"Ich vollziehe die Grundsteinlegung im Namen des deutschen Volkes! Das Werk soll entstehen aus der Kraft des ganzen deutschen Volkes, und es soll dienen der Freude des deutschen Volkes!“ Diese Ansammlung gefährlicher Phrasen entwichen Adolf Hitler am 26. Mai 1938 im Rahmen einer aufwendigen Einweihungsfeier bei der projektierten Stadt des KdF-Wagens, nahe Fallersleben. Der Grundstein für das heutige Volkswagen Werk war gelegt. Die Räder konnten rollen für den Sieg und die Deutschen sollten später mit dem „Kraft-durch-Freude-Wagen“ wenig Freude haben, er verschwand im Krieg. Das Reich auch. Geblieben ist bis heute VW. Der mächtige Konzern, der seit Jahren seine Kunden mit falschen Abgas-Werten betrügt. Der Konzern, der gemeinsam mit anderen aus der Auto-Industrie im Uniklinikum Aachen „25 junge, gesunde Personen“ über mehrere Stunden das Abgas einatmen ließ, das aus dem Auspuff kommt. Wie schön, dass die „Tagesschau“ in diesen Tagen versichert: "Solche Versuche sind notwendig“.

Der „Völkische Beobachter“, das Parteiorgan der NSDAP, mochte damals keine Urteile über die SS-Gaswagen, die fahrbaren Gaskammern der Nazi-Mordmaschine zur Vernichtung kranker Menschen und KZ-Insassen abgeben. Die massenhafte Vernichtung durch Kohlenstoffmonoxid (CO), dem Dieselabgas zum Verwechseln ähnlich, wollten die Nazis ungern öffentlich thematisieren. Auch darin sind Ähnlichkeiten zu erkennen: Zwar wurde die Abgas-Studie des Uniklinikums Aachen im Jahr 2016 veröffentlicht, aber im Rahmen einer wissenschaftlichen Öffentlichkeit, nachrichtlich schön tiefer gelegt. Unter dem fadenscheinigen Deckmantel der Wissenschaft arbeiteten auch Dr. Josef Mengele und anderes Todes-Ärzte in den Konzentrationslagern: „Wenn die sowieso ins Gas gehen …“, meinte Mengele und auch: „Eine solche Chance bekommen wir nie wieder“.

Natürlich kam beim Aachener Menschenversuch niemand unmittelbar zu Tode. Auch die Teilname der Probanden war relativ freiwillig: Arme Leute verdienten sich ein paar Cents dazu. Aufstocker eben. Und doch kritisiert der Umweltverband „Verkehrsclub Deutschland“ die Versuche scharf: "Das, was die Autohersteller den Menschen in den Städten, den Autofahrern und nun auch noch Testpersonen und Versuchstieren zumuten, ist haarsträubend. Die Versuche, die an Affen und an Menschen unternommen wurden, waren völlig überflüssig, da die toxische Wirkung von Stickstoffdioxiden damals schon längst bekannt war. Die 'Versuchsobjekte' wurden nach den vorliegenden Medienberichten kurzzeitig mit hohen NO2-Dosierungen belastet, dabei ist bei NO2 die dauerhafte Belastung viel entscheidender“. Deutsche Straßen und Plätze sind seit Jahrzehnten ein riesiges Freilandlabor für die Automobilindustrie. Und wo bei den Nazis eine imaginäre Volksgesundheit der Vorwand für die Quälerei war, geht es den Konzernen um die Gesundheit ihrer Bilanzen.

Das heutige Deutschland ist eine Demokratie. Sagt man in den Medien. Da würden Abgasversuche sofort bekannt werden und wenn sie denn bekannt würden, schritte „die Politik“ sofort ein, sagen die Medien. „Diese Tests an Affen oder sogar Menschen sind ethisch in keiner Weise zu rechtfertigen“, seiberte der Regierungssprecher vor ein paar Tagen in Berlin. Das war lange nach der Tagung des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum VW-Abgasskandal. Auf dessen Sitzung am 8. September 2016 berichtete der Toxikologe Helmut Greim davon, dass es entsprechende Tests gegeben habe. Öffentliche Empörung? Einschreiten der Politik? Nichts da. Dem Untersuchungsausschuss gehörten Politiker der CDU/CSU-Fraktion an. Darunter deren verkehrspolitischer Sprecher Ulrich Lange. Die SPD entsandte ihre Verkehrsexpertin Kirsten Lühmann. Für die Grünen saß der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Oliver Krischer im Ausschuss. Den Vorsitz des Gremiums hatte der Linken-Politiker Herbert Behrens. (Zitiert nach Handelsblatt, 29.01.2018).

Natürlich war der Schirmherr der Aachener Versuche nicht Hitlers SS. Die ist längst in Rente. Die jüngsten Versuche fanden unter der Obhut der „Europäischen Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT)" statt. Das ist ein ziviler Verein, der von den Konzernen VW, BMW, Daimler und Bosch 2007 gegründet wurde. Damals starteten die deutschen Hersteller ihre Clean-Diesel-Kampagne. Heute setzen sich die Automobilbauer von der EUGT ab. – Der Mord-Arzt Josef Mengele setzte sich erfolgreich von seiner Vergangenheit ab: Im Sommer 1956 beantragte er deshalb bei der deutschen Botschaft in Buenos Aires, dem Ort seines Exils, Ausweispapiere auf seinen richtigen Namen und erhielt am 11. September 1956 umstandslos einen neuen deutschen Reisepass, denn in Deutschland lag kein Haftbefehl gegen ihn vor. Auch von einem Haftbefehl gegen die Chefs der deutschen Automobilkonzerne ist nichts bekannt. Auch von einem Tribunal, das Verantwortliche nennt und bestraft, das Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Politik aufzeigt und den vorhandenen Gesetzen Geltung verschafft, wurde nichts gehört. Um die Zusammenhänge deutlich zu machen, sollte das Tribunal in Nürnberg stattfinden. Auf Alliierte, die der Gerechtigkeit einen Platz in der deutschen Geschichte verschaffen, kann man diesmal nicht rechnen. Das müssen wir schon selber tun.

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Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert (angeblich von Albert Einstein).

Dass nicht erst seit der Erfindung des Automobils, sondern seit Beginn der Industrialisierung...

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert (angeblich von Albert Einstein).

Dass nicht erst seit der Erfindung des Automobils, sondern seit Beginn der Industrialisierung großflächig Menschenversuche mit Abgasen gemacht werden - heute mit fast der gesamten Menschheit, in allen Metropolen der Welt - ist kaum den Nazis anzulasten. Eher schon dem Profitinteresse der (Auto-)Hersteller und dem Komfort-Interesse der Kunden. An der Schnittstelle zwischen den beiden Interessengruppen wird auch schon immer, genau wie bei allen anderen Produkten, tüchtig schön gefärbt und gelogen. Jegliche Eskalation ist dem zugrundeliegenden Wirtschaftssystem geschuldet: ewiges Wachstum führt nun einmal nicht zu sauberer Luft, sondern zu steigendem Energie- und Rohstoffbedarf. Selbst dieser leicht verständliche Zusammenhang ist den allermeisten Mitbürgern nicht mehr gegenwärtig: sie wählen Parteien, die genau das versprechen.

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Andreas Schell
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Die lungenkranke Kinder am Mittleren Ring in München dürften sich sehr um die Äffchen sorgen.

Heinz Schneider
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Wie immer zieht Gellermann die langen Linie deutscher Geschichte. Das Vergangene dient auch in diesem Fall dem Verständnis der Gegenwart. Dafür meinen Dank.

Marie Bender
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Ein spannender, inhaltlicher, punktgenauer Artikel, der mehr als deutlich macht, wie unsere Geschichte die Politik mit aktuellen Themen beeinflusst, weil nicht aufgearbeitet, und Vogel Strauß hat den Nachteil, dass man nie sieht wer einen denn in...

Ein spannender, inhaltlicher, punktgenauer Artikel, der mehr als deutlich macht, wie unsere Geschichte die Politik mit aktuellen Themen beeinflusst, weil nicht aufgearbeitet, und Vogel Strauß hat den Nachteil, dass man nie sieht wer einen denn in den A..... tritt.
Erschreckend die Erkenntnis, wie sehr Justiz Klassen Justiz ist, denn die Gesetze lassen genau dieses zu, und die Auslegungen können mal so und mal so sein. Auch da geht es wieder einmal darum, dass es ja fast beliebig ist, und es nur noch darum geht, wer das Gesetz in der Hand hat, und wessen Interessen geschützt und durchgesetzt werden sollen, und zwar so, dass nichts auffliegt, und man mit heiler Haut aus jeder Sauerei wieder rauszukommen kann, um es möglichst den Schwächeren in die Schuhe zu schieben, denn die Risiken tragen die, die mit Leib und Leben, meist aus Gründen das kleine Leben etwas mehr zu sichern, sich zur Verfügung stellen.
Mit Kurt Tucholsky möchte ich für einen Artikel danken, der dafür sorgt, dass die Wunde nicht vergessen wird, und die Fäden der Vergangenheit mit der Gegenwart fein und eindringlich so spinnt, dass das Erkennen der fießenden Grenzen deutlich wird. Vielen Dank.
"Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein

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Ulrike Spurgat
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Ja, was des Deutschen liebstes Kind betrifft (nach König Fussball oder doch eher davor ?)" da lässt "der Deutsche" nix drauf gommen", wie Pispers wohl sagen würde...Die (völlig sinnlosen) Tierversuche waren mir bekannt, die menschlichen Probanden...

Ja, was des Deutschen liebstes Kind betrifft (nach König Fussball oder doch eher davor ?)" da lässt "der Deutsche" nix drauf gommen", wie Pispers wohl sagen würde...Die (völlig sinnlosen) Tierversuche waren mir bekannt, die menschlichen Probanden nicht.

Im Kontext des VW-Gründungs-Koitus mit einem strahlenden Volkswagen-Adolf (es gibt da so ein hübsches Bild mit Herrn Schicklgruber, väterlich posierend mit Kindlein über einen Käfer gebeugt) ist das einfach....ich finde keine Worte...

Ich habe erst kürzlich eine Dokumentation zum Schwindel gesehen - das eigentliche Ausmaß u. die kriminelle Energie dahinter war mir nicht wirklich gegenwärtig, zumal Verantwortliche wie Martin "Ich weiß von nix" Winterkorn mal wieder mehr oder weniger ungeschoren davonkamen.
Aber wie ich eingangs erwähnte ist "der Deutsche" betreffs seiner angeblichen Abenteuer- und Freiheits- Vehikel auf beiden 'Augen blind und bereit in jeder nur erdenklichen Art und Weise dafür zu bezahlen.
Dass es eigentlich ein Wahnsinn ist, dass dieser Luxus- und Prestigeschrott, der unsere Städte verstopft und blühende Landschaften verpestet im privaten Bereich millionenfach durchschn. mindestens 20 Std am Tag einfach nur irgendwo ungenutzt rumsteht/vor sich hinrostet und dabei auch noch Geld kostet wird gern vom Tisch gewischt.
Aber immer schön von der "Nachhaltigkeit" fabulieren...
Naja ,wie soll man auch sonst die 500m zum nächsten Aldi schaffen, nicht ?

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Gideon Rugai
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Lieber Herr Gellermann, Sie bringen wieder einmal journalistisch etwas auf den Punkt und erinnern somit daran, was dem größten Teil der Bevölkerung - mangels Aufschrei (anders als bei me too) wahrscheinlich am langen Rücken vorbei gegangen ist....

Lieber Herr Gellermann, Sie bringen wieder einmal journalistisch etwas auf den Punkt und erinnern somit daran, was dem größten Teil der Bevölkerung - mangels Aufschrei (anders als bei me too) wahrscheinlich am langen Rücken vorbei gegangen ist. Leider auch ein bisschen bei mir - muss ich ehrlich bekennen. Doch Ihr stichsicherer Kommentar hat mich hoch geschreckt und ich frage mich nun - vielleicht ist es auch eine Entschuldigung - warum das so war - kollektiv und individuell.

Ich denke, dass die Menschen einfach zu schlecht mit den Details informiert werden und der Dringlichkeit-Faktor weggefallen ist. Da kommt dann so eine Nachricht wie diese mit den Versuchen an einigen Affen und einigen Menschen und es wird als normal dargestellt und erlebt. Kein Grund zur Aufregung. Dient unserer Gesundheit. Mit den Affen das ist schlimm - ja - und die Menschen ? Okay, können doch selber entscheiden, ob sie da mitmachen. Ich kannte mal einen jungen Mann, (in den Niederlanden) der hat das mit viel Freude gemacht. Die tolle Betreuung bei den Versuchen, das gute Essen - bei ihm ging es um Medikamente - und er hatte auch das Gefühl, was Gutes für die Menschheit zu tun. Das sind nicht nur "braune" Fäden, die jetzt weiter gestrickt werden, da sich ähnliches ja auch vor der Nazizeit abgespielt hat, auch in anderen Ländern. Vielleicht ist es die Einstellung wie:"Der Zweck heiligt die Mittel." "Ist alles nicht so schlimm." Für die Wissenschaft/Wirtschaft und eine gute Sache ist scheinbar alles erlaubt.

Im Grunde braucht man heutzutage gar keine Versuche mehr am lebenden Subjekt, weder in der Medizin, der Pharma- noch in der anderen Industrie. Alle Versuche können mit der heutigen Technik am Bildschirm durchexerziert werden.
In der Medizin z.B. dient(e) das Aufschneiden von Leichen auch dazu, die Studenten zu desensibilisieren für ihren Beruf als Arzt.

Dann die Medien, insbesondere das Fernsehen, strotzen nur so von Gewalt, die per Krimi oder Kriegsinformationen über den Bildschirm in fast jeden Haushalt geschickt werden. Gewalt wird zur Normalität. Das ist die Desensibilisierung der Massen.

Gleichzeitig existiert die Gewalt in der Kommunikation, der Sprache selbst - auch per Fernsehen in vielen Kinder- und Wohnzimmern. Hörte ich doch kürzlich eine Mutter, die mit ihrem Mann an der Eingangstür eines Einkaufszentrums stand und sie vorher eine Zigarette rauchten, ihren Sohn anschreien, der sich die Zeit mit dem Öffnen und Schließen der Tür vertrieb:" Wenn du damit jetzt nicht sofort aufhörst, trete ich dir so in die Eier, dass du nicht mehr weißt ob du Männlein oder Weiblein bist !"

Wer oder Was ist denn jetzt noch das "gute Gewissen" der Nation ? Die Kirchen ? In die die wenigsten mehr gehen ? Die Politiker, die gehört und zitiert werden ? Oder die Parteien ? Die Journalisten, für die es eine Frage der Ehre sein sollte, die Wahrheit zu schreiben, so wie Sie das tun ?
In diesem Bereich ist ein riesiges Vakuum und es wird gefüllt mit Gewalt. Der lauten, die man als solche ja noch erkennen kann und mit der subtilen, leisen Gewalt, die sich so einschleicht, hinten herum, am Verstand vorbei - über das Gefühl aus Angst, Demütigung, Hohn und Spott, gegen einen selbst und gegen andere. Eine Gewalt die ansteckt, ohne dass man sie so richtig merkt und von beiden Geschlechtern ausgeübt wird. Auch Gleichgültigkeit und Wegsehen ist Gewalt.

Wir sollen wie die Frösche sein, die lansam aber sicher gekocht werden. Ein Frosch merkt das vielleicht schneller als die anderen - andere nicht so schnell, die sehen erst durch Vorbildverhalten was passiert und viele andere gucken nicht nach rechts und links und sind mit strampeln beschäftigt.

Jedenfalls sind meine Autos, die ich bisher her hatte, bewusst nie deutsche gewesen. Ein Übergangsauto war für kurze Zeit ein VW und den zähle ich nicht mit :-)

Vielen Dank also wieder einmal für diesen Artikel, der den Finger auf eine Wunde legt, die Politik und Gesellschaft nicht so richtig sehen wollen.

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Karola Schramm
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Sehr geehrter Herr Gellermann,

mit diesem Artikel sind Sie in meinen Augen ein Stück weit über das Ziel hinausgeschossen. Sie stürzen sich primär auf Volkswagen, obwohl die Studie vom EUGT und somit von mehreren Firmen gefördert wurde. Im Sinne...

Sehr geehrter Herr Gellermann,

mit diesem Artikel sind Sie in meinen Augen ein Stück weit über das Ziel hinausgeschossen. Sie stürzen sich primär auf Volkswagen, obwohl die Studie vom EUGT und somit von mehreren Firmen gefördert wurde. Im Sinne eines ausgeglichenen Artikels hätten Sie auch die anderen Firmen oder deren Vorgänger während der NS betrachten müssen. Oder aber Sie hätten diesen Vergleich besser weggelassen, zumal sich dererlei Gedanken ohnehin beim Leser aufdrängen.
Viel deutlicher wird die Sachlage, wenn wir einmal die Berichterstattung anschauen, mit welcher Verharmlosung diese erfolgt. So lesen wir vom Abgasskandal oder von Schadstoffen.
Würde man einen Aufsatz über Stickstoffdioxid schreiben, könnte dieser mit den Worten beginnen, welche wir beispielweise in Wikipedia lesen. "Stickstoffdioxid, NO2, ist ein rotbraunes, giftiges, stechend chlorähnlich riechendes Gas, das zur Gruppe der Stickoxide gehört." Wir sprechen demzufolge von Versuchen an Menschen und Affen mit einem giftigen Gas, deren Ergebnisse allein dem Gewinnstreben der Industrie dienen.
Denn auch wenn die RWTH Aachen betont, es habe sich um arbeitsmedizinische Untersuchungen gehandelt, so finden diese letztendlich zum Nutzen der Industrie statt. Es wird geprüft, ab wann die Industrie für ihre Angestellten einen Schutz vorsehen muss, was mit Kosten und niedrigeren Gewinnen verbunden ist. Interessant ist auch, dass der Versuch an einer "Eliteuniversität" durchgeführt wurde, welche deutschlandweit die meisten Drittmittel erhält.

Kurzum, es gibt bei diesem Thema genügend Punkte in der Gegenwart, dass der in meinen Augen überzogene Bezug auf die NS-Verbrechen nicht unbedingt zielführend ist.

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Marco Beyer
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Tatsächlich bietet sich der Volkswagenkonzern exemplarisch an: Er ist ein Hitler-Gründung und daher mit den Nazis noch enger verbunden als die anderen am Aachener Test ebenfalls beteiligten Daimler, BMW und Bosch. Mit VW lässt sich sowohl die...

Tatsächlich bietet sich der Volkswagenkonzern exemplarisch an: Er ist ein Hitler-Gründung und daher mit den Nazis noch enger verbunden als die anderen am Aachener Test ebenfalls beteiligten Daimler, BMW und Bosch. Mit VW lässt sich sowohl die Kontinuität des deutschen Kapitalismus und seine faschistischen Wurzeln beweisen, als auch, wieder beispielhaft, wie Profitorientierung über Leichen geht. Das spricht die anderen Automobilkonzerne nicht frei.

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Uli Gellermann
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"Wenn die sowieso ins Gas gehen?!

Diesen eiskalten und aggressiv utilitaristischen Impetus (bei jedem empathischen Menschen würde so ein Satz Fassungslosigkeit und Entsetzen auslösen) traue ich ehrlich gesagt heute noch jederzeit der Mehrheit der...

"Wenn die sowieso ins Gas gehen?!

Diesen eiskalten und aggressiv utilitaristischen Impetus (bei jedem empathischen Menschen würde so ein Satz Fassungslosigkeit und Entsetzen auslösen) traue ich ehrlich gesagt heute noch jederzeit der Mehrheit der Deutschen zu.
Das ist deutsche Ideologie. Versteckt hinter dem so harmlos doof wirkenden Geschwafel vom "Gutmenschen".
Deswegen sage ich, daß die Deutschen immer noch das gefährlichste Volk/Land der Welt sind.

Das was da VW abgeliefert hat ist für mich ein weiterer Beweis.

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Ernst Blutig
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"Deutsche Straßen und Plätze sind seit Jahrzehnten ein riesiges Freilandlabor für die Automobilindustrie." - Welch ein wahrer Satz. Der ist nur hier zu lesen. Und auch seine Konesequenz: "Und wo bei den Nazis eine imaginäre Volksgesundheit der...

"Deutsche Straßen und Plätze sind seit Jahrzehnten ein riesiges Freilandlabor für die Automobilindustrie." - Welch ein wahrer Satz. Der ist nur hier zu lesen. Und auch seine Konesequenz: "Und wo bei den Nazis eine imaginäre Volksgesundheit der Vorwand für die Quälerei war, geht es den Konzernen um die Gesundheit ihrer Bilanzen." Das wagen, bei aller Empörung über die Versuche, andere Medien nicht suszusprechen.

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Robert Schreiber
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So lese ich, dass der Artikel "nicht ausgeglichen genug sei."
Kann sein. Nur darum geht es überhaupt nicht, und sehr gerne schiebe ich hier noch einige Fakten nach, wer denn nach 1945 nicht auf der Bank gesessen ist, trotz der Beteiligung der...

So lese ich, dass der Artikel "nicht ausgeglichen genug sei."
Kann sein. Nur darum geht es überhaupt nicht, und sehr gerne schiebe ich hier noch einige Fakten nach, wer denn nach 1945 nicht auf der Bank gesessen ist, trotz der Beteiligung der schlimmsten Kriegs Verbrechen und des Völkermordes im Faschismus:
Krupp (Kriegsmaschinerie Hitlers)
Deutsche Bank (Finanzierung der Nazi Öfen in Auschwitz)
Siemens
"Bank für Internationalen Zahlungsausgleich" (Der Präsident, Bankier Schacht war Finanzminister unter Hitler seit 1934)
IG Farben. Der Industriekomplex der "IG Farben" wurde von Auschwitz Häftlingen gebaut. Mehr als 25 000 starben während der Bauphase.Zyklon B wurde von IG Farben entwickelt. Das Gas mit dem Tausende von Menschen in den Krematorien ermordet wurden. Einer der Namen unter denen die "IG Farben" agiert ist Bayer.
der amerikanische Konzern "IBM"
der amerikanische multinationale Konzern "ITT"
"Standard Oil" (Rockefeller)
"Generals Motors" (Tausende von Armeefahrzeugen wurden für die deutsche Armee gebaut).
"Was General Motors dient, dient Amerika" (Das sind doch wohlbekannte Töne). Der amerikanische Staat "entschädigte G.M. mit 33 Millionen US Dollar für Kriegsschäden in Deutschland und Österreich, wo Panzer für Hitler Deutschland gebaut wurden.
"Ford" 1/3 der Lastwagen für die Wehrmacht wurde von Ford gebaut, und die Hälfte der dort geschundenen Menschen waren KZ Häftlinge.
Die Bank "UBC" war einer der Hauptgeldgeber der Faschisten. Ihr Präsident war Prescott Bush. Vater und Großvater der zwei späteren amerikanischen Präsidenten.
Keiner der "Führungskräfte" der genannten Unternehmen wurden nach der Zerschlagung des Faschismus und nach Beendigung des Krieges angeklagt und verurteilt. Ihre Untaten sind verjährt.
Der US Hochkommissar in Deutschland Mc Cloy von 1947 an Präsident der Weltbank nutzte seinen Einfluß, und sorgte mit dafür, dass die Verbrechen nicht zur Anklage gekommen sind.
Davor war er Anwalt der Rockefellers und vertrat die Interessen der "Chase Manhattan Bank". Die Bank war einer der Geldgeber der Nazis.
Sie steckten alle unter einer Decke, und sind für die Gräueltaten verantwortlich über den Tod hinaus: Für immer. Und man kann sie nicht oft genug beim Namen nennen, und es darf niemals relativiert werden.

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Ulrike Spurgat
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