue deutsche Legion sich die Französische zum Vorbild...

Auch wenn heute der 227igste Jahrestag des Sturmes auf die Bastille ist, der Beginn der bürgerlichen, französischen Revolution, ist es doch Unsinn, dass der Galerist vorschlägt, dass die neue deutsche Legion sich die Französische zum Vorbild nehmen sollte. Noch abwegiger ist es auf die Legion Condor zu verweisen, da sie doch nur in der Luft tätig war. Das kann doch für eine neue, schlagkräftige deutsche Legion nicht ausreichend als Vorbild sein !
Dabei gibt es doch viel eindrucksvollere und erfolgreichere Vorbilder in der Geschichte des christlichen Abendlandes, die darüber hinaus schon jeder deutsche Schüler beigebracht bekommt

Sollten also nicht vielmehr die römischen Legionen zum Vorbild für die deutsche Legion herhalten können. Schließlich haben die zu ihrer Zeit in allen Ländern der damals bekannten Welt das römische Imperium aufgerichtet und fast 500 Jahre erfolgreich gesichert. Das sind doch Größenordnungen, die einer deutschen Nation viel besser zu Gesicht stehen. Was ist dagegen schon das heutige Gringo-Imperium, dass ja nicht einmal seinen eigenen Hinterhof in Lateinamerika im Griff hat. Der Inselzwerg Cuba löckt nun seit fast 60 Jahren gegen den Stachel, Venezuele, Boliven, Nicaragua und andere Länder der Region sind ebenso unbotmäßig und bestehen auf ihrem eigen nationalen Weg und Interessen. Russland kuscht trotz zunehmender Einkreisung durch die NATO nicht und die Kriege des Imperiums im Irak, Afghanistan, Libyen und Syrien verlaufen ebenso nicht wunschgemäß, bzw. kommen nicht zu den erwünschten Ergebnissen. Von der neuen, aufstrebende Macht in Asien, der Volksrepublik China ganz zu schweigen.

Nur diese glitschige Kanzler-Marionette begreift das in ihrer Einfalt nicht und rutsch weiter devot im Enddarm des Gringo-Imperiums auf und ab und verrät damit nicht nur die elementaren Interessen des deutschen Volkes, sondern auch die seiner herrschenden Kapitalisten-Elite-

Ist es daher nicht an der Zeit, diese mannskleider tragende Handpuppe durch einen robusten arischen Herrenmenschen zu ersetzen, der genau weiß, was die Klasse, der er dient, tatsächlich wünscht. Die ideologischen Weichen für solch einen Wechsel sind doch von den staatlichen Einheitsmedien in der Bananen Republik Deutschland längst gestellt. Das hat doch schon einmal sehr erfolgreich funktioniert: 1933, So könnte doch die TAGESSCHAU bald melden: Ab 545 Uhr wird zurück geschossen.

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Aleksander von Korty
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Lieber Uli,
ich lasse heute sprechen:

André Wüsten, Deutsche BundeswehrVerband:
"Der neuen Rolle Deutschlands als wesentlicher Ordnungs- und Gestaltungsfaktor in Europa entsprechend nehmen diese Aufgaben erheblich zu: Zu den Out-of-Area-Einsätzen,...

Lieber Uli,
ich lasse heute sprechen:

André Wüsten, Deutsche BundeswehrVerband:
"Der neuen Rolle Deutschlands als wesentlicher Ordnungs- und Gestaltungsfaktor in Europa entsprechend nehmen diese Aufgaben erheblich zu: Zu den Out-of-Area-Einsätzen, die die vergangenen Jahre geprägt haben, kommen jetzt wieder verstärkt Aufgaben der Landes- und Bündnisverteidigung.

Das alles ist nachvollziehbar, wird allerdings sehr teuer. Denn wie im Weißbuch zutreffend beschrieben, steht eine neuausgerichtete, in ihren Umfängen reduzierte Bundeswehr einer nie dagewesenen Parallelität und Größenordnung von Krisen und Konflikten gegenüber. Daher müssen die eingeleiteten Trendwenden Personal und Material schneller als geplant realisiert werden.

Deswegen müssen den Bekenntnissen jetzt Taten folgen: Spätestens ab 2018 muss der Verteidigungshaushalt erneut deutlich erhöht werden. Andernfalls wird Deutschland nicht mehr alle Nato-Verpflichtungen erfüllen können oder es müssten militärische Fähigkeiten aufgegeben werden. Beides wäre unverantwortlich.

In der weiteren sicherheitspolitischen Debatte muss eines immer wieder deutlich gemacht werden: Alle Anstrengungen und alle Investitionen dienen nur einem einzigen Ziel: der Erhaltung von Freiheit, Wohlstand und Frieden!“

https://www.dbwv.de/C12574E8003E04C8/vwContentByKey/W2ABT9RM055DBWNDE

Hurra! Hurra! Hurra!
Wegtreten!

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Jochen Scholz
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Beim ersten Blick auf den Artikel dachte ich noch: Klar, je irrsinniger die Dinge, desto größer freilich die Schaufel, den Irrsinn mit Persiflage und Satire aufzuschütten. Köstliche Passagen, wirklich köstlich! Aber - alles falsch freilich: Weder...

Beim ersten Blick auf den Artikel dachte ich noch: Klar, je irrsinniger die Dinge, desto größer freilich die Schaufel, den Irrsinn mit Persiflage und Satire aufzuschütten. Köstliche Passagen, wirklich köstlich! Aber - alles falsch freilich: Weder Ironie noch Persiflage noch Satire sind in diesem Artikel zu finden. Du tust nur so, du Hinterlistiger! Alles ist natürlich so, wie du es beschreibst und jeder Vergleich mit anderem Söldnertum ist nichts weiter als die völlig harmlose Verdeutlichung der Sachlage.
Es gibt also doch (noch) Artikel von dir, die allein dem journalistischen Codex der trockenen Wahrheit und Objektivität verpflichtet sind und dabei auf ablenkende, schlimmstenfalls sogar manipulierende Ironie und Persiflage völlig verzichten. Bravo. Haha.
Dringende Leseempfehlung:
https://www.bmvg.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzIzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY5NzE2YTM5NjY2ZjM3NjMyMDIwMjAyMDIw/Weissbuch2016_barrierefrei.pdf
So lang und hässlich der Link, genau so lang und hässlich dieses unglaubliche „Weißbuch 2016“. Für jung und alt, die richtige Familienlektüre - mit einklagbarer Grusel-Garantie!

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Reyes Carrillo
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Ich beobachte sie seit Jahren mit zunehmender Besorgnis:
die sich immer deutlicher abzeichnende provinzielle, dauergefährliche und kaum konrollierbare Grossmannssucht der im Denken des 19. Jährt:s steckengebliebenen deutschen Eliten, die nunmehr...

Ich beobachte sie seit Jahren mit zunehmender Besorgnis:
die sich immer deutlicher abzeichnende provinzielle, dauergefährliche und kaum konrollierbare Grossmannssucht der im Denken des 19. Jährt:s steckengebliebenen deutschen Eliten, die nunmehr zum Walkürenritt ein weiteres Mal aufzusitzen im Begriff stehen, um den alten unseligen Traum vom "Platz an der Sonne" mit allen Mitteln, und das heisst eben, mit militärischen Mitteln zu realisieren. Denn nur so, und das
wusste schon Bismarck, lassen sich Neuordnungen durchsetzen. Deutschland als Weltmacht, das ist eine Vorstellung, die mir undenkbares Grauen bereitet. Ein weiteres Mal also will dieses Land Elend fördern und Unterwerfung fordern. Ich wage zu bezweifeln, ob das noch zu stoppen ist, ob nicht vielmehr die deutsche Bevölkerung im Falle von Renitenz in naher Zukunft nicht doch in auf sie gerichtete Gewehrläufe zu blicken das zweifelhafte Vergnügen haben wird. Kein Verbrechen ist undenkbar...

Ich merke gerade, wie ich immer fassungsloser werde, also setze ich hier ein Stop.

Ceterum censeo: Langensalza hätte nie verloren gehen dürfen, dies hätte
ein preussisches Kaiserreich und seine Folgen vermutlich nachhaltig
verhindern können...
(Merke: Auf´s Annektieren verstehen sich nicht nur die bösen Russen)

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Kristoffer Henrik Ahrens
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Den totalitären Regierungen den Weg ebnen, nenne ich das, was da passiert.

Die Waffenlieferanten werden ihr altes Zeugs los und neues wird auf ihre Tauglichkeit hin getestet.
Egal, ob Drohne oder Bombe, wer die überlebt,
und vor diesen Waffen...

Den totalitären Regierungen den Weg ebnen, nenne ich das, was da passiert.

Die Waffenlieferanten werden ihr altes Zeugs los und neues wird auf ihre Tauglichkeit hin getestet.
Egal, ob Drohne oder Bombe, wer die überlebt,
und vor diesen Waffen davonläuft, da kann die Schleusermafia noch ihr Geschäft mit machen oder die Menschenhandelsmafia mit Kindern und Frauen und dann kommt Frau U.v.d.L. mit mit einer neuen Strategie. Offen für alle, es kommen ja immer noch genug. Die schickt man nun in ihr eigenes Land als Söldner oder Legionäre zurück. Was sie auf dem Hinweg gelernt haben kommt ihnen nun im neuen Berufsbild der Frau v.d.L. zugute. Sieben Kinder hat Frau v.d.L. Nimmt sie die zu allererst in ihr Programm auf? So nach dem elterlichen Vorbild? Vielleicht bevorzugt sie sie für die Inneneinsätze, dann sind sie nicht so weit weg vom elterlichen Zuhause: Gegen die Hartzer, die die Schnauze von der Armut per Gesetz voll haben, von den Rechtsverschärfungen in diesem System und vom Sozialabbau. Sogar für Brillen braucht es heute eine eigene Zusatzversicherung. So sind die Gesetze.

Hier noch eine kleine Geschichte am Rande, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
Ein paar Monate lang habe ich als Spielhallenaufsicht gearbeitet: Kommen zwei Spieler in die Halle. Sagt der eine Spieler: "Oh lange nicht gesehen, wo warst du?" Sagt der zweite Spieler: "In Syrien, Ratten jagen."

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Susanne Kreuzer
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Nun mal halb lang, Herr Gellermann, gemach, gemach! Wollen wir doch nichts überstürzen. Auch wenn die Pastorentöchterchen (jetzt auch in Kleinbritannien kinderlos im Einsatz) und die Wurfmaschine aus Hannover meinen, endlich die feuchten Träume...

Nun mal halb lang, Herr Gellermann, gemach, gemach! Wollen wir doch nichts überstürzen. Auch wenn die Pastorentöchterchen (jetzt auch in Kleinbritannien kinderlos im Einsatz) und die Wurfmaschine aus Hannover meinen, endlich die feuchten Träume ihrer Väter und Großväter schnellstmöglich umsetzen zu müssen, sind da doch Andere in der Vorhand.

Nehmen wir mal nur den Halb-Kenianer aus Hawaii, derzeit Washington DC. Der ist seit Längerem ziemlich unwirsch, wegen kriegsbedingt überstrapazierter eigener Kassen. Kiebig wohl deswegen, weil Unmögliches ansteht. Da soll der tobende Bär endlich zum handzahmen Waschbär dressiert und gleichzeitig der Drachen dringlichst erforderlicher Käfighaltung zugeführt werden. Dumm dabei ist nur, dass Letzterer der beiden Widerborste in den letzten Jahrzehnten kräftig zur Finanzierung früherer ausgedehnter Jagdabenteuer von Uncle Sam beigetragen hat, ein Rückzug als Investor und aus die Maus bzw. Dollar bzw. Weltleitwährung, die hieße dann nämlich Yuan. Das werden auch wahrscheinlich die Geldgeber nicht riskieren wollen, die Riesenhaufen an Greenbacks nur noch zum Monopoly-Spielen verwenden zu können. Der längst aufmerksam gewordene, feuerspeiende Drachen wird jedoch kaum seine eigene „Konditionierung“ finanzieren wollen. Der fällt also schon zwangsläufig aus.

Da bleiben nicht mehr allzu Viele über zur Übernahme von Dienstaufträgen in vorgenannten Angelegenheiten, und dann noch auf eigene Kasse, bitterschön.
Ein Möchtegern - der eigentlich immer gerne mitsandelte - hat soeben in Folge kräftigen Sinnierens nach Zurkenntnisnahme hohlen Klanges beim Kriegskasseschütteln (nur noch ein paar Pennies, ein, zwei Shillings, keine Pounds) seine Bewerbung zurück gezogen und mit spitzem Finger rüber auf den Restkontinent gezeigt: Hannemann geh du voran, du hast die größren Stiefel an ...

Hannefrau Anggela - wie Baracke immer säuselt - würde wohl gerne - wie immer - dem Ansinnen vom Weltenretter Lameduck folgen und das honorige Angebot annehmen, die Hauptrolle im blockbuster „brothers&sisters in arms“ zu übernehmen. Da stehen nur einige blöde constraints entgegen. Zum einen gibt es da den Ritter von der schwarzen Null - der ist zäh, sehr zäh, gut abgehangen zumal. Diese „Sparbüchse“ dürfte wenig bereithalten um den Wunschzettel von Obama kurzfristig umsetzen zu können. Und überhaupt: „kurzfristig“ bedeutet unter den gegebenen Umständen wohl innert Wochen, allenfalls Monate. Mag wohl sein, dass die Jeanne d´arc de la Leine neben ihren Kinderhorts auch mannhafte Legionen aus dem Boden stampfen will, Legionen aus kampfbereiten, tapferen Polen, Balten, Rumänen, vielleicht ein, zwei Norwegern oder Dänen (Jens und Fogh wollen bestimmt beim Murmelspiel mitmachen). Nur so ganz erschliesst sich mir das Projekt dennoch nicht. Warum müssen die erst einmal in einer germanischen Sammlungsbewegung gen Westen ziehen, sich in Legionen sammeln um dann umgehend wieder gen Osten zu ziehen um dem Bären das Fell über die Ohren zu ziehen? Ergibt das Sinn? Zumal die bisherigen Erfahrungen mit „aus dem Boden stampfen“ ja auch nicht die besten sind, siehe Bundeswehr ohne Wehrpflicht, siehe A400, funktionsfähige Hubschrauber und Deutschkalaschnikoffs und was weiß ich sonst noch. Vom Berliner Kriegsflughafen will ich gar nicht reden, obwohl die Legionen ja irgendwo in Massen abfliegen müssen.

Ich hatte oben übrigens wohlweislich von Dienstaufträgen gesprochen. Mit Werksaufträgen - z.B. zum Brunnen- oder Mädchenschulbau - tut man sich auch nach 15 Jahren immer noch schwer, sehr schwer. Wenn der Taliban nicht will, steht der Betonmischer eben still.

Warum nicht einfach nur mal warten und Ruhe bewahren? Nicht nur mit der Legion. Sollte der letzte Friedensnobelpreisträger - war ja der Erste in spe - es tatsächlich schaffen, in seiner ihm verbliebenen Halbwertszeit (vier, fünf Monate) einen Grund zum Halaliblasen aus dem Ärmel zu zaubern und die Hunde und die Treiber schon mal fürsorglich in die Jagdgründe zu schicken (ob ewig oder nicht, wird sich weisen) kann er sich ja wie einst ein Roosevelt vor über 70 Jahre ein drittes Mal zum „commander in chief“ wählen lassen. Und dann sehen wir weiter.

Bekommt er es nicht hin, wie zu erwarten aus zeitlichen und pekuniären Gründen, gibt es ja bald neue Aspekte zu berücksichtigen. Sollte die wohlbekannte Neo-Cäsarin - sie kam, sie sah, sie meuchelte - nächstes Jahr das Kurzschwert führen dürfen, wird sie wohl nicht allzu lange warten wollen. Und dann den von ihr erstrebten Sieg jemand anderem zu gönnen, Hillary? Das wohl doch schon garnicht! Ergo, eine Legion brauchts da dann sowieso nicht. Und das wahrscheinliche Ende ist dann sowieso absehbar. Wo kein begehbares Schlachtfeld mehr vorhanden, da brauchts auch keiner Legionen. The final solution, tatatataaa!

Und sollte die „tolle Rolle“ in den Olymp des militärisch/industriellen Komplexes - wider Erwarten - aufsteigen dürfen, so wird es doch bestimmt ein paar Weise (bitte nicht aus dem Morgenland) geben, die ihm glaubhaft versichern können, dass zuallererst der Kampf gegen die Außerirdischen angesagt ist. Die Aliens - nicht nur die gerade von Roland Emmerich frisch eingeflogenen - bedürfen der höchsten Aufmerksamkeit, Donald. Schon beim ersten Independence-Day von vor zwanzig Jahren hat seinerzeit der POTUS als Präsident die Retter der vereinten Erdenmenschen zum Sieg geführt. Erfolgreich, wie wir wissen. Diese Schuhe sollten dir nicht zu groß sein. Donald, sei der bessere Hannemann, crazy enough dazu bist du ja! Und dann wäre es endlich fällig und berechtigt: Danke Amerika! God bless America!

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Michael Kohle
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Nun ist Frau Minister von der Leine
Es ist erstaunlich wie angequetschter Adel ins 18te Jahrhundert zurückfällt.
Es ist urchristlich, was da von der Dressurreiterin rüberkommt.
Zustimmende auch von der anvisierten Koalitionspartnerin der LINKEN

Herbert Rubisch
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Uli, Du übersetzt das ekle Sprech mit "Wir brauchen für Auslandseinsätze eine robuste Todesschwadron".
Es drängt sich auf, dass nach den ersten nicht ausreichend `erfolgreichen´ Vorstößen zur Bildung von EU-Streikräften dies ein weiterer Schritt...

Uli, Du übersetzt das ekle Sprech mit "Wir brauchen für Auslandseinsätze eine robuste Todesschwadron".
Es drängt sich auf, dass nach den ersten nicht ausreichend `erfolgreichen´ Vorstößen zur Bildung von EU-Streikräften dies ein weiterer Schritt dazu ist. Der reiht sich ein in die schellstmöglche, tw. zwangsweise Aufhebung von Nationalstaatlichkeit und Zusammenschluss zu einer EUSA = EU-USA, sowohl ökonomisch, politisch, juristisch als auch militärisch. Dieses Gebilde hat einzig die Aufgabe, die verbleibenden Massen in Schach zu halten. Das alles passt genau in die Idee und Strategie der NWO: Aufhebung aller nationalen Beschränkungen, vollkommene Freizügigkeit für die Entfaltung der sowieso inzwischen globalen Unternehmensimperien. Nationale Einschränkungen sind hinderlich: Staatsgrenzen, bürokratische Formalien, Standards, Zölle, juristische Gesetze, Arbeitsrecht, national diverisifizierte Streitkräfte, Verbraucherrecht, Umweltschutz, - bis zu rudimentär verkommener Demokratie. Die waren von regionalen Ausbeutern zu ihrer Herrschaftssicherung erfunden und sind jetzt Hindernis.
Obwohl ein scheinbarer absurder Gedanke und ein scheinbar wahnwitziges Unterfangen, bekommt doch manches einen erkennbaren Hintergrund. Da passt doch eins ins andere!: die NATO-Strategie, Kriegsvorbereitungen, die Taktik der "lokalen Kernwaffenkriege", Masseninternierung fema-Lager, `zufällige´ Pandemien, Impfprogramme, Geoengineering, Völkerwanderungen bis zu TTIP und CETA.
Der Konkurrent Russland/China soll eingekreist und ausgeschaltet und die Wirtschafts-/Währungskrise mit Krieg gelöst werden. Zu all dem haben weniger mächtige Staaten wie Syrien, Libanon, Afghanistan, die baltischen Staaten u.a. die Wahl sich anzuschließen oder gewaltsam einverleibt zu werden.
Die NWO-Imperialisten glauben an eine noch immer teilweise Bewohnbarkeit der Erde nach dem Krieg und gehen auch das Risiko der völligen Vernichtung ein.
Das bedeutet den Frieden unter allen Umständen zu sichern und solange das gelingt, die kapitalistischen Grundlagen zu beseitigen.
Ob das gelingt? Ich bin wenig optimistisch.
Entschuldige, wenn ich Dein Thema so erweitere. Es scheint nötig.

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Manfred Ebel
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Was für eine verquast-vernebelnde Sprache, dieses von-der-Leychen-"Deutsch".

Es bildet die kommerziell-beschränkten, amoralischen Geistesstrukturen des Anglo-Amerika-Kommerzes bis ins Detail ab.

Diese wildgewordene, alles niederzuwalzen drohende...

Was für eine verquast-vernebelnde Sprache, dieses von-der-Leychen-"Deutsch".

Es bildet die kommerziell-beschränkten, amoralischen Geistesstrukturen des Anglo-Amerika-Kommerzes bis ins Detail ab.

Diese wildgewordene, alles niederzuwalzen drohende Ungeistigkeit würde in den Kulturtod, in eine Terror-Diktatur nach dem Muster "1984" führen, wenn sie sich austoben dürfte, wie sie will.

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Benny Thomas Olieni
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"Krieg ist die feige Flucht vor den Problemen des Friedens", ist ein Wort des Radikaldemokraten Thomas Mann, das ich in einer US-amerikanischen Aphorismensammlung gefunden habe. Die Zivilgesellschaft in den entwickelten Ländern ist weiter als...

"Krieg ist die feige Flucht vor den Problemen des Friedens", ist ein Wort des Radikaldemokraten Thomas Mann, das ich in einer US-amerikanischen Aphorismensammlung gefunden habe. Die Zivilgesellschaft in den entwickelten Ländern ist weiter als ihre Gewählten. Letztere haben ihre von den Wählenden auf Zeit verliehene Macht in den Dienst von Herrschaft gestellt. Herrschaft üben diejenigen aus, die aus der strukturellen Gewalt ihren Nutzen ziehen, die Staatsterror verbreiten, der ursächlich für den Terror ist, der von den Armgemachten und Gedemütigten verübt wird.
Was dagegen hilft? Zumindest eine Erkenntnis sollte aufgenommen werden: Wer Angst erzeugt, hat selber welche. "Jeder, der etwas besitzt, hat Angst vor jenen, die weniger oder nichts besitzen", sagt Margarete Mitscherlich zu diesem Thema. Franklin D. Roosevelt hat es am 6. Januar 1941 auf diesen Punkt gebracht, als er vor dem amerikanischen Kongress die Vier Freiheiten verkündete: Freiheit der Rede, Freiheit der Religionsausübung, Freiheit von Mangel, Freiheit von Angst.
Wen gibt es in Europa, der sich Willy Brandt und Egon Bahr (die zum "Feind" nach Moskau reisten) zum Vorbild nimmt und zu den Freunden in Washington fährt, um mit ihnen eine globale soziale Marktwirtschaft zu diskutieren? Das Gespann Clinton/Sanders hat noch ein paar Optionen. Die erste Frau als Präsidentin der USA könnte eine Wandlung von der Saula zur Paula vollziehen, wenn sie mehr sein will als eine zweite Mrs. Thatcher. Kurt Marti hat das in diese Worte gefasst: "Obschon er aufgehört hatte, Herr der Lage zu sein, blieb eine Katastrophe aus, weil sie sich mit ruhiger Umsicht als Frau der Lage bewährte."

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Heinrich Triebstein
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