Rund um die "Nachdenkseiten" - einer der wichtigsten linken Sites im Netz, formieren sich seit langem die Freunde von Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine in der Linkspartei. Erst jüngst entdeckten die "Seiten" einen Machtkampf in der LINKEN in Vorbereitung des Leipziger Parteitages im Juni. Tatsächlich gibt es zum Thema Migration und Einwanderung in der Partei unterschiedliche Positionen, die den unterschiedlichen Flügeln und deren Protagonisten - Katja Kipping vom rechten und Sahra Wagenknecht vom linken Flügel zuzuordnen sind. Doch mit dem Antrag von GRÜNEN und LINKEN zu "70 Jahre Staat Israel" im Bundestag, der von linken und rechten LINKEN gemeinsam getragen wurde, ist wohl eine Vorentscheidung für den rechten Flügel gefallen. Mit der Behauptung Israel habe demokratische und rechtsstaatliche Strukturen geschaffen und dürfe heute mit Stolz auf 70 Jahre Demokratie zurückblicken, wurde die Unterdrückung der Palästinenser so radikal ausgeblendet, dass eine Parteinahme Deutschlands für Israel in künftigen Konflikten geradezu zur Voraussetzung linker Außenpolitik wird.

Ein weiterer Angriff des rechten Flügels der Linkspartei auf linke Grundüberzeugungen wird eher als Sozialgeplänkel wahrgenommen: Parteichefin Katja Kipping unternahm erneut eine Medienoffensive für das von ihr propagierte "Bedingungslose Grundeinkommen". Kenner der Linkspartei sind sich sicher, dass Kipping versuchen wird, über diese Forderung die Mitglieder der Partei abstimmen zu lassen. Ein JA zur Idee eines gesetzlich geregelten Grundeinkommens würde zum einen bedeuten, dass die LINKE den Kampf um die Arbeitszeitverkürzung und um Arbeitsplätze zugunsten eines neuen Almosen-Apparates aufgäbe. Zum anderen würde die Rolle der Arbeit in der Gesellschaft aus dem Bereich politischer Solidarität in das Reich der Beliebigkeit geraten. Genau dorthin, wo Unternehmenschefs wie Joe Kaeser von Siemens und Telekom Chef Timotheus Höttges, die das "Bedingungslose Grundeinkommen" befürworten, sie gerne sehen: In einem durch Steuern finanzierten Abseits, das die Lohnfrage entpolitisiert und sie von den Macht- und Profitfragen abkoppelt. In einem sozialen Reservat, das die Gewerkschaften ausschaltet und jene Teile der Belegschaften lähmt, die soziale Kämpfe austragen könnten.

Schon lange ist die Linkspartei auf einem Weg, den die GRÜNEN vor ihr gegangen sind: Von der Basisbewegung zur Aufspaltung in "Fundamentalisten" und "Realos". Und fraglos kommt den "Realos" die Aufgabe zu, die lange Zeit konsequente Haltung der Linkspartei gegen Auslandseinsätze und die NATO aufzuweichen. Wer heute dem israelischen Staat trotz dessen Apartheidspolitik "demokratische und rechtsstaatliche Strukturen" zubilligt, der wird sich schnell an der Seite jener finden, die diesen Staat auch militärisch schützen wollen. Auch die im Linken-Grünen-Antrag behaupteten "Vernichtungsdrohungen (gegen Israel) durch den Iran" weisen brav die Richtung vom konsequenten Pazifismus zur Lieferung von preiswerten deutschen U-Booten für den Transport israelischer Atom-Raketen gegen Teheran. Die einstige linke Hoffnung hat den langen Marsch durch die Diäten angetreten und ist auf dem Weg, sich selbst aufzugeben.

Fraglos war die Vorläuferin der LINKEN, die PDS, die Partei des Demokratischen Sozialismus, eine große Hoffnung. Nach Ihrer Gründung im Februar 1990 sammelte sie die Scherben der implodierten DDR auf: Sie hielt programmatisch am Sozialismus fest. Und ergänzte diese Forderung um „Was brauchen Menschen, um selbstbestimmt leben zu können?“. Entschieden wandte sie sich gegen das Hartz-Vier-System und forderte einen Mindestlohn. Auslandseinsätze der Bundeswehr lehnte sie grundsätzlich ab. Ihr Kampf gegen den Ausverkauf des DDR-Produktivvermögens war beispielhaft während der Privatisierung und Schließung des volkseigenen Kombinat Kali durch die Treuhandanstalt zu beobachten. In den Hungerstreiks für Arbeitsplätze prägte der damalige PDS-Vorsitzende Gregor Gysi den Satz, nicht mehr die Grenze trenne Ost und West, sondern die zwischen oben und unten. Gysi war das Gesicht der Partei: Brillant, witzig und konsequent stand er für eine neue linke Partei, die sich zu einer ernsthaften Alternative des bundesrepublikanischen Parteiensystems entwickelte. Allerdings war sie von Beginn an primär auf den Parlamentarismus fixiert: Wachsende Wahlprozente wurden wie Siege im letzen Gefecht gefeiert, schnell konnte die Partei vor allem in den Bundesländern jene Posten erobern, die sie zwar zu keiner Zeit in die Nähe der Macht zu Veränderungen des Systems führten, aber einer wachsenden Zahl von Funktionären das Gefühl gab, dazu zu gehören. Und genau das klappte auch. Man gehörte zu denen, die im Bundestag und in den Medien die Opposition darstellten und so ein Teil des Systems wurden. Zwar irgendwie dagegen, aber doch immer dabei.

Gut dabei war auch der 2001 zum Berliner Wirtschafts-Senator avancierte Gregor Gysi. In der Bonusmeilen-Affäre steckte er sich jene Vergütungen der Lufthansa, die aus seinem öffentlichen Amt erwuchsen, in die private Tasche. Zwar trat Gysi von allen Ämtern zurück, als der Skandal öffentlich wurde, aber das Amt eines Übervaters der Partei behielt er und hat es bis heute inne. An Gysi wurde und wird das Dilemma einer parlamentarischen Opposition deutlich, die sich innerhalb der Parlamente brav an die Regeln hält und der es an Kraft und Willen fehlt, außerhalb der Parlamente neue Regeln zu testen. Wer sich an die kalkulierten Brüche der Gesetze bei Blockaden in der Anti-AKW- und der Friedens-Bewegung erinnert, der weiß, dass es für die GRÜNEN von den Sitzblockaden zu den Bundestags-Sitzungen ein durchaus erfolgreicher Weg war, der erst von den Realos und ihrer Befürwortung des Jugoslawienkriegs beendet werden konnte. Es war der SPIEGEL, der uns im Dezember 2010 darüber informierte, dass LINKEN-Fraktionschef Gregor Gysi den damaligen US-Botschafter Philip Murphy vertraulich beruhigte: Die Forderung nach Abschaffung der NATO sei nur vorgeschoben, um die Fundamentalisten in der Partei ruhig zu stellen. Und wer weiß, dass Gysi Falschbehauptungen über seine Person schnell und gründlich juristisch zurückweist, der weiß auch, dass der linke Übervater diese Meldung nie durch seine Anwälte falsifiziert hat. Also stimmt sie.

Die GRÜNEN haben ihre erhebliche Änderung in all den Jahren ohne Spaltung überlebt. Auch die LINKE scheint ihrem nächsten Parteitag ohne Spaltung entgegenzusehen. Der Zwang zur Einheit hat in beiden Fällen den selben Grund: Niemand wollte, niemand will sein schönes Abgeordneten-Mandat riskieren. Da riskiert man lieber den Verlust von Inhalten. Dass man sich dabei auch selbst überflüssig machen kann, demonstrieren zur Zeit die Sozialdemokraten: Deren langanhaltende Abschaffung von Inhalten durch die Agenda 2010 führte zur langsamen Abschaffung der SPD. Es war wohl genau jener trübe Niedergang der SPD, der Sahra Wagenknecht zu ihrer Idee einer linken Sammlungsbewegung inspirierte, um die Reste der SPD einzusammeln. Aber wer keine Bewegung außerhalb der Parlamente formiert, der wird auch nichts rechtes sammeln können. Geschweige was linkes.

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So lange wie der Richtungsstreit innerhalb der Linkspartei nicht entschieden ist, wird es diese "Zwangsehe" zwischen dem rechten und linken Flügel geben. Die Frage, ob es denn überhaupt einen linken Flügel noch gibt, muss jeder der sich dazu...

So lange wie der Richtungsstreit innerhalb der Linkspartei nicht entschieden ist, wird es diese "Zwangsehe" zwischen dem rechten und linken Flügel geben. Die Frage, ob es denn überhaupt einen linken Flügel noch gibt, muss jeder der sich dazu zählt ehrlich beantwortet werden, denn wirklich links auf der Grundlage von Marx, Engels und Lenin ist das nun auch wieder nicht. Es gilt die einfache praktische Feststellung, wer nach vielen Seiten offen ist, der ist nicht ganz dicht. Von daher ist es besser mit einer klaren politischen linken Ausrichtung, sich endlich mal den Interessen der lohnabhängigen Bürger dieses Landes anzunehmen, statt auf gut bezahlten Diäten und der Befriedigung persönlicher Eitelkeiten zu schielen.

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Carsten Hanke
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Lieber RationalGalerist,
Du hast ja (leider) so recht ! ! !

Aleksander von Korty
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Danke für die klaren, notwendigen Worte, Ulli. Besser kann man es nicht beschreiben.

Doris Pumphrey
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Es ist schon erstaunlich: Milliardäre, Konzernchefs und Oligarchen setzen sich für das „bedingungslose Grundeinkommen“ ein. Was ist los? Bricht jetzt wieder das „Scheinsoziale“ der marktkonformen Demokratie aus? Ich glaube das ist es nicht, es...

Es ist schon erstaunlich: Milliardäre, Konzernchefs und Oligarchen setzen sich für das „bedingungslose Grundeinkommen“ ein. Was ist los? Bricht jetzt wieder das „Scheinsoziale“ der marktkonformen Demokratie aus? Ich glaube das ist es nicht, es ist ein einfaches Rechenexempel der Kapitalismusgewinner, so wie es schon H. Ford erkannt hat: „Autos kaufen keine Autos“. Die Armutsbezieher von Hartz IV fallen als Konsumenten von Industriegütern immer mehr und wirkungsvoller aus, dazu noch die 22 % der prekär Beschäftigten. Das Konsumieren der Ärmsten findet in Suppenküchen und Second Hand –Kaufhäusern statt…wo bleibt da der Gewinn (?), nörgeln die Bosse und Aktionäre. Das bedingungslose Grundeinkommen sichert für die Konzerne das Abschöpfen von zusätzlichen Gewinnen aus verteilten öffentlichen Geldern an die Ärmsten, das ist ihre Hoffnung. Nachdem der Wohnungsbau, das Gesundheitswesen, das Wasser, der Strom und die Müllabfuhr privatisiert wurde, neigen sich die kapitalistische Räubereien quantitav und qualitativ dem Ende. Es kommt bereits zu ernsthaften, sichtbaren, öffentlichen Verwerfungen (Demo gegen Mietwucher in Berlin). Die Kaufkraft der Ärmsten steigt mit dem bedingungslosen Grundeinkommen evtl. wieder an, so hoffen die Bosse, Konzernchefs und Aktionäre. Was tatsächlich nicht der der Fall sein wird, denn im gleichen Umfang werden die Reste des Sozialstaates wieder abgebaut und für die Bezahlung freigegeben, zum Beispiel die Gebühren für die Kindergartenbetreuung, Bafög, Wohngeld oder Kindergeld. „Die Linke“ erkennt und erläutert nicht diesen Sachverhalt und hat sich weit von einer wirkungsvollen Kapitalismuskritik, aber auch von einer Militarismuskritik, entfernt. Sie nennt aus Angst vor der Bildzeitung und Scholz nicht einmal eine gesellschaftliche Alternative. Gibt es Sie noch, die „Befreiungskämpfer“ gegen Ausbeutung und Unterdrückung? Die Linke, die Grünen und die SPD dürfen sich im Bundestag „vereinigen“, das bedingungslose Grundeinkommen durchsetzen und niemals darauf hinweisen, warum auch ein bedingungslosen Grundeinkommen in einer kapitalistischen Gesellschaft die Ursachen für Armut nicht beseitigt. Das ist im Sinne der marktkonformen Demokratie.

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Der Linksliberale
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Eine typische Parteikarriere in einer Volkspartei handelt davon, jahrelang den Hierarchen die Stiefel zu lecken, Protokolle zu schreiben, mal 'n Flugblatt zu verteilen, kurz: sich über weite Strecken opportun und nützlich zu verhalten. Opportun...

Eine typische Parteikarriere in einer Volkspartei handelt davon, jahrelang den Hierarchen die Stiefel zu lecken, Protokolle zu schreiben, mal 'n Flugblatt zu verteilen, kurz: sich über weite Strecken opportun und nützlich zu verhalten. Opportun verhält sich, wer im zugelassenen Diskurs Abgestimmtes absondert, auch wenn es noch so blöd ist, und keinen Aufwand in Themen steckt, die in der Lobby für Unruhe sorgen könnten. Die nächste geistig und körperlich untrainierte Witzfigur, die in Bayern aktuell den Landesvater gibt, fällt einem da ein, aber eben auch Frau Kipping, die als Beispiel dafür herhalten kann, dass Intelligenz oder politischer Instinkt oder gar das Besetzen großer, in (ihrem Falle linker) Themen unserer Zeit (Frieden, Nachhaltigkeit, Bildung, Chancengleichheit, ...) überhaupt keine berufsqualifizierende Eigenschaft von Abgeordneten ist.

Frau Kipping will doch gar nicht ernsthaft in eine sozialistische Bundesregierung - sie wäre heillos überfordert. Frau Wagenknecht will das eben schon, und es wäre ihr auch zuzutrauen. Wir erleben als begleitende Folklore einen Zickenkrieg, der von Neid und Mißgunst handelt.

Was als erkennbares Ziel bleibt, ist die eigene Altersvorsorge auf Staatskosten, und zwar bauernschlau! Der Staat hat ja schließlich über 2000 Mrd Euro Schulden und gehört damit de facto seinen privaten Gläubigern. Nein, wir, der Staat, stellen noch immer nicht das kursierende Geld her, sondern zahlen dem Club dafür immer mehr Zinsen. Abgeordnete haben demzufolge einen Chef, und der ist nicht der Wähler. Nibelungentreue Wächter des Großkapitals sorgen dafür, dass im Reichstag nichts anbrennt: Scholz, Weidel, Özdemir, Schäuble (die Liste würde den Rahmen sprengen).

Die allermeisten Grünen haben das Spiel schon lange kapiert. Die Linke ist mitten im Prozess. Weiter abgerundet wird ihr Profil bei jeder noch so kleinen Regierungsbeteiligung. Die SPD ist so Geschichte geworden und die repräsentative Demokratie längst so schwer beschädigt, dass man kaum noch hoffen mag.

Das Ganze geht nur noch so lange gut, bis das System an die Wand fährt, das alle im völlig falschen Verständnis ihres Auftrags bedienen.

Mein Tipp: eigenes Gemüse anbauen.

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Andreas Schell
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Lieber Uli Gellermann,
im Grunde habe ich es noch niemals so bedauert, recht gehabt zu haben wie jetzt in Bezug auf den aktuellen Beitrag "Abschied von Links". Leider ist dem nichts mehr hinzuzufügen. Aus meiner (thüringischen) Sicht begann dieser...

Lieber Uli Gellermann,
im Grunde habe ich es noch niemals so bedauert, recht gehabt zu haben wie jetzt in Bezug auf den aktuellen Beitrag "Abschied von Links". Leider ist dem nichts mehr hinzuzufügen. Aus meiner (thüringischen) Sicht begann dieser deutlich sichtbar werdende Abschied kurz nach der Installation der "rot/rot/grünen" Landesregierung, als Ramelow unter seinen Genossen die Brandmarkung der DDR als "Unrechtsstaat" durchsetzte. Unter vornehmlich alles Leuten, die ihrerseits diese DDR maßgeblich "mitregiert" hatten. Ich setze diese Begriffe mal alle in Striche, weil ich über deren Gehalt an dieser Stelle nicht diskutieren möchte. Für mich zeigte sich damit eine Gesinnungslumperei, die das hier beschriebene Dabeisein kennzeichnet bzw. erst ermöglicht. Denn ein aufrechter Linker müßte beim Betreten des Politikbetriebs in Deutschland ab einer bestimmten Grenze seine Distanz zum profitgesteuerten Herrschaftssystem klar kennzeichnen, u.a. um deutlich zu machen, was Linke Politik von sozialdemokratischer bzw. sonst üblicher Politik in diesem Lande denn eigentlich unterscheidet. Nichts dergleichen ist jedoch im Moment spürbar und es zeigt sich erneut deutlich, daß auch die Linke nicht mehr wählbar ist. Denn dann kann man, so man unbedingt eine Stimme abgeben will, gleich das Original wählen, auf das kann dann wenigstens "richtig draufschlagen"!

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Otto Bismark
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Neben den 56 Milliarden Stunden, die in der Erwerbsarbeit geleistet und bezahlt werden, gibt es in diesem Land 96 Milliarden Stunden, die bisher in den Bereichen Familienarbeit und gesellschaftsbezogene Arbeit unentgeltlich geleistet werden.
1997...

Neben den 56 Milliarden Stunden, die in der Erwerbsarbeit geleistet und bezahlt werden, gibt es in diesem Land 96 Milliarden Stunden, die bisher in den Bereichen Familienarbeit und gesellschaftsbezogene Arbeit unentgeltlich geleistet werden.
1997 hatte Michail Gorbatschow zu einer Tagung nach San Francisco eingeladen. Thema "Zukunft der Arbeit". Ergebnis: 20/80-Tittytainment. Will heißen: 20 Prozent der Arbeitsfähigen werden gebraucht, die übrigen 80 Prozent werden mit Pornos und Fast Food abgespeist. Das ist die Dystopie, die der zu Ende gehende Raubkapitalismus für uns bereithält.
Richard David Precht leitet den Mittelteil seines Buches "Jäger, Hirten, Kritiker", dem er den Titel "Utopie" gegeben hat, mit diesem Satz ein: "Zu arbeiten, etwas zu gestalten, sich selbst zu verwirklichen liegt in der Natur des Menschen. Von neun bis fünf in einem Büro zu sitzen und dafür Lohn zu bekommen nicht!"
Grüne, Linke Sozial- und Christdemokrat*innen: Die Idee, von der Triade der Arbeit stammt von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung! Und der evangelische Sozialethiker Wolfgang Belitz fügt der Triade als viertes Element die Eigenarbeit (die geldwerten Vorteil bringt) hinzu, so dass neben dem Jäger, dem Hirten und dem Kritiker auch die Handwerkerin und der Beziehungsarbeiter zu ihrem Recht kommen.

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Heinrich Triebstein
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So sind sie, die Gellermänner: De Trauben hängen hoch, also sind sie zu sauer. Eine Alternative können sie nicht anbieten.

Albert Sinsheim
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Die Kritik ist der Beginn der Veränderung.

Uli Gellermann
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Brillant, brilliant und so wahr.

Wolfgang Oedingen
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Wenn alles so durcheinander geht wie derzeit in der Politik und in den Parteien, alle sich gegenseitig kontrollieren und in die Rücken fallen, dann fehlt am Ende der gesunde Menschenverstand und die Wähler oder Befürworter wenden sich ab. Doch...

Wenn alles so durcheinander geht wie derzeit in der Politik und in den Parteien, alle sich gegenseitig kontrollieren und in die Rücken fallen, dann fehlt am Ende der gesunde Menschenverstand und die Wähler oder Befürworter wenden sich ab. Doch wohin? Das ist die Tragik. Sie driften ab ins Konservative, zurück zu alten Schablonen, in der Hoffnung, zu retten was zu retten ist - für sich selbst natürlich.

Solidarität wird dann vergessen. Warum können Wagenknecht und Kipping nicht solidarisch und wertschätzend miteinander umgehen? Was hindert sie daran, in der anderen keine Konkurrentin zu sehen sondern eine Erweiterung der eigenen politischen Gedanken?
Warum ist Kipping so verbohrt und will das "Grundeinkommen" durchsetzen, obwohl - wie U.G. u.a. Ökonomen schreiben - es sehr große Nachteile für die arbeitende Bevölkerung hat? Wie will sie diese kompensieren oder ausschalten, dass keine Nachteile entstehen? Darüber müssten doch kluge Menschen nachdenken und miteinander im kleinen Rahmen und innerhalb der Partei konstruktiv diskutieren!

Ich sehe das so. Wagenknecht ist eine Diva. Kipping will eine sein. Wagenknecht ist eine sattelfeste Ökonomin, Kipping eine liebe Frau mit Hang zur Kunst; zuständig für das Große-Ganze in der Politik, die bei ihr leicht ins kitschig Betuliche abrutscht: "Es sollen doch alle Menschen gut haben."
Beide - Wagenknecht und Kipping könnten sich hervorragend ergänzen. Was die eine nicht hat, freundlichen und lockeren Umgang mit den anderen und Sinn für das Ganze, wie bei Kipping, fehlt Kipping im Sehen der ökonomischen Regeln und Zusammenhänge, über die Wagenknecht exzellent verfügt.

Es ist geradezu peinlich für mich als Wählerin zu sehen, wie beide miteinander öffentlich umgehen, als Beispiel die Pressekonferenz, in der Wagenknecht Riexinger das Wort weg nahm, sich dann verbal endlos ausbreitete, sodass die Männer praktisch nur noch einige Jas und Amens hinzufügen konnten und Kipping zwanghaft und brav lächelnd dem Ganzen zusah.

Beide verhalten sich nicht professionell, sind ein schlechtes Vorbild für die anderen in der Partei.
Beide Frauen könnten, wenn sie es wollten und lernfähig wären, ein Segen für die Linkspartei sein.
Doch Wagenknecht ist stolz und stur und Kipping will sich nicht unterordnen, was sie auch nicht muss.
Also riskieren beide in ihrem Ego-Wahn den Zusammenbruch der Partei. So jedenfalls dürfen Führungskräfte nicht sein. Sie sollten ausgetauscht werden oder eine gemeinsame Supervision verordnet bekommen.

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Karola Schramm
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