Die linken Medienstars Sarah Wagenknecht und Oskar Lafontaine trugen sich schon lange mit der Idee einer neuen „Sammlungsbewegung“. Diese Bewegung hat – dank mehrerer Seiten im SPIEGEL zum Start und einem erheblichen Medien-Echo von der TAGESSCHAU bis zu vielen Blättern in der Provinz – eine kräftige Resonanz in der deutschen Öffentlichkeit. Seit die Website AUFSTEHEN! der neuen politischen Initiative im Netz präsent ist, wächst die Zahl ihrer Anhänger. Inzwischen sollen sich mehr als 150.000 Follower eingefunden haben. Und es wächst die Neugier auf das, was AUFSTEHEN! bezwecken soll und kann.

Wer dem Namen „Sammlungsbewegung“ folgt, ist auf der Spur: Politische und soziale Bewegungen sollen mit der Flagge von AUFSTEHEN! gesammelt und zur vereinten politischen Kraft gebündelt werden. Zu diesem Thema wollen wir mit drei Vertretern unterschiedlicher Bewegungen einen öffentlichen Dialog führen. Mit Kurt Jotter, der auf unserem Podium für die aktuelle Mieterbewegung steht, mit Pedram Shahyar aus der Friedensbewegung und Harri Grünberg, einem Erst-Unterstützer von AUFSTEHEN! werden wir im Gespräch klären, in welcher Beziehung sich die Bewegungen zur Sammlungsbewegung sehen und welche Perspektive man gemeinsam haben könnte.

Kurt Jotter, neben Studium der Soziologie, Publizistik und Theaterwissenschaften in den 70er und 80er Jahren in den unterschiedlichsten politischen, sozialen,  ökologischen und kulturellen Bewegungen tätig, unter anderem in der Berliner Hausbesetzer-Bewegung. Ursprünglich gestalterischer Schwerpunkt politischer Plakate, dann politische Aktionskunst als "Realmontage im Öffentlichen Raum“. Er gründete mit Barbara Petersen 1987 das "Büro für ungewöhnliche Maßnahmen", das von Anfang an als Kreativ-Agentur mit fast allen Bewegungsteilen/Initiativen zusammenarbeitete. Sichtlicher Ausdruck war bereits im Gründungs-Jahr die "B-750-Parade"  mit Tausenden von DarstellerInnen und Zehntausenden ZuschauerInnen - aus dem Vollen einer damals sehr großen Gesamt-Bewegung geschöpft. Seit 2015 hat er wieder in Berlin seine Arbeit im Kontext des „Büro für ungewöhnliche Maßnahmen" aufgenommen - mit dem Schwerpunkt Mieten-Wahnsinn. Er hat an den meisten größeren und vernetzten Ereignissen der letzten Zeit mitgewirkt.“

Pedram Shahyar ist im Iran geboren, wo seine Eltern das Land in den 80er nach der Verfolgung durch Islamisten verlassen haben und als Flüchtlinge nach Deutschland kamen. In den 90ern war er aktiv in der radikal-sozialistischen Gruppe „Linksruck“, bevor er sich in den 2000er Jahren der globalisierungskritischen Bewegung anschloss und in Attac Deutschland mehrere Jahre der bundesweiten Koordinierung angehörte. Nach dem arabischen Frühling besuchte er als Blogger mehrmals Kairo und andere Schauplätze globaler Platzbesetzungen (Madrid, Istanbul und Paris). In den letzten Jahren ist er insbesondere in der neuen Friedensbewegung aktiv und war bis 2017 Mitarbeiter von KenFm.

Harri Grünberg wurde in einem Lager für Displaced Persons, für jüdische Überlebende des Holocaust, in Feldafing/Wolfratshausen geboren. Er leistete seinen Militärdienst in Israel unter Ariel Sharon während des Yom-Kippur-Krieges. Grünberg war Gründungsmitglied der Grünen in Frankfurt Main und 1990 Gründungsmitglied der Linken Liste PDS in Hessen. Heute ist er Mitglied des Parteivorstandes der LINKEN. Harri Grünberg ist ausserdem Erstunterzeichner bei der Sammlungsbewegung AUFSTEHEN.

Der Dialog wird am 16.Oktober um 20.30 Uhr
im Berliner Buchhändlerkeller präsentiert werden.
Natürlich geht es auch um einen Dialog mit dem Publikum.
Die Veranstaltung wird vom Publizisten Uli Gellermann moderiert.

Der Buchhändlerkeller ist in
10623 Berlin-Charlottenburg auf der Carmerstraße 1.

DIE VERANSTALTUNG WIRD FÜR YouTube AUFGEZEICHNET

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KLASSE!
Schade, dass Berlin so weit ist...

Johannes M. Becker, Privatdozent Dr., Friedensforscher
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Die Veranstaltung im Buchhändlerkeller belegt ja wohl, dass #Aufstehen kaum eine marxistische Angelegenheit ist. Harri Grünberg, der #Aufstehen auf dem Podium vertritt, hat als israelischer Soldat gegen die Palästinenser gekämpft. Pedram Shahyar...

Die Veranstaltung im Buchhändlerkeller belegt ja wohl, dass #Aufstehen kaum eine marxistische Angelegenheit ist. Harri Grünberg, der #Aufstehen auf dem Podium vertritt, hat als israelischer Soldat gegen die Palästinenser gekämpft. Pedram Shahyar hat als Trotzkist an den querfrontigen Montagsmahnwachen teilgenommen und Kurt Jotter ist ein Alt-Sponti ohne jeden Schimmer von Theorie. Gellermann betätigt sich mal wieder als Versöhnler, um eine gewisse Bündnisbreite für #Aufstehen herzustellen.

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Seven Mädler
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Wieviel Zentimeter Marx muss einer gelesen haben, ums als Marxist zu gelten? Und wer prüft, wie viel vom Gelesenen verstanden wurde? Nur ja nicht Mädler. Der hat offenkundig nicht verstanden, dass die Praxis das Kriterium der Wahrheit ist,...

Wieviel Zentimeter Marx muss einer gelesen haben, ums als Marxist zu gelten? Und wer prüft, wie viel vom Gelesenen verstanden wurde? Nur ja nicht Mädler. Der hat offenkundig nicht verstanden, dass die Praxis das Kriterium der Wahrheit ist, Antonio Gramsci: Gefängnishefte. S. 1457

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Uli Gellermann
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Und da sind sie schon wieder, die "Besser-Friedensfreunde", die andere, ihnen nicht Genehme, zB als Teilnehmer an "querfrontigen Montagsmahnwachen " verleumden.

Wo kommt dieses Gewürm (anders kann ich solche Friedens- und Aufstehenverhinderer...

Und da sind sie schon wieder, die "Besser-Friedensfreunde", die andere, ihnen nicht Genehme, zB als Teilnehmer an "querfrontigen Montagsmahnwachen " verleumden.

Wo kommt dieses Gewürm (anders kann ich solche Friedens- und Aufstehenverhinderer einfach nicht mehr nennen) nur immer herausgekrochen? Wenn so einer Marxist sein will, da lachen doch alle Hühner.

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Albrecht Storz
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Dieses Podium wird Frau Wagenknecht gar nicht gefallen. Denn die will doch mit #Aufstehen im wesentlichen einen parlamentarischen Verein etablieren. Aber die Mehrheit der Referenten kommt doch wohl aus der außerparlamentarischen Opposition.

Günther Wegmann
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Frau Wagenknecht ist nicht die Veranstalterin des Dialogs. Die wesentlichen politischen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte kamen nicht aus der Parlamenten sondern aus den sozialen Bewegungen.

Uli Gellermann
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@Seven Mädler
Tatsächlich, sofort sind sie da, diese "Superlinken". Wie hirnrissig Ihre Argumentation ist, zeigt folgender Umstand: Der Papst sagt, das Armut eine Schande der Gesellschaft ist und diese Schande muss beseitigt werden. Darf der dann...

@Seven Mädler
Tatsächlich, sofort sind sie da, diese "Superlinken". Wie hirnrissig Ihre Argumentation ist, zeigt folgender Umstand: Der Papst sagt, das Armut eine Schande der Gesellschaft ist und diese Schande muss beseitigt werden. Darf der dann auch nicht in den Buchhändlerkeller kommen und reden, weil er gegen Abtreibung ist? Die "reinen" Linken hatten wir schon in der DDR, die haben mit Ihrem bornierten Dogmatismus wesentlich zur fast fertig vollzogenen Diffamierung des Sozialismus beigetragen. Diese "Superlinken" wie Sie, waren nie in der Lage den kleinsten gemeinsamen Nenner für ihre Sache zu finden. Es ist notwendig endlich ein breites Bündniss der gesamten linken Kräfte gegen den aufkeimenden Faschismus, die Kriege und gegen die Ausbeutung der Menschen aufzustellen. Ihr arrogante Selektierung in "gute und böse Linke" ist naiv und leider auch gefährlich für die Bewegung. Die imperialen Kriegstreiber und Armutsmacher finden ihren kleinsten gemeinsamen Nenner gegen "Links" sofort und Sie gehören unter dem Bruchstrrich offensichtlich dazu und erledigen deren Geschäft!

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Harry Ruderisch
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@ Herr Rudisch,
"Die "reinen" Linken hatten wir schon in der DDR........ und nun haben wir den neunmal klugen Herrn Rudisch. Da bin ich aber als "reine" Linke froh.

Ulrike Spurgat
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@ Seven Mädler

Zionisten, Trotzkisten und Spontis: Kenne da noch so einen Super-Marxisten wie Sie, der hat die ihm nicht genehmen Mitmenschen unter ungeachtet der Tatsachen ebenso benannt und dann in Massen ermorden lassen. Gibt es nicht irgendwo...

@ Seven Mädler

Zionisten, Trotzkisten und Spontis: Kenne da noch so einen Super-Marxisten wie Sie, der hat die ihm nicht genehmen Mitmenschen unter ungeachtet der Tatsachen ebenso benannt und dann in Massen ermorden lassen. Gibt es nicht irgendwo eine stalinistische Platform wo sich Ihresgleichen austoben kann? Ich meine nur, wär doch gut, da könnten Sie uns dann ja in Ruhe unser Ding machen lassen.

@ Ulrike Spurgat

Schon klar, die DDR war so ein richtiges Erfolgsmodell. Ganz ohne Zionisten, Trotzkisten und Spontis.

@ Günther Wegmann

„...die will doch mit #Aufstehen im wesentlichen einen parlamentarischen Verein etablieren..."

Ob es uns gefällt oder nicht, trotz US und EU-Dominanz, Tiefenstaat, Wirtschafts-Lobby-Einfluss, Fraktionszwang und dem Eigeninteresse unserer Politiker, das Parlament ist immer noch (sic!) der Ort, wo die Gesetze dieses Landes ratifiziert werden. Kann doch nicht schaden da ein wenig mitzureden - bis zur alles in unserem Sinne umwälzenden "Revo" dauert es, glaube ich, noch ein wenig... Dies steht übrigens nicht im Wiederspruch zur Tatsache, dass die wesentlichen politischen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte nicht aus der Parlamenten sondern aus den sozialen Bewegungen kamen. APO und parlamentarisches Sprachrohr könnten bei klugem Vorgehen gemeinsam durchaus mehr erreichen als jede Seite für sich.

@ Uli Gellermann

Das hört sich nach einer äusserst interessanten Veranstaltung an. Allerdings solltest Du als Medienfachmann mit auf dem Podium sitzen. Wie an anderer Stelle von mir ausgeführt, hat AUFSTEHEN durchaus einige Ratschläge bezüglich ihrer Medienstrategie nötig. Jemand anderes kann doch sicherlich die Moderation übernehmen...

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Marc Britz
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@ Herr Britz, nun haben sie es mir aber gegeben, mit ganz viel Argumenten.

Ulrike Spurgat
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SAMMELN heißt SAMMELN UND NIEMALS SPALTEN!
DENKT POSITIV: HELFT UMZUGESTALTEN!

Dem Dialog zur Sammlung aller Kräfte gegen Aufrüstung und kriegerische Abenteuer, gegen soziale Missstände auf zahlreichen Gebieten gilt meine Sympathie und...

SAMMELN heißt SAMMELN UND NIEMALS SPALTEN!
DENKT POSITIV: HELFT UMZUGESTALTEN!

Dem Dialog zur Sammlung aller Kräfte gegen Aufrüstung und kriegerische Abenteuer, gegen soziale Missstände auf zahlreichen Gebieten gilt meine Sympathie und Unterstützung.
Dem Abend am 16. Oktober 2018 im Buchhändlerkeller Berlin-Charlottenburg
wünsche ich Zuspruch und Erfolg.

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Lutz Jahoda
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Manchmal bedauere auch ich, dass Berlin so weit weg ist.

Zu Herrn Ruderischs Kommentar zu Sven Mädler und den dogmatischen Linken. Ich sehe das auch so wie Sie. Nur ist es keine "arrogante Selektierung" was bei diesen Linken geschieht, sondern,...

Manchmal bedauere auch ich, dass Berlin so weit weg ist.

Zu Herrn Ruderischs Kommentar zu Sven Mädler und den dogmatischen Linken. Ich sehe das auch so wie Sie. Nur ist es keine "arrogante Selektierung" was bei diesen Linken geschieht, sondern, wie ich finde, eine arrogante Sektiererei. Borniert und zu. Geschlossene Gesellschaft. Unfähig Veränderungen Jetzt und sofort einzuführen. Hartz 4 z.B. hätte sofort mit der Mehrheit im BT abgeschafft werden können, stattdessen die große Abstimmung: "Ehe für alle." Tut keinem weh und manhat die C-Parteien ein bisschen geärgert. Kein Problembewusstsein für das, mit dem jeder normale Mensch jeden Tag konfrontiert wird: Schule, Gesundheit/Krankheit, Alter und Altersdiskriminierung, Gewalt direkt und indirekt.

Der letzte Satz "Die imperialen Kriegstreiber und Armutsmacher finden ihren kleinsten gemeinsamen Nenner gegen "Links" sofort. Dass solche Links-Leute durch andauerndes rumlamentieren die gesamte linke Politik bremsen und auch lächerlich und damit unwählbar machen, kommt ihnen nicht in den Sinn.
Ich jedenfalls habe die Nase so voll davon, dass ich mit Links fast nichts mehr zu tun haben will. Allein wenn ich mir vorstelle, dass seit fast 16 Jahren SPD-Linke in der Regierung sitzen und wirklich jeder Bereich in DE schlechter wurde - ist ein Grund - entweder die Sammlungsbewegung aller linken Kräfte zu bündeln (vielleicht auch als Partei, denn die SPD wird es nicht mehr geben und die Linkspartei ist gespalten) oder sich einer anderen Partei zuzuwenden. Immerhin gibt es gut über 60 wählbare Parteien in DE.

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Karola Schramm
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Was auch immer man sonst zur Linkspartei sagen mag: Sie war und ist auch im Parlament gegen Hartz Vier.

Uli Gellermann
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